Nach dem Ende des Gottesdienstes haben die Teilnehmenden den Liebfrauendom einträchtig verlassen. Die bewusst als religions- und konfessionsübergreifende geplante Trauerfeier fand so einen würdigen Abschluss. Kardinal Reinhard Marx hatte gesagt, alle Menschen seien Kinder Gottes. „Er kennt keine Spaltung von Konfessionen, von Nationen und Kulturen.“
Marx lud dazu ein, den Münchner Dom zu Unserer Lieben Frau als einen Ort zu begreifen, an dem alle Menschen gleich welchen Glaubens und welcher Weltanschauung mit ihren Zweifeln, Ängsten und Nöten zusammenkommen könnten. Viele stellten sich Fragen wie: „Wohin mit unserer Trauer, unserem Entsetzen, unserer Angst, unseren Zweifeln, den Traumata der Angehörigen und der Einsatzkräfte? Wo sind Antworten für die Fragen, die sich besonders die Betroffenen stellen?“ Angesichts dieser „Ohnmacht“ und des „Ausbruchs einer furchtbaren Gewalt, die wir nicht verstehen können“, sei der Liebfrauendom ein „Haus für alle Münchner, besonders für die verängstigten, die bedrohten, verletzten, zweifelnden, suchenden, Trost suchenden Menschen. Niemand ist ausgeschlossen, hier, wo jeder seine Angst, seine Fragen, auch die Wut lassen kann“, betonte der Kardinal.
Imam Idriz sagte in Hinblick auf den Täter, einen 24-jährigen Afghanen: „Oh Gott, führe die Irregeleiteten und Gewalttäter zurück auf Deinen Weg, jene, die Deinen Namen missbrauchen, Hass zu säen, Blut zu vergießen, Unheil zu stiften.“
Am Ende des Gottesdienstes sprach Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ebenfalls noch einmal Worte der Anteilnahme. Auch zu den aktuellen politischen Folgen des Anschlags äußerte er sich: „Kein Generalverdacht darf möglich sein. (…) Wir haben so viele großartige Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Land, sie alle gehören zu Bayern.“ Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte: „Wir stehen zusammen im Namen der Menschlichkeit.“ Sowohl die Geistlichen als auch die Politiker dankten den Einsatzkräften.