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Barbaras Spielwiese – Foodblog: Kleine Esterházy-Torte mit Walnüssen | ABC-Z

Zorras Blog 1x umrühren aka kochtopf, eines der ältesten und bekanntesten deutschsprachigen Foodblogs, feiert 21. Geburtstag. Irgendwie ist das surreal – ist es wirklich schon so lange her, dass Blogs entstanden sind??? 

Sie sind viel langlebiger als Tiktok oder Insta-Reels, und viele werden immer noch mit viel Herzblut gepflegt. Daher gratuliere auch ich von Herzen zum 21. Blog-Geburtstag und bringe wie gewünscht eine Torte mit. 

Das war jetzt nicht so einfach… Zum einen habe ich echt schon ewig keine Torte mehr gebacken; vieles an Werkzeug war irgendwo im Haus verstreut oder nicht aufzufinden. An Feinmotorik fehlte es auch, und ich laboriere immer noch an meiner Kiefergeschichte herum und bin etwas energielos. 

Dabei war mir sofort klar, was ich backen möchte, als Zorra das Thema bekannt gab: Wir waren in letzter Zeit viel in Gegenden, die früher zur k. u. k. Monarchie gehörten und wo es immer noch ausgezeichnete Mehlspeisen gibt. In Ungarn haben wir eine traumhaft gute Esterházy-Torte gekostet, die ich unbedingt nachmachen wollte. Ganz ist das nicht gelungen, ehrlich gesagt, aber vielleicht optimiere ich sie dann zum 25. Blog-Geburtstag. 😉

Budapest - Blick auf die Donau

Es gibt unheimlich viele Rezepte dafür, aber keine kam ganz an die ran, die wir gekostet hatten. Also habe ich improvisiert und aus mehreren Rezepten (Bücher und online) meine Version gebastelt. 

Immer ähnlich sind die Böden: Sie bestehen aus Eiweiß, Zucker und Nüssen. Das können Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse sein. In Ungarn nimmt man gerne Walnüsse, wurde mir erzählt.

Esterházy-Torte mit Walnüssen - Zubereitung Böden

Daran mangelt es bei uns eigentlich nicht, aber… ich musste sie erst knacken, was doch relativ lange gedauert hat. 

Die meisten Rezepte ergeben eine große Torte; für uns reicht eine kleine. Man verwendet vier Eier dafür, getrennt. Die Eiweiß ergeben die Böden, die Eigelb wandern in die Creme. 

Ich habe sechs kleine Japonaise-Böden fabriziert. Meine Böden waren etwas dünn; man könnte auch nur fünf machen und sie etwas länger im Backofen lassen.  

Esterházy-Torte mit Walnüssen - Zubereitung Buttercreme

Während die Böden im Ofen sind, kann man die Creme zubereiten. Im Prinzip ist es eine Buttercreme mit Eigelb, wie die französische, aber zusätzlich mit Mehl oder Speisestärke. Diesmal habe ich ein Rezept mit Mehl ausprobiert. Die Variante mit Mehl war mir neu; sie hat gut funktioniert und ist schön stabil geworden. 

Das nächste Mal würde ich aber evtl. doch eher die eingedeutschte Version mit Speisestärke (also Pudding…) machen. Das ist dann weniger mächtig als die Version mit Mehl, finde ich. 

Mein Problem war aber der Fondant… Er wird französisch ausgesprochen
und ist flüssiger als dieser amerikanisch ausgesprochene Rollfondant,
mit dem man Torten überzieht.  

Esterházy-Torte mit Walnüssen - Zubereitung Dekoration

Ich hatte einen kleinen Eimer im Vorrat, der auch noch einige Monate haltbar war (ich glaube, das Zeugs hält eh ewig…), allerdings war er schon einmal geöffnet und steinhart. Durch Anwärmen wird er zwar weich, aber sobald ich ihn auf die Oberfläche der Torte gegeben habe, wurde er sofort fest – und zwar bevor ich ihn auch nur ansatzweise verteilen konnte… 

Ich musste ihn also wieder abkratzen, so gut es ging (es ging nicht so gut…). Als Ersatz habe ich einen einfachen Puderzucker-Guss gemacht, was viel einfacher ist. 

Ein Teil wird eingefärbt und gibt dieses typische Muster. Das ist natürlich nicht mehr so gut gelungen, da die Oberfläche durch den harten Fondant nicht mehr glatt war. Aber davon abgesehen ist das eine süße kleine Geburstagstorte!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Kleine Esterházy-Torte mit Walnüssen
Kategorien: Backen, Torte, Baiser, Walnuss, Ungarn
Menge: 1 Torte ca. 17 cm durchmesser


Zutaten

H NUSS-BAISER-BÖDEN (JAPONAISE)
4     Eiweiß
70 Gramm   Zucker
1 Essl.   Zitronat; fein gehackt (ersatzweise 1 Teel.
      — Zitronenzesten
30 Gramm   Mehl
80 Gramm   Walnüsse; gerieben
H BUTTERCREME
4     Eiweiß
75 Gramm   Zucker
1 Essl.   Vanillezucker
60 Gramm   Mehl
2-3 Essl.   Cognac
140 Gramm   Butter; zimmerwarm
H DEKORATION
1 Handvoll   Walnüsse; gerieben
2 Essl.   Marillenkonfitüre (Aprikosen-) oder ersatzweise
      — Johannisbeer-, Birnen-Zimtblüten-Gelee, o.ä.
80 Gramm   Puderzucker
1 Essl.   Zitronensaft oder Milch (evtl. mehr)
1 Teel.   Cognac
1 Teel.   Kakao

Quelle

  improvisiert nach mehreren Rezepten
  Erfasst *RK* 15.09.2025 von
  Barbara Furthmüller

Zubereitung

Als erstes mit Hilfe einer Tortenform o.ä. 5-6 Kreise auf drei Blatt Backpapier zeichnen, dann das Backpapier umdrehen und auf Bleche legen. Wer wie ich nur zwei hat, lagert das dritte Backpapier auf einen Tisch zwischen.

Den Backofen auf 170°C Ober-/Unterhitze, 150°C Umluft oder Gas Stufe 1-2 vorheizen.

Für die Nuss-Baiser-Böden Eiweiß ca. eine Minute schlagen, dann Zucker zufügen und weiter rühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Ich mache das in der Küchenmaschine mit Schneebeseneinsatz. Zitronat, Walnüsse und das gesiebte Mehl vorsichtig unterheben (am besten mit einem Löffel oder einem Schneebesen). Die Masse auf die 5-6 Kreise verteilen, dann mit Hilfe einer Palette möglichst gleichmäßig rund verstreichen. Die Böden jeweils ca. 12-15 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.

Während des Backens die Buttercreme vorbereiten. Eigelb mit Zucker, Vanillezucker, Mehl und Cognac in einer Schüssel im Wasserbad ein paar Minuten lang schaumig schlagen. Das geht gut mit einem Handrührgerät und den Schneebesen. Das Wasser unten sollte kochen, so dass die Masse oben warm wird, ca. 70°C. Sie dickt dabei an und wird schön cremig. Vom Herd nehmen, mit Frischhaltefolie abdecken und abkühlen lassen. Sie sollte Zimmertemperatur bekommen.

Die Butter aufschlagen, bis sie weißlich-cremig ist und deutlich an Volumen gewonnen hat. Löffelweise die abgekühlte Eigelb-Creme unterrühren. Evtl. noch einen Esslöffel Cognac (oder Milch) zufügen, falls die fertige Buttercreme zu fest ist.

Nun wird geschichtet: Einen schönen Boden beiseite legen, die anderen jeweils vom Backpapier lösen, dann mit Buttercreme bestreichen. Von der Buttercreme sollten 2-3 Essl. übrig bleiben, die man für den Rand benötigt. Die Böden übereinander legen, dabei etwas andrücken. Den obersten Boden umgekehrt (die glatte Seite nach oben) auflegen. Die restliche Buttercreme am Rand anbringen und mit den geriebenen Walnüsse für die Dekoration bestreuen. Die Torte ein paar Minuten kalt stellen.

Die Konfitüre erwärmen. Puderzucker sieben und mit den Flüssigkeiten verrühren; der Guss sollte eher fest sein, nicht zu flüssig. Einen halben Esslöffel des Puderzucker-Gusses mit Kakao verrühren, evtl. etwas Flüssigkeit zugeben; diese dunkle Masse in einen Gefrierbeutel o.ä. füllen. Zum Aufbringen des dunklen Gusses schneidet man eine kleine Ecke ab.

Die Torte auf einen Tisch stellen und die Oberfläche der Torte mit Marillenkonfitüre o.ä. bestreichen. Die Puderzucker-Glasur auf der Oberfläche der Torte aufbringen und glatt streichen. Sofort mit dem dunklen Guss arbeiten: Je nach Gefallen dunkle Kreise anbringen oder längliche Streifen. Mit Hilfe eines Zahnstochers oder Schaschlikspießes das typische Esterházy-Muster ziehen.

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Mir wäre es lieber gewesen, wenn die Torte etwas hübscher gewesen wäre, aber ich hoffe, sie schmeckt Dir trotzdem, liebe Zorra! 

Blog-Event CCXXII – Torten zum 21. Blog-Geburtstag! (Einsendeschluss 15. September 2025)

Damit gratuliere ich zum 21. Blog-Geburtstag! 

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