Wirtschaft

Weltwirtschaftsforum: Millionäre in Davos fordern höhere Steuern für Superreiche | ABC-Z

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos haben sich etwa 370 Millionäre und Milliardäre für höhere Steuern auf große Vermögen ausgesprochen. Extremer Reichtum sei eine Gefahr für die Demokratie, weil damit oft
politischer Einfluss einhergehe, warnen die Unterzeichner in einem offenen Brief an Staats- und Regierungschefs. „Unsere Erfahrung lehrt uns, dass die Superreichen mehr Mitspracherechte haben als alle anderen. Das ist die unbequeme Wahrheit“, heißt es in dem Schreiben. Die Lösung sei daher einfach: „Besteuern Sie uns, die Superreichen.“

Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern gehören unter anderem die deutsch-österreichische Sozialaktivistin und Millionenerbin Marlene Engelhorn sowie die amerikanische Philanthropin Abigail Disney, Großnichte von Walt Disney. Die Aktion wurde unter anderem von der Entwicklungsorganisation Oxfam und dem Netzwerk Patriotic Millionaires organisiert. Letzteres ist ein Zusammenschluss reicher Amerikanerinnen und Amerikaner, die sich für ein faires Steuersystem einsetzen. 

Laut einer Umfrage im Auftrag von Patriotic Millionaires bewerten 63 Prozent der weltweit befragten Millionärinnen und Millionäre den Einfluss von Superreichen auf die Politik von US-Präsident Donald Trump als Bedrohung für die globale Stabilität. Mehr als 70 Prozent sind der Ansicht, dass Superreiche politischen Einfluss erkaufen und die öffentliche Meinung durch ihre Kontrolle über Medien unverhältnismäßig stark beeinflussen.

Das Weltwirtschaftsforum findet vom 20. bis 24. Januar statt. Erwartet werden in dem Schweizer Bergdorf Davos wie jedes Jahr etwa 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Kultur. An diesem Mittwoch reisen unter anderem Vizekanzler Robert Habeck und EZB-Präsidentin
Christine Lagarde nach Davos. Auch UN-Generalsekretär António Guterres wird erwartet. US-Präsident Donald Trump soll sich am Donnerstag per Video zuschalten.

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