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Mutmaßliche Spionage: Offenbar Drohnensichtung über Luftwaffenstützpunkt | ABC-Z

Stand: 09.02.2025 12:04 Uhr

Laut einem Medienbericht wurden im Januar bei einem Luftwaffenstützpunkt in Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet. Diese seien hochspezialisiert gewesen. Das Verteidigungsministerium ermittele wegen des Verdachts der Spionage.

Ein Luftwaffenstützpunkt an der Nordsee, auf dem auch ukrainische Soldaten ausgebildet werden, ist nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) mutmaßlich Zielscheibe eines großangelegten Spionageversuchs mit Drohnen gewesen.

Vom 9. bis 29. Januar sei es an der Basis in Schwesing bei Husum zu „sechs Sicherheitsvorkommnissen“ mit professionellen Drohnen unbekannter Herkunft gekommen, zitierte das Blatt aus einem als Verschlusssache eingestuften Lagebericht an das Bundesverteidigungsministerium. „Es wird wegen Spionageverdachts ermittelt“, heißt es demnach in dem internen Bericht.

Im schleswig-holsteinischen Schwesing befindet sich das Ausbildungszentrum Flugabwehrraketen. Zudem werden dort ukrainische Soldaten an „Patriot“-Systemen ausgebildet.

Über dem Luftwaffenstützpunkt Schwesing in Schleswig-Holstein sind im Januar offenbar mehrere Drohnen gesichtet worden.

Drohnen konnten nicht abgewehrt werden

Bei dem mutmaßlichen Spionageversuch wurden laut der SZ offenbar besonders professionelle Drohnen eingesetzt. „Die gesichteten Mehrflügler schwebten mit eingeschalteten Positionslichtern minutenlang auf der Stelle“, zitiert das Blatt aus dem Lagebericht.

Doch sei vergeblich versucht worden, die Drohnen mittels Störsendern und anderem Gerät von ihrem Kurs abzubringen oder zur Landung zu zwingen. Aufgrund der Wirkungslosigkeit der Abwehrmaßnahmen sei davon auszugehen, dass es sich nicht um handelsübliche, sondern um spezialisierte Drohnen handle. „In keinem der sechs Fälle konnte der/die Drohnenbediener ausfindig gemacht werden“, zitiert die SZ weiter aus dem Lagebericht.

Feldjäger, Polizei und der Militärische Abschirmdienst (MAD) seien involviert gewesen. Zusätzlich seien nun weitere Detektions- und Störsysteme an den Standort verlegt worden. In Bundeswehrkreisen wurde dem Blatt zufolge der Verdacht geäußert, dass die Drohnen von Schiffen in der Nord- oder Ostsee losgeschickt worden sein könnten.

Mehrere Sichtungen in vergangenen Monaten

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor knapp drei Jahren sind über Standorten der Bundeswehr vermehrt Drohnen gesichtet worden. In den vergangenen Monaten hat es außerdem mehrere Sichtungen von Drohnen an Orten mit sensibler Infrastruktur gegeben. Im August 2024 wurden Drohnen über einem Industriegebiet im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel festgestellt. Es folgten Sichtungen an Anlagen der Petrochemie in Süddeutschland und über dem US-Militärflugplatz Ramstein in Rheinland-Pfalz.

Bundesinnenministerin Faeser hatte als Reaktion vor Drohnen als „Instrument für Spionage und Sabotage“ gewarnt. Dennoch darf die Bundeswehr diese Flugobjekte bislang nur in Ausnahmefällen abschießen. Um das zu ändern, brachte die Bundesregierung im Januar einen Gesetzentwurf zur Änderung des Luftsicherheitsgesetzes auf den Weg. Demnach soll es zukünftig möglich sein sollte, illegal fliegende Drohnen abzuschießen. Ob das Vorhaben der rot-grünen Minderheitsregierung im Bundestag vor der Bundestagswahl noch eine notwendige Mehrheit findet, ist offen.

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