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Musks AfD-Wahlempfehlung in der „Welt“: Rocky Horror Springer Show | ABC-Z

Als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 27. Dezember den Bundestag auflöste, fand er klare Worte. Der kommende Wahlkampf müsse fair und transparent geführt werden.

„Einflussnahme von außen ist eine Gefahr für die Demokratie – sei sie verdeckt, wie kürzlich offenbar bei den Wahlen in Rumänien, oder offen und unverhohlen, wie es derzeit besonders intensiv auf der Plattform X betrieben wird“, sagte Steinmeier.

Worauf der ach so verfassungspatriotische Medienladen Axel Springer einen Tag später mit Elon Musks Wahlempfehlung in der Welt am Sonntag für die AfD reagierte.

Das gibt einen Vorgeschmack darauf, wie das künftige Familienunternehmen Springer-Döpfner politisch agieren, agitieren und irrlichtern wird. Denn dass die Empfängnis der laut Welt von Musk einfach so „zur Verfügung gestellten“ Predigt gänzlich unbefleckt und ohne Kenntnis Döpfners vonstattenging, glauben nicht mal die Heiligen Drei Könige.

Merkel-Diss

Dem Weisen aus dem Übermorgenland wird formal in der Welt zwar gleich widersprochen. Doch Jan Philipp Burgard hofiert in seiner Replik Musk als „das größte unternehmerische Genie unserer Zeit“, das sich auch mal irren kann. Und disst Angela Merkel („Merkels unkontrollierte Gutmenschenpolitik“), was er sich damals als ARD-Mann in Washington vermutlich nicht getraut hat. Musks Diagnose sei korrekt, bloß der „Therapieansatz“ falsch.

Was an den schönen „Rocky Horror Picture“-Spruch „I cure the cause, but not the symptoms“ denken lässt. Welt, Politico und Business Insider werden 2025 unter Leitung von Dr. Frank N. Burgard-Furter zusammengeklatscht, als Premium-Gruppe der Rocky Horror Springer Show.

Ob sie bei Bild schon neidisch sind? Bislang durfte ja vor allem der Boulevard bei Springer ungeniert nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ verfahren. Das scheint nun auch für die Welt zu gelten, der die Musk-Festspiele laut den Kol­le­g*in­nen vom Medieninsider einen schönen Schwung neuer Digitalabos beschert haben.

Ob sich auch neue Musketiere der AfD an den Hals werfen, bleibt abzuwarten. Die Welt-Redaktion weiß jetzt immerhin endgültig, dass sie „verloren ging“. „Der Musk-Text hätte nicht erscheinen dürfen“, darf Franziska Zimmerer, Ressortleiterin Community & Social, am Tag danach schreiben. Und: „Es handelt sich um einen unterkomplexen Wahlaufruf für die AfD“, von einem „sehr reichen Mann mit der Impulskontrolle eines vierjährigen Kindes, das an der Kasse von Papa kein Ü-Ei bekommt“.

Ein Schelm, wer da an Döpfner denkt. „ ‚Cards for sorrow, cards for pain‘, traurig wie sich die Welt dreht“, meint die Mitbewohnerin. Aber der sagt: „Ich wende mich entschieden gegen alle äußeren Einflussversuche. Die Wahlentscheidung treffen allein die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland.“ Ach so, nee, das war Frank-Walter Steinmeier.

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