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Musk löst mit AfD-Empfehlung Wirbel aus – Politik | ABC-Z

Die AfD feiert ihn, die FDP bemüht sich um seine Gunst und aus anderen Parteien kommt scharfe Kritik: US-Milliardär und Tesla-Gründer Elon Musk hat sich öffentlichkeitswirksam als AfD-Fan zu erkennen gegeben und damit mitten im Bundestagswahlkampf großen Wirbel ausgelöst. „Only the AfD can save Germany“, schrieb Musk auf seiner Plattform X über den Post einer AfD-nahen Influencerin. Auf Deutsch: „Nur die AfD kann Deutschland retten“.

AfD-Chefin Alice Weidel bedankte sich postwendend mit einem, „Ja! Da haben Sie vollkommen recht, Elon Musk!“ und schickte später noch ein an „Dear Elon“ gerichtetes Video auf Englisch hinterher. Dieses teilte Musk wiederum später, was dem Clip enorme Reichweite verschafft haben dürfte. Allein Musks Ursprungspost wurde nach Angaben von X bis zum Nachmittag mehr als 25 Millionen Mal angezeigt.

Die Bundesregierung reagierte zurückhaltend. Meinungsfreiheit gelte auch für Multimilliardäre, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin bei einer Pressekonferenz. „Aber Meinungsfreiheit heißt auch, dass man Dinge sagen kann, die nicht richtig sind und keinen guten politischen Ratschlag beinhalten.“ Zuvor hatte eine Regierungssprecherin schon mehrere Fragen nach möglichen Konsequenzen nicht konkret beantwortet und ob es sich um Wahleinmischung oder Wahlbeeinflussung von außen handele.

Lindner lädt Musk zum Gespräch über die FDP ein

FDP-Chef Christian Lindner schrieb an Musk, die AfD sei gegen Freiheit und Wirtschaft und eine rechtsextreme Partei. Musk möge keine voreiligen Schlüsse aus der Ferne ziehen, sondern sich mit ihm treffen und über die FDP sprechen. Lindners Parteikollege Wolfgang Kubicki riet mit Blick auf Musks Post insgesamt zur Gelassenheit: „Ich glaube nicht, dass sich die Tesla-Fahrer in Deutschland von dieser Meinungsäußerung in ihrer Wahlentscheidung beeinflussen lassen“, sagte er Welt. Kubicki sprach von einer privaten Meinungsäußerung Musks.

Aus verschiedenen anderen Parteien kam hingegen scharfe Kritik an Musk. Wenn er mit seiner Plattform X aktiv in den Wahlkampf eingreife, um der AfD Rückenwind zu verschaffen, sei das „ein alarmierendes Signal“, sagte SPD-Generalsekretär Matthias Miersch dem Nachrichtenportal t-online. Deutschland brauche weder fremde Einflüsse noch Trumpismus. „Stay out, Elon“ („Bleib draußen, Elon“), forderte er.

Der digitalpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Reinhard Brandl (CSU), sagte Welt: „Eine solche Konzentration von Macht und Reichweite bei einer Person ist eine ernsthafte Gefahr für unsere Demokratie.“ Die Linke-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek sagte: „Elon Musk ist der reichste Mann der Welt, der sich ein Massenmedium gekauft hat, um ungefiltert seine Meinung Millionen von Menschen aufzudrücken und damit Einfluss auf die Politik von diversen Staaten auszuüben.“

Als die Aufregung über Musk in Deutschland am Freitagabend von den Nachrichten über den mutmaßlichen Anschlag von Magdeburg überschattet wurde, äußerte sich der Berater des kommenden US-Präsidenten Donald Trump auch dazu. „Scholz sollte sofort zurücktreten“, griff Musk den Bundeskanzler frontal an. Er nannte den SPD-Politiker „incompetent fool“, was so viel wie „unfähiger Idiot“ bedeutet.

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