Musik aus Hamburg: Muckibuden-Beats, genüsslich schabende Besen und ein Extraschwapp Streicher | ABC-Z

Alle mal herhören: Die interessantesten Alben des Frühjahrs kommen aus Hamburg.
© Rufus Engelhard/WMG
Bekanntlich haben Schwaben in Berlin einen schweren Stand. Kein Wunder also, dass die vier Bandmitglieder von Provinz lieber nach Hamburg gezogen sind. Vor ein paar Jahren kamen sie aus dem Ländle (aus Vogt bei Ravensburg) an die Elbe.
Am 21. Februar erscheint das bereits dritte Album der Band. Es heißt Pazifik und klingt auch so: groß und teilweise stürmisch. Vincent Waizenegger singt immer wieder laut gegen etwas an. Das kennt man von früheren Provinz-Alben – auf dem neuen gibt es nun einen Extraschwapp Streicher, Chor und Hall dazu. Klingt das pathetisch? Ja, ein bisschen. Doch man muss dieser Band lassen, dass ihre Mitglieder mit Mitte zwanzig schon beherrschen, was viele Menschen ihr ganzes Leben nicht richtig hinbekommen: ihre Gefühle auszudrücken. Die Songtexte auf Pazifik befassen sich auch überwiegend mit Liebe in allen Aggregatzuständen. Es wird auf Walzer zu Purple Rain getanzt und zwischen Feldern Schluss gemacht. Gibt es Felder in Hamburg? Tja, man kriegt vielleicht die Jungs raus aus dem Ländle. Aber das Ländle nicht aus den Jungs. Viola Diem