„Mundtot gemacht“ – Direktorin muss gehen | ABC-Z
Berlin. Nach den Gewaltvorfällen sorgt der mutmaßliche Rauswurf der Direktorin für Empörung. Bereits am Donnerstag soll sie sich verabschieden.
Nach den jüngsten Vorfällen an der Friedrich-Bergius-Schule soll die Direktorin ihre Position zum Ende ihrer zweijährigen Probezeit aufgeben. Wie der „Tagesspiegel“ am Mittwochabend unter Berufung auf den Gesamtelternsprecher Andreas Thewalt berichtete, soll die Leiterin bereits ab Freitag nicht mehr an der Schule tätig sein.
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Es deute alles darauf hin, dass die Schulleiterin für ihre Entscheidung, den Brandbrief der Schule mitzuunterzeichnen, abgestraft werde, so Thewalt gegenüber der Zeitung. Er vermute, dass der Rauswurf ohne diese Unterschrift nie erfolgt wäre. Für ihn sei klar: „Hier soll der Bote einer schlechten Nachricht mundtot gemacht werden.“ Eine Stellungnahme der betroffenen Schulleiterin stand zunächst aus. Am Donnerstag soll sie sich von Kollegium und Schülern verabschieden.
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„Bestürzung und Irritation“: Reaktionen auf Rauswurf der Schulleiterin
Martina Zander-Rade, langjährige Vorsitzende des bezirklichen Schulausschusses, habe sich „bestürzt“ über den Rauswurf gezeigt und die Schulleiterin für ihr „hohes Engagement und Verantwortungsbewusstsein“ im Dienst der Schule gelobt, berichtet der „Tagesspiegel“ weiter. Auch Thewalt soll sich irritiert gezeigt haben, da es vor wenigen Tagen noch ein als konstruktiv und positiv empfundenes Treffen mit Schulaufsicht und Bezirksvertretern gegeben habe. Die Nachricht vom Weggang der Schulleiterin habe ihn mitten in den Vorbereitungen für einen Infoabend erreicht, der für kommenden Dienstag geplant gewesen sei.
Die Kritik an der Schulleiterin durch die Bildungsverwaltung war schon in der vergangenen Woche deutlich geworden. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hatte im Abgeordnetenhaus bemängelt, dass die Schulleiterin Angebote wie den Einsatz von Schulpsychologen und eines Wachschutzes nicht wahrgenommen habe.