Münchner Viktualienmarkt: Wird der Lebensmittelmarkt zum Saufmarkt? – München | ABC-Z

Bei Sonnenschein verwandelt sich der Viktualienmarkt bisweilen in eine Partyzone. Die teils angetrunkenen Massen sind für etliche Händler ein Problem. Doch was tun? Alkohol verbieten? Über ein Phänomen, bei dem verschiedenste Interessen aufeinanderprallen.
Marco Stohr ist kein Meister der Lakonie. Angesprochen auf das Gerede vom „Ballermarkt“, sagt er aber doch nur knapp: „Alle Jahre wieder …“ Vergangenes Jahr um diese Zeit ging es los, dieses Jahr dasselbe: Fabelhaftes Frühlingswetter, die Münchner drängt es nach draußen, sie wollen die Sonne genießen, am liebsten mit einem Glas Aperol Spritz oder Bier in der Hand, dazu vielleicht ein kleiner Imbiss auf die Faust. Wo ginge das besser als auf dem Viktualienmarkt, für dessen Händler Stohr der Sprecher ist? Doch der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Viktualienmarkt (IGV) erweckt gerade nicht den Eindruck, als ob er große Freude an seinem Ehrenamt hätte; im Hauptberuf ist Stohr Obst- und Gemüsehändler mit einem eigenen Stand auf dem Markt. Grund für seinen Verdruss ist, dass diese Viktualien in der schönen Jahreszeit für viele Marktbesucher zur Nebensache werden – und das missfällt etlichen seiner Kollegen hier.