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„Müssen kühlen Kopf bewahren“: Mexiko kündigt Vergeltungszölle gegen die USA an | ABC-Z


„Müssen kühlen Kopf bewahren“

Mexiko kündigt Vergeltungszölle gegen die USA an

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Die USA lassen ihrer Ankündigung Taten folgen und belegen Importware aus Mexiko mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent. Die Regierung in Mexiko-Stadt reagiert und kündigt Gegenmaßnahmen an. Details will Präsidentin Sheinbaum Ende der Woche präsentieren.

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat als Reaktion auf die seit heute Nacht geltenden neuen US-Importzölle Gegenmaßnahmen angekündigt. Diese würden Zölle und andere Maßnahmen umfassen, die sie am Sonntag bei einer öffentlichen Veranstaltung bekannt geben wolle, sagte sie. Das ist ein Hinweis, dass Mexiko möglicherweise hofft, den von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Handelskrieg noch zu entschärfen.

Kurz nach Mitternacht US-amerikanischer Zeit waren laut US-Medien die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle für Waren aus China, Mexiko und Kanada in Kraft getreten. Dies berichteten unter anderem „New York Times“, „Wall Street Journal“ und der Sender CNN. Konkret gelten demnach nun Strafabgaben in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko, die in die USA importiert werden. Zudem hatte Trump angekündigt, ab heute die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent zu verdoppeln. China und Kanada reagierten bereits mit Gegenzöllen.

Am Vorgehen der USA übte Sheinbaum scharfe Kritik. „Wir betonen nachdrücklich, dass es kein Motiv, keinen Grund und keine Rechtfertigung für diese Entscheidung gibt.“ Trumps Zollpolitik werde sich „auf unsere Völker und Nationen auswirken“. Man werde weiterhin den Dialog suchen. „Wir müssen Ruhe und einen kühlen Kopf bewahren“, sagte Sheinbaum.

Ökonomen befürchten höhere Inflation und Jobverluste

Trump begründet die Strafzölle unter anderem damit, dass diese Länder nicht genug gegen den grenzüberschreitenden Drogenhandel tun. Sheinbaum forderte die USA auf, mehr zu tun, um die Opioid-Krise in den USA zu bekämpfen. „Es ist an der Zeit, dass wir alle unsere Verantwortung übernehmen“, so Sheinbaum und fügte hinzu, dass die Fentanyl-Krise in den USA mit der „unverantwortlichen Zulassung“ von Opioid-Medikamenten begonnen habe.

Zuletzt hatte Mexiko 29 wegen Drogengeschäften inhaftierte Kriminelle an die USA ausgeliefert – darunter war nach Angaben des US-Justizministeriums auch der ehemalige Kartellchef Rafael Caro Quintero. Er war in den 1980er Jahren in Mexiko so mächtig wie der berüchtigte Drogenboss Pablo Escobar in Kolumbien.

Mexiko ist der wichtigste Handelspartner der USA. Kein anderes Land exportiert mehr in die Vereinigten Staaten. Trumps Zollpolitik dürfte Ökonomen zufolge beiden Volkswirtschaften durch höhere Inflation und den Verlust von Arbeitsplätzen schaden. Mehr als 80 Prozent der gesamten Ausfuhren Mexikos gehen in die USA. Tausende Unternehmen und Millionen Jobs hängen davon ab.

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