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Münchner Problem-Park: Bandit findet keine Drogen mehr. | ABC-Z

München – Als die Polizei am Dienstag gegen 16.30 Uhr mit etwa 60 Beamten in Zehnergruppen von allen Seiten in den Alten Botanischen Garten kommt, merkt man schnell: Man kennt sich ein bisschen, so wirkt es. Einige junge Männer – wahrscheinlich mit Fluchtgeschichte – sind hier. Die einen lassen sich völlig entspannt kontrollieren, einige schleichen halbwegs unauffällig davon.

Duft von Cannabis und Alkohol im Alten Botanischen Garten

Eine Gruppe von etwa fünf Männern läuft gerade durch den Neptunbrunnen, barfuß, die Schuhe am Rand geparkt. Er ist derzeit leergepumpt. Einer von ihnen hat seine Handyhülle im Becken verloren, als darin noch Wasser war. Tatsächlich. Da ist sie! Dass einige keine Schuhe anhaben, trifft sich ganz gut. Denn die Beamten schauen auch dort rein, wenn sie hier Kontrollen durchführen.

Die meisten haben nichts zu befürchten – und fürchten sich auch nicht. Immer wieder weht der schwere Duft von abbrennendem Cannabis vorbei. Eine Frauengruppe streitet plötzlich. Ziemlich böse Schimpfwörter fallen, auch rassistische. Doch sie trennen sich schnell. Eine ist ziemlich sicher alkoholisiert.

Bandit trägt Stiefelchen, um gegen Scherben geschützt zu sein

Im Alten Botanischen Garten wird – oder wurde – ziemlich oft mit Cannabis gehandelt. Das ist nicht mal ein offenes Geheimnis. Bis vor einigen Wochen schmissen viele ihre Tütchen in die Büsche, wenn die Beamten zu überraschenden Schwerpunktkontrollen der Inspektion 12 unter der Leitung von Stephan Funk antraten.

Das erzählt auch der Hundeführer von Spürhund Bandit. Das Tier ist einer von 46 Spürhunden im Raum München. Sein Polizei-Herrchen sagt: “Bis vor drei, vier Wochen hat Bandit bei solchen Einsätzen rund hundert Gramm Marihuana gefunden”. Ergebnis am Dienstag: Null Gramm.

Polizeihund Bandit such nach Drogen und sonstigem, das nach Mensch riecht.
© Daniel von Loeper
Polizeihund Bandit such nach Drogen und sonstigem, das nach Mensch riecht.

von Daniel von Loeper

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Dass solch speziell trainierte Hunde enorm gut riechen können, ist ja bekannt. Aber die Details beeindrucken dennoch. Bandit kann noch 15 bis 20 Minuten lang Gegenstände locker erschnüffeln, die gerade weggeworfen wurden, weil der menschliche Geruch noch daran haftet. Erst dann verfliege dieser Duft ganz langsam, so der Hundeführer.

Und sehr süß: Bandit trägt Mini-Stiefel mit verstärkten Sohlen. Ein Lerneffekt aus der Vergangenheit. “Früher sind die Tiere hin und wieder in Glasscherben getreten. Das ist fatal”, sagt der Hundeführer. Das sei nicht nur sehr schmerzhaft für das Tier. Die Spürnase falle bei solchen Verletzungen ja mehrere Wochen aus.

Lange nach dem Kontakt mit menschlicher Haut kann Bandit Gegenstände erschnüffeln.
© Daniel von Loeper
Lange nach dem Kontakt mit menschlicher Haut kann Bandit Gegenstände erschnüffeln.

von Daniel von Loeper

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Ein Sprecher der Münchner Polizei wertet es als Erfolg, dass im Alten Botanischen Garten keine Drogen mehr gefunden werden, dass Bandit keine mehr erschnüffelt. Ein erster Schritt zur Besserung der Lage sei das, wo es ja zuletzt trotz Polizeipräsenz zu einem tödlichen Gewaltdelikt kam (AZ berichtete).

Der sichergestellte Elektroschocker. Die Polizei demonstriert, dass er funktioniert und führt den Funkenüberschlag vor.
© Daniel von Loeper
Der sichergestellte Elektroschocker. Die Polizei demonstriert, dass er funktioniert und führt den Funkenüberschlag vor.

von Daniel von Loeper

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Ein paar Verstöße registrieren die Beamten dann doch, zwei gegen Aufenthaltsregeln. Ein kleiner Cannabisdeal fliegt auf. Und, ungewöhnlich: Eine Frau (26) führt einen Elektroschocker mit sich im Rucksack. Sie wird angezeigt.

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