München: Sternekoch Jan Hartwig bandelt mit Gewürz-Firma an | ABC-Z
München – Als junges Unternehmen hat man es schwer, sich im weiten Meer der Konkurrenz zu behaupten. Im Lebensmittelbereich suchen sich deshalb immer mehr Firmen Unterstützung von den Stars am Herd. In München – und ganz Deutschland – ist der Koch Jan Hartwig mit seinen drei Michelin-Sternen einer dieser Koch-Promis.
Meret Brotbek und Boris Rafalski haben 2016 ihre Bio-Gewürzmanufaktur Soulspice gegründet. Kennengelernt haben sich die beiden beim Großkonzern Unilever – und das Thema Preiskampf und Massenproduktion hautnah mitbekommen. Und dann haben sie beschlossen, ein komplett nachhaltiges Unternehmen zu gründen.
Sternekoch Jan Hartwig aus München: “Ich habe meine Küche schon komplett auf Soulspice umgestellt”
Nun verkaufen sie Gewürze, die sie direkt von Kleinbauern auf der ganzen Welt beziehen. Diese bauen nachhaltig an und erhalten eine faire Entlohnung, von der sie und ihre Familien auch leben können. Seit 2019 arbeitet Soulspice außerdem mit dem Sozialunternehmen Real Isarwinkel aus Bad Tölz zusammen.
Gemeinsam haben sie dort eine Manufaktur aufgebaut, die auch Menschen mit psychischen Erkrankungen und sozialen Einschränkungen beschäftigt.
Jan Hartwig mussten sie nicht lange überreden, mit ihnen zu kooperieren. “Ich bin absoluter Überzeugungstäter”, erzählt der Sternekoch in seinem Restaurant Jan in der Luisenstraße. Er habe seine Küche schon komplett auf die Gewürze von Soulspice umgestellt. Und jetzt hat er auch ein paar Gewürzmischungen kreiert, die man ab Mitte Oktober kaufen kann.
“Ich bin gut in dem, was ich tue”, sagt Hartwig selbstbewusst, “aber ich habe nicht annähernd die Expertise von Meret und Boris von Soulspice.” Deshalb profitiert auch er von der Zusammenarbeit mit der Gewürzmanufaktur. Sie versorgen ihn mit ihren Entdeckungen und er stellt sie zu stimmigen Mischungen zusammen.
Die AZ hat mit der Orient-Mischung von Soulspice gekocht
Die AZ durfte ein paar Gerichte im Restaurant Jan verkosten, die Hartwig mit seinen Gewürzmischungen veredelt hat. Boris Rafalski war wichtig, keine Zusammenstellungen anzubieten, die sich jeweils nur für ein Gericht eignen: “Die findet man dann irgendwann nach zwei Jahren im Gewürzschrank und hat sie nur einmal benutzt.”
So hat Hartwig zum Beispiel aus verschiedenen erlesenen Pfeffersorten ein Pfeffer-Cuvée gemischt, mit dem sich so gut wie jedes Gericht einen Tick interessanter gestalten lässt. Verschiedene Pfeffer befinden sich auch in einem Wild- und in einem Lamm-Gewürz.
Die AZ hat schon mit der Orient-Mischung gekocht. Mit ihrem Hauch Tonkabohne bekam der Tomaten-Gemüse-Reis eine warme, tiefe Note. Ebenfalls interessant: Vadouvan, eine Mischung aus indischen und französischen Aromen, unter anderem mit Kreuzkümmel, Kurkuma und Senfkörnern.
Japanischer Touch für Salat und Spiegelei
Die japanisch angehauchte Furikake-Mischung mit weißem Sesam, Norifocken, Sojasauce und Shiitake kann man sich auf den Tisch stellen, denn sie peppt von Salat bis Spiegelei so gut wie alles auf.
Bis Mitte Oktober muss man noch warten. Dann kommen die Gewürze von Jan Hartwig auf den Markt. Sie können dann online oder in Feinkostläden gekauft werden. Wer zu den Ersten gehören will, kann sich schon vorab registrieren.