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München im Jahr 2040: Das soll sich alles ändern | ABC-Z

München – Von 2020 bis 2040 soll München um eine Viertelmillion Menschen wachsen, prognostizieren Statistiker im Rathaus. Bürgern, Stadtplanern und Investoren soll der neue „Stadtentwicklungsplan STEP2040“ einen Überblick über die Entwicklung verschaffen. Neue und informative Stadtkarten sind dazu im Netz abrufbar (AZ berichtete).

Eine aktuelle Ausstellung in der Rathausgalerie macht die Stadtentwicklung zudem an sieben „Zukunftsorten“ erlebbar. Zudem gibt es dort Vorträge zur Zukunft Münchens: Diesen Dienstag, 11. Februar, 18 Uhr, heißt das Thema: „Klimaanpassung – ganz schön resilient“. Der Eintritt ist frei.

Die Energiezentrale Freiham sichert dem Viertel Unabhängigkeit.
Die Energiezentrale Freiham sichert dem Viertel Unabhängigkeit.
© LHM
Die Energiezentrale Freiham sichert dem Viertel Unabhängigkeit.

von LHM

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Zur Orientierung: Die Ziele für die räumliche Entwicklung Münchens formuliert die Stadtverwaltung so. „München hat mit Flächenknappheit zu kämpfen, mit Einwohnerwachstum und mit den Herausforderungen für Klimaschutz“, sagt Torsten Brune, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Stadtentwicklung – bei der Vorstellung des STEP-Plans vor der Kommission für Stadtgestaltung im Rathaus.

Fünf Jahre Arbeit stecken in der Ausstellung

Leitmotiv ist der Titel „Stadt im Gleichgewicht“, „damit München auch im Wachstum sozial, wirtschaftlich und ökologisch in Balance bleibt“, so der Mitarbeiter des Planungsreferats.

Fünf Jahre hat die Stadt an dieser komplexen Übersicht gearbeitet – als Beurteilungsgrundlage für Handlungsoptionen und sich daraus ergebende Konflikte. Bürgerratsempfehlungen zu Mobilität oder auch Freiflächen seien als „wichtige Hinweise eingeflossen“, so Brune.

Der Plan werde stetig im Dialog mit der Stadtgesellschaft angepasst. Was Torsten Brune verrät: Bei Rückmeldungen aus der Münchner Bevölkerung steht das Thema Mobilität ganz oben. Der Grund: „Weil die Verkehrsmittel sehr gut ausgelastet sind“. Außerdem hat das Thema Wohnungsbau eine hohe Priorität. „Wir versuchen, das bedingt steuerbare Wachstum zu gestalten“, meint der Stadtplaner.

Im Munich Urban Colab (MUC) an der Freddie-Mercury-Straße toben sich junge Studierende sowie Start-ups aus.
Im Munich Urban Colab (MUC) an der Freddie-Mercury-Straße toben sich junge Studierende sowie Start-ups aus.
© LHM
Im Munich Urban Colab (MUC) an der Freddie-Mercury-Straße toben sich junge Studierende sowie Start-ups aus.

von LHM

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Auf der Webseite zeigt die Stadt unter den Reitern Themen/Fachdaten/Handlungsfelder sieben Ziele auf bunten Stadtkarten. Legenden erklären die konkrete Planung für die nächsten 15 Jahre.

  • Vernetzte Freiräume: Sie sollen durch Biotope und Achsen gut vernetzt werden, ein gutes Beispiel sei die Parkmeile Feldmochinger Anger, auch die renaturierte Isar in einer hochverdichteten Innenstadt.

  • Effiziente Mobilität: Immer mehr Menschen wollen und müssen sich in der Stadt fortbewegen. Die Stadtverwaltung will den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr möglich machen, so der Plan. Weiter geht es um Car-Sharing, Parkraummanagement und Radwege, um in der Stadt vermeidbaren Verkehr zu reduzieren. Die geplante Tram durch die Parkstadt Schwabing ist als neues Projekt bei der Recherche zu finden.

Produktion, Entwicklung und Forschung stärken

  • Starke Wohnquartiere: Bezahlbaren Wohnraum schaffen für die Menschen, die da sind, und die, die kommen, ist ein zentrales Ziel der Stadt. „Wir brauchen neue Quartiere am Stadtrand“, so Torsten Brune: Wege kurz halten, lebendige Quartiere gestalten und soziale Bedarfe im Blick behalten – das wolle die Stadt München. Feldmoching, Perlach, Trudering und Laim weist die STEP2040-Karte als geeignete Gebiete für die Nachverdichtung mit Wohnungen aus.
  • Innovative Wirtschaftsräume: Der Arbeitsplatz-Ausbau sei für weite Teile der Gesellschaft extrem wichtig. Gewerbehöfe sind ein Beispiel, um Gewerbe und Handwerk möglichst wohnortnah anzubieten. „Noch viele Gewerbeflächen brauchen einen Öffnungsmoment, sie liegen jetzt sehr isoliert“, meint Brune. Produktion, Entwicklung und Forschung zu stärken, habe im Werksviertel geklappt. Die gemeinsame Initiative von TU und Stadt, das „Munich Urban Colab“ (Foto), ein Innovations- und Gründerzentrum, funktioniert in der Freddie-Mercury-Straße – im Kreativquartier: mit Konferenzen, Vorträgen, auch Ausstellungen und Diskussionsforen für alle Münchner.
  • Klimaangepasste Siedlungsräume: Entsiegelung schaffen, Schwammstadtprinzip und Kaltluftschneisen frei halten – diese Prinzipien sehr stark in den Blick nehmen bei den geplanten Gebieten für große neue Quartiere, im Münchner Westen, in Langwied und Lochhausen, wie die STEP2040-Karte verrät, und im auch Münchner Nordosten in Daglfing – für einmal 30.000 Bewohner.

  • Klimaneutrale Quartiere und Erneuerbare Energien: Sie seien der Schlüssel für Klimaneutralität. Die Anschlussdichte für Fernwärme erhöhen, Tiefengeothermie nutzen und Photovoltaik ausbauen, wie im Klimaquartier Ramersdorf. Die Münchner Wohnen hat hier Photovoltaik auf die Dächer der einfachen Mietshäuser legen lassen (Foto). Bekannt im Münchner Westen ist das Geothermie-Heizwerk Freiham der Stadtwerke (Foto).

  • Partnerschaftliche Entwicklung der Stadtregion: Der Dialog mit den Nachbarn soll gestärkt werden. Die STEP-Zusammenschau dient als Datenbank und Überblick über die Strategien der europäischen Metropolregion München in Zusammenarbeit mit dem Landkreis München und Nachbar-Städten.

Zur Information von Investoren sind Flächennutzungspläne und Bebauungspläne beispielsweise auf Karten ausgewiesen, wie auch Gebiete mit „Maßnahmen zur Verbesserung der Grünausstattung“.

Die Ausstellung „München hat Plan“ in der Rathausgalerie am Marienplatz hat täglich von 13 bis 19 Uhr geöffnet. Die Gesamtschau STEP2040 ist für jede Bürgerin und jeden Bürger digital abrufbar: www.muenchen.de

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