München im Genussrausch: Vom Weißwurst-Frühstück bis zum Edel-Dinner | ABC-Z

München – Gehören Sie zu den Menschen, die sich im Januar eine Diät auferlegt haben? Seit ein paar Jahren kommt man an Schlagworten wie „Dry January“ oder „Veganuary“ nicht mehr vorbei. Aber nun ist es endgültig vorbei damit – zum Glück!
München im Genussrausch: Nach der Diät kommt der Feinschmecker-Monat
Die einen haben auf Süßes verzichtet, viele auf Alkohol und wieder andere auf Fleisch. Wer durchgehalten hat, darf sich jetzt umso mehr ins Genießen stürzen. Wie gut, dass München so viele Orte und Gelegenheiten dafür hat.
Die Krapfenzeit ist in vollem Gange, im Café Frischhut schwimmen die süßen Schmalznudeln im Frittieröl und die vielen Traditionscafés von Luitpold bis Erbshäuser backen ihre feinen Torten.
Am Viktualienmarkt gibt’s die Leberkassemmeln inzwischen sogar vom Hirsch oder vom Wagyu-Rind.
Und im Delikatessenhaus Dallmayr gibt es sowieso nichts, was es nicht gibt aus der Welt der Köstlichkeiten: Von Torten und Pralinen über ausgesuchte Feinkostsalate, Hummer, Schinken und natürlich Champagner hat man hier die Qual der Wahl.
Gönnen Sie sich was: Nach dem „Dry January“ kommt der Genuss-Februar
Auch auf dem Elisabethmarkt lässt sich nicht nur einkaufen, sondern auch vor Ort genießen. Spazieren Sie durch die Stadt, lassen Sie sich inspirieren und vor allem: Gönnen Sie sich was! Wie wäre es mal wieder mit einem edlen Dinner im Restaurant? Oder einem zünftigen Weißwurst-Frühstück? Und anschließend geht’s direkt weiter in ein schönes Café. Oder Sie decken sich mit den tollsten Torten der Stadt ein und machen es sich daheim gemütlich.
Wer einen Monat auf Alkohol verzichtet hat, weiß die erste Halbe danach wieder sehr zu schätzen. Wie gut, dass München die Stadt des Bieres ist. Wer so richtig tief in die Materie eintauchen will, der besucht vielleicht einmal ein Bierseminar in der Bierothek am Gärtnerplatz. Oder geht mal wieder ins Wirtshaus ums Eck.
Münchens Bar-Szene: Entspannter Ausklang oder stilvolle Nacht
Die vielen Weinhandlungen in den Vierteln der Stadt bieten verschiedenste Weinverkostungen an. Und genau jetzt ist die beste Zeit, die vielen Bars der Stadt zu besuchen. Ob gepflegt im Schumann’s oder ganz lässig irgendwo in der Maxvorstadt. Sie werden das Richtige für sich finden, lassen Sie es sich gut gehen!
Knusprig macht glücklich: Churros von Loqma haben großes Suchtpotenzial

© privat
von privat
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Süß ist ja schonmal gut. Wenn dann auch noch heiß und knusprig dazukommt, wird’s himmlisch. Churros sind hierzulande vor allem auf Märkten wie dem Tollwood beliebt. Die süßen Stangen aus Brandteig werden direkt in heißes Fett gespritzt und danach noch warm gegessen. Oft sind sie recht hart und schmecken ziemlich nach Fett. Nicht so bei Loqma Churros!
Hier sind die Churros (4 Stück 7,70 Euro) außen ganz fein-knusprig und innen weich. Entweder man isst sie pur mit etwas Puderzucker oder man dippt sie in helle, dunkle oder weiße Schokolade. Auf Wunsch gibt’s noch etwas Obst dazu: Ein Traum! Kinder kriegen auch Smarties, Gummibärchen und mehr – aber das braucht’s nicht. Die Churros sind auch so der Renner.
Wer’s noch süßer mag, bestellt sich Loqma (4 Stück 6,70 Euro): Die kleinen türkischen Teigkugeln sind innen gefüllt und werden dann mit Schokolade übergossen. Wie gut, dass München inzwischen zwei Loqma-Churros-Läden hat, in Untergiesing und am Harras. In Giesing kann man gemütlich mit einer Tasse Kaffe dazu sitzen.
Humboldtstr.. 23 oder Plinganserstr. 37
Mo-So: 12 bis 21 Uhr
Der Klassiker: Kreutzkamm, ein Familienbetrieb mit Baumkuchen, Torten und viel Geschichte

© Daniel von Loeper
von Daniel von Loeper
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Das Café Kreutzkamm ist bei vielen Münchnern bekannt für seinen Dresdner Stollen. Aber die Konditorei hat so viel mehr zu bieten. Immerhin blickt das Familienunternehmen auf eine bewegte 200-jährige Geschichte zurück. Gegründet wurde die Konditorei tatsächlich in Dresden. Der Zweite Weltkrieg hat alles zerstört. Den damaligen Inhaber Fritz Kreutzkamm verschlug es dann nach München.
Seine Tochter Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller führt das Unternehmen hier und heute. Wer sich für die Familiengeschichte interessiert: Der Callwey-Verlag hat vor kurzem eine schöne Familienchronik in Buchform herausgebracht: inklusive vieler Familienrezepte zum Nachbacken. Seit 1954 gibt es das Kreutzkamm-Café in der Maffeistraße, im Jahr 2019 wurde es aufwendig umgebaut im Stil der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ein zweites Café gibt es in der Maxburg. Beide sind der ideale Treffpunkt für einen gepflegten Kaffeeklatsch.
Am besten lässt man sich vor Ort von der gut bestückten Theke inspirieren. Hier gibt es feinen Baumkuchen, tolle Torten, Teegebäck, Pralinen und vieles mehr. Alles wird in der Konditorei in Zamdorf mit Liebe und von Hand gebacken. Und für alle, die sich an die zuckerlose Zeit nach Weihnachten gewöhnt haben, noch ein Tipp: Hier gibt es auch köstliches Salzgebäck. Das ist zwar auch nicht kalorienlos, aber mal etwas anderes.
Pacellistr. 5 und Maffeistr. 4
Mo-Fr: 8 bis 18 Uhr Sa: 10 bis 18 Uhr
Patisserie in Perfektion: Maelu in der Theatinerstraße

© ruf
von ruf
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Am Eingang der Theatiner-Passage gibt es die schönste Törtchen-Theke, die man sich vorstellen kann. Lange bevor die Menschen angefangen haben, ihre kulinarischen Schätze auf Instagram in Szene zu setzen, drängelten sich die Menschen an der Auslage von Sonja Mäser-Luksch und Ralf Mäser und fotografierten die bunten Süßigkeiten. Und das können wir versichern: Jedes einzelne Törtchen ist nicht nur ein optisches Kunstwerk, sondern schmeckt auch wunderbar. Sie kosten zwischen 6,50 und 10,50 Euro.
Das Konditoren-Paar hat sich auf der ganzen Welt für seine süßen Kreationen inspirieren lassen. Ihre französischen Macarons sind außen fein knusprig und innen saftig und ganz fein abgeschmeckt. Die AZ liebt besonders Pistazie, Himbeere und Kaffee – aber unter den vielen Sorten findet jeder seinen Favoriten. Zum Mitnehmen wird alles in schöne Schachteln verpackt. Aber es macht auch Spaß, sich ins Café zu setzen und dabei das Treiben auf der Theatinerstraße zu beobachten.
Theatinerstr. 32
Mo-Fr: 10.30 bis 18 Uhr Sa: 10.30 bis 19 Uhr
Ripperl vom Feinsten: St. Ribs

© Derek Henthor
von Derek Henthor
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Nach einem Monat Verzicht sollte man die Fleischeslust so richtig zelebrieren. Ripperl sind auch in Bayern ein Klassiker. Sie dienen nicht nur der Resteverwertung, sondern schmecken kräftig und saftig – wenn sie richtig zubereitet sind. In Perfektion serviert sie das St. Ribs am Viktualienmarkt in verschiedenen Varianten: vom Klassiker Baby Back Ribs (22 Euro) bis hin zu feinen Kalbsrippchen mit Teriyaki-Soße (29 Euro). Alle Spareribs werden ausgiebig in verschiedenen Geheimsoßen mariniert und anschließend bei 80 Grad bis zu 24 Stunden gegart.
Serviert werden die Ripperl stehend auf einem Brett. Mit einem Beil schneidet man sich die einzelnen Rippchen selbst ab. Und eines ist sicher: An den Spareribs ist richtig viel Fleisch dran. Wer es so richtig krachen lassen mag, der bestellt sich zum Nachtisch noch ein Spaghettieis (12 Euro). Das wird frisch am Tisch zubereitet und nach Herzenslust mit vielen Toppings garniert.
Frauenstraße 4
Mo-Sa: 17 bis 0 Uhr So: 17 bis 22.30 Uhr
Der bayerische Klassiker: Deftige Haxn beim Haxengrill

© Daniel von Loeper
von Daniel von Loeper
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Ob vom Schwein oder vom Kalb: So eine Haxn – außen knusprig, innen saftig – ist schon was Deftiges. Der Haxengrill im Scholastikahaus serviert beides in verschiedenen Varianten. Zum Beispiel als „Haxe pur“, eine aufgeschnittene halbe Schweinshaxe mit frischem Kren und Honig-Senf (19,90 Euro). Eine Portion Schweinshaxe mit Kartoffelpüree und Dunkelbiersoße kostet 21 Euro, eine Portion Kalbshaxe mit Rahmwirsing, Semmelknödel und Soße 24 Euro.
Wer sich nicht entscheiden kann, bestellt eine Mischung aus beidem (25 Euro). Noch mehr Spaß macht es, sich die Haxn zu teilen. Für eine ganze Schweinshaxe zahlt man 54 Euro, für die vom Kalb 140 Euro. Dazu werden Kartoffel- und Semmelknödel, Apfelblaukraut, Sauerkraut und Soße serviert. Und keine Sorge: Auch Vegetarier müssen hier nicht verhungern.
Das Lokal ist in drei Bereiche aufgeteilt: den großen Gastraum (hier ist Reservieren angesagt), ein Bar-Bereich im hinteren Teil und einen kleineren Grill-Bereich für Spontanbesucher. Ausgeschenkt wird Augustinerbier, auch vom Holzfass. Die Halbe kostet trotz Innenstadtlage nur 4,60 Euro. Für den schnellen Fleischhunger sei der Straßenverkauf empfohlen. Hier gibt’s die Haxn in der Semmel. Vom Schwein für 6,50 Euro und vom Kalb für 8,50 Euro. Und wer einmal etwas ganz anderes probieren möchte: Nur hier bekommt man ein Leberkas-Cordonbleu in der Semmel (6,50 Euro).
Sparkassenstraße 6
So-Do: 11 bis 23 Uhr Fr-Sa: 11 bis 1 Uhr
Bier feiern: Stehausschank Tscharlie’s am Goetheplatz

© Ben Sagmeister
von Ben Sagmeister
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Bier ist das Beste. Aber auf eine Halbe gehen, ohne zwei Wochen im Voraus zu reservieren und ohne dazu gleich ein ganzes Menü bestellen zu müssen, ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Diese Lücke schließen die vielen Stehausschänke, die in den letzten Monaten in der ganzen Stadt eröffnet haben. Da geht man spontan hin, sucht sich ein Platzerl und wenn’s voll ist, stellt man sich irgendwo dazwischen.
Besonders gut versacken lässt es sich im Löwenbräu-Stehausschank Tscharlie’s am Goetheplatz. Hier sind die Zapfhähne über Leitungen an der Decke direkt mit den großen Biertanks verbunden. Heraus kommt frisches Bier (4,50 Euro) mit nicht zu viel Kohlensäure. Das ist eine süffige Angelegenheit und verleitet gerne mal zur dritten oder vierten Halben, die man sich einfach schnell selber holt.
Die aufmerksamen Barleute achten auch darauf, dass die Gläser nicht leer werden und servieren auch gerne am Tisch. Grad schön ist es! Das Publikum ist bunt gemischt. Auch gekartelt wird hier gerne mal. Wer alleine kommt, gesellt sich an die Bar und findet schnell Gesprächspartner. Oder man setzt sich an den Tisch im Fenster. Draußen auf der Lindwurmstraße gibt’s immer was zu sehen.
Lindwurmstr. 42
Di-Do: 18 bis 0 Uhr Fr-Sa: 18 bis 2 Uhr
Mit Drinks verwöhnt werden: Die Rio Bar beim Filmpalast

© Hannes Magerstädt
von Hannes Magerstädt
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Kino-Fans kennen die Rio Bar direkt neben dem Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz schon lange. Seit Mitte 2023 mixt Nicolai Früchtl dort die Drinks. Seitdem haben sich die Cocktail-Künste des sympathischen Barmanns herumgesprochen. In der Rio Bar kann man sich am frühen Abend auf einen Feierabend-Drink treffen, ein schnelles Pils kurz vorm Kinofilm trinken oder aber einen entspannten Cocktailabend zelebrieren.
Das Besondere: Früchtl kreiert seine Drinks mit viel Sorgfalt und Fantasie und macht dabei alles selbst – vom Sirup bis zur Essenz. Trotzdem sind seine Preise sehr fair. Obwohl die Rio Bar inzwischen auch berühmt für ihre alkoholfreien Drinks ist, kann man nirgends besser als hier das Ende des trockenen Januars begehen. Beliebt sind immer die Cocktail-Klassiker wie Whiskey Sour (12 Euro) oder Negroni (13 Euro), aber auch die leichten Abwandlungen. Zum Beispiel die Gimlet-Variante Greensleeves (13 Euro) mit Apfel, Limette und Rosmarin.
Unser Tipp: Cosmopolitan 1934 (14 Euro) mit Gin, Dry Curaçao, Limette, Himbeere.
Rosenheimer Str. 46
So-Do: 18 bis 1 Uhr Fr-Sa: 18 bis 2 Uhr