München: Gerichts-Mitarbeiter verhindern Betrug nach Schockanruf – München | ABC-Z
Eine Häufung von sogenannten Schockanrufen hat die Polizei in dieser Woche bemerkt. Allein am Mittwoch wurden fünf davon registriert – bei dreien entstand insgesamt ein finanzieller Schaden von mindestens 100 000 Euro.
Ein älteres Ehepaar aus Hadern wurde nach Angaben der Polizei allerdings auf kuriose Weise vor noch größeren Verlusten bewahrt. Ein Anruf erreichte am Dienstag die Frau, ihr wurde die übliche Geschichte erzählt: Schwiegertochter verursacht Verkehrsunfall mit einem Toten, nun müssten mehrere 10 000 Euro Kaution bezahlt werden.
Die Frau übergab Bargeld und Schmuck an einen Abholer, zudem überwies ihr Mann Geld auf ein osteuropäisches Konto. Für den Folgetag, also den Mittwoch, wurde eine weitere Übergabe, dieses Mal 50 000 Euro, vereinbart. Dieses Mal sollte die Frau in die Pacellistraße zum Gebäude des Amtsgerichts kommen. Betrüger benutzen oft solche „offiziell“ wirkenden Adressen – Gerichtsgebäude, Polizeidienststellen –, um die Glaubwürdigkeit ihrer Forderungen zu erhöhen.
In diesem Fall aber ging der Schuss nach hinten los. Denn als die Frau am Mittwoch mit der geforderten Summe am Amtsgericht eintraf, ging sie zur Einlasskontrolle und fragte, wo sie denn hier das Geld abgeben könne. Die Wachtdienstler bemerkten den Betrug und riefen die Polizei. Allerdings schien auch der Abholer Verdacht geschöpft zu haben – trotz sofort eingeleiteter Fahndung tauchte er nicht mehr auf.
Bei zwei weiteren Fällen am Mittwoch, einer in Ottobrunn und einer in Solln, entstanden einmal 50 000 und einmal 20 000 Euro Schaden.