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Monopol bei Websuche: “Rolling Stone”-Verleger verklagt Google wegen KI | ABC-Z


Monopol bei Websuche

“Rolling Stone”-Verleger verklagt Google wegen KI

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Der KI-Überblick, den die Google-Suche bietet, ist vielen Unternehmen ein Dorn im Auge. Damit missbrauche der Konzern seine Funktion, sagt Penske Media. Der US-Medienriese zieht vor Gericht.

Die KI-Zusammenfassungen vor weiteren Suchergebnissen bei Google haben dem Internet-Konzern die erste Klage eines großen Medienunternehmens eingehandelt. Das US-Verlagshaus Penske Media mit Titeln wie “Rolling Stone” und “Hollywood Reporter” wirft Google vor, mit der Funktion ein Monopol bei der Websuche zu missbrauchen. Google wies den Vorwurf zurück.

Penske Media verweist in der Klage darauf, dass die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erstellten Zusammenfassungen oft schon die Anfrage der Nutzer beantworteten. Deshalb suchten sie oft nicht mehr die Websites auf, von denen die Informationen stammten. Medien, die ihre Inhalte kostenlos anbieten, seien darauf aber angewiesen, um sich über Werbung zu finanzieren. Google wolle nun selbst zum Ziel für die Nutzer werden, statt eine Drehscheibe auf dem Weg zu anderen Websites zu sein, betonte die Medienfirma.

Google erklärte, die KI-Übersichten böten den Nutzern eine bessere Erfahrung und leiteten den Verkehr auf eine größere Vielfalt von Webseiten. “Wir werden uns gegen diese haltlosen Vorwürfe verteidigen”, sagte ein Sprecher. Der Branchenverband News/Media Alliance, der mehr als 2200 US-Verlage vertritt, kritisierte jedoch, dass Google seine Marktmacht ausnutze. Anders als Konkurrenten wie der ChatGPT-Entwickler OpenAI, der Lizenzvereinbarungen mit Verlagen abschließe, sei Google zu solchen “gesunden Praktiken” nicht gezwungen, sagte Verbandschefin Danielle Coffey.

Geschäft wächst rasant

Dies sei Penske Media zufolge nur möglich, weil Google ein Monopol bei der Websuche habe. Deshalb müssten Website-Betreiber akzeptieren, dass der Internet-Konzern beim Erfassen des Netzes für die Suchmaschine sich auch das Recht vorbehält, die Inhalte der Seiten für seine KI zu nutzen. Das sei ein Verstoß gegen US-Wettbewerbsrecht. Penske Media zog vor das Gericht in Washington, das vergangenes Jahr das Google-Monopol bei der Websuche festgestellt hatte.

Ein Google-Sprecher konterte, Nutzer fänden die Websuche mit KI-Zusammenfassungen hilfreicher und nutzten sie mehr. Das schaffe auch neue Gelegenheiten, Inhalte im Netz zu entdecken. Google leite täglich “Milliarden Klicks” an andere Websites weiter – und mit den KI-Überblicken werde deren Kreis vielfältiger.

Der Internet-Konzern steht im Visier neuer Rivalen, die Nutzern versprechen, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz direkte Antworten statt Links zu Informationen auf anderen Websites zu liefern. Google weitete den Einsatz von KI-Zusammenfassungen seit dem vergangenen Jahr immer mehr aus. Bisher wächst das Geschäft des Internet-Konzerns trotz der neuen Rivalen rasant.

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