„Monique bricht aus“ von Édouard Louis: Ewige Erniedrigung | ABC-Z

Édouard Louis beweint seine Mutter.
© Jean-François Robert/Modds/Fischer Verlag
Zehn Jahre ist es her, da verwandelte sich Eddy Bellegueule vom 22-jährigen Landei aus der Picardie in den gefeierten Schriftsteller Édouard Louis. Sein Debüt Das Ende von Eddy war der Bericht vom Heranwachsen eines Schwulen in der schwulenfeindlichen Dorfgemeinschaft. Die Brutalität der Mitschüler, die Sprachlosigkeit in der Familie, die vom Vater, einem Arbeitsinvaliden und aufbrausenden Alkoholiker, in Schach gehalten wird, dazu eine Armut à la Charles Dickens: Man las diesen Bestseller als beispielhafte Milieustudie der Abgehängten, die man ja endlich mal verstehen und nicht bloß als Stimmvieh der Rechtsextremen verachten wollte.