Monika Grütters über den Abschied von der Politik | ABC-Z
Friedrich Schiller hat im Juni 1796 in einem Brief an Johann Wolfgang Goethe bekannt: „Der Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit ist immer mehr traurig als erfreulich.“
Ja, auch ich kenne dieses Gefühl: Eine wichtige Aufgabe ist erledigt, ich seufze erleichtert und kann den Computer herunterfahren – und doch überkommt mich dann zuweilen ein merkwürdiges Gefühl von Einsamkeit, weil die Sache mich nicht mehr braucht. Besonders hart empfinden offenbar Künstler nach einer gelungenen Aufführung oder Ausstellungseröffnung so. So haben sie es mir oft erzählt. Sie haben auf dem Weg zum Erfolg hart gearbeitet, oft gelitten, mal gelacht und manchmal auch geweint. Wenn es dann gut geworden ist, erlebt man euphorische Stimmungen. Umso größer kann die Leere sein, wenn es – noch so gut – vorbei ist.