Mohammad Rasoulof: “Wirklich frei bin ich nicht” | ABC-Z
Er floh aus dem Iran, wurde in Cannes gefeiert und könnte Sonntagnacht den Golden Globe gewinnen: Hier spricht Regisseur Mohammad Rasoulof über Haft und Gedankenfreiheit.
Seit vergangenem Mai ist Mohammad Rasoulof nicht nur Filmliebhabern bekannt: Unter Lebensgefahr floh der iranische Regisseur damals aus seinem Heimatland, um einer mehrjährigen Haftstrafe zu entgehen. In Deutschland angekommen, stellte Rasoulof in wenigen Tagen seinen Film “Die Saat des heiligen Feigenbaums” fertig. Darin verdichtete er die Auswirkungen der iranischen Protestbewegung “Frau, Leben, Freiheit” 2022 auf eine Familie in Teheran. Der Film gewann auf dem Festival in Cannes den Spezialpreis der Jury und wurde von Deutschland als Beitrag für den besten internationalen Film bei den Oscars eingereicht. Mitte Januar entscheidet die Academy, ob er auf die finale Nominierungsliste kommt. Bei den Golden Globes, die in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar verliehen werden, hat Rasoulofs Film die Chance auf den Preis als bester nicht englischsprachiger Film. ZEIT ONLINE sprach mit dem 53-Jährigen per Video, das Gespräch wurde auf Deutsch übersetzt.