Mobilität: Deutschlandticket könnte nächstes Jahr erneut teurer werden | ABC-Z

Das Deutschlandticket könnte im kommenden
Jahr erneut teurer werden. Dies erfuhr
die Nachrichtenagentur dpa im Vorfeld der
Sonderverkehrsministerkonferenz aus Verhandlerkreisen. Demnach könnten die Nutzer
im kommenden Jahr 62 bis 64 Euro pro Monat zahlen müssen. Zu Jahresbeginn
war der Preis bereits von 49 Euro auf 58 gestiegen.
Zuerst hatte der
Tagesspiegel unter Berufung auf eine Beschlussvorlage über die
Preiserhöhung berichtet. Nach dpa-Informationen sind in der aktuellen
Fassung des Papiers aber keine konkreten Preise genannt.
Sozialverband kritisiert mögliche Preissteigerung
Der Sozialverband Deutschland kritisierte die drohende Erhöhung des Deutschlandtickets. “Es
wäre für die Mobilitätswende fatal, das Ticket derart zu verteuern,
dass der positive Effekt, die Menschen vom Auto in Bus und Bahn
umsteigen zu lassen, verpuffen würde“, sagte die Vorsitzende Michaela
Engelmeier den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Aus sozialer Sicht
müsse jetzt von der Sonderverkehrsministerkonferenz ein
starkes Zeichen für bezahlbare und nachhaltige Mobilität ausgehen.
Der größte Nahverkehrsverbund in Deutschland plädierte für
maßvolle Preiserhöhungen. “Alle müssen einen
Beitrag leisten”,
sagte Oliver Wittke, Vorstandschef des Verkehrsverbunds
Rhein-Ruhr (VRR), der Nachrichtenagentur Reuters. Nicht nur Kunden, auch Bund und Länder müssten mehr geben. Er fordert zudem einen Index, der die Zuschüsse von Bund und Ländern an Kostensteigerungen für Personal, die Trassennutzung und Energie koppelt.
Länder verhandeln offenbar über Preis
Am Donnerstag sollen die seit Monaten stockenden Verhandlungen zur künftigen Finanzierung des bundesweit gültigen Deutschlandtickets
im Nahverkehr weitergehen. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder
(CDU) wird aber nicht daran teilnehmen, da er wegen der Haushaltswoche
in Berlin gebunden ist. Die Länder wollen bei der Konferenz ihren
Vorschlag zur Finanzierung vorlegen.
Wie die Nachrichtenagentur dpa weiter berichtet, verhandeln die
Länder aktuell über den konkreten Betrag. Aus Länderkreisen hieß es, bei
62 Euro sei das Ticket nicht mehr unterfinanziert – falls Bund und
Länder sich nicht darauf einigen könnten, wie erwartete Mehrkosten
gedeckt werden können. Aus Unionsländern hieß es, dass sie eine
Erhöhung auf 64 Euro bevorzugten.
Finanzierungsdefizit von mehr als 500 Millionen Euro
Knackpunkt der Verhandlungen um den künftigen Preis wird die Finanzierung des Tickets sein. Das Deutschlandticket ist im Vergleich zu bisherigen Abos günstiger, das sorgt für Einnahmeausfälle für regionale Verkehrsverbünde. Um diese auszugleichen, wären schätzungsweise 3,5 bis 3,8 Milliarden Euro nötig. Bund und Länder bringen jedoch bisher nur jeweils
1,5 Milliarden Euro für das Ticket auf.
Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag eigentlich eine Erhöhung des Preises
bis 2029 ausgeschlossen, der seit 1. Januar bei 58 Euro im Monat liegt.





















