MLS-Finale: Marco Reus gewinnt mit Los Angeles Galaxy die Meisterschaft | ABC-Z
Marco Reus ist Meister. Mit Borussia Dortmund wurde er in der Bundesliga siebenmal Zweiter, vier Monate nach dem Wechsel in die USA gewinnt er dort nun mit Los Angeles Galaxy den Titel – und zeigt sich emotional.
Marco Reus ging auf die Knie und ballte die Hände zu Fäusten. Nach sieben Vizemeisterschaften mit Borussia Dortmund hat der Ex-Nationalspieler mit den Los Angeles Galaxy zum ersten Mal in seiner Profi-Karriere eine Meisterschaft gewonnen. Der Triumph nach dem 2:1 (2:1) gegen die von Sandro Schwarz trainierten New York Red Bulls war für Rekordmeister Galaxy der sechste Titel in der Major League Soccer.
„Sie sind jetzt Legenden in diesem Klub, das ist eine große Nummer. Ich bin so stolz auf diese Jungs“, sagte Galaxy-Trainer Greg Vanney.
Auch Reus sprach emotional über den lang ersehnten Meister-Titel „Ich weiß nicht, ob das ein Hollywood-Finale ist, aber es ist ein großer Tag“, sagte der 35-Jährige, als er in einer großen Lache aus Bier, Champagner und anderen Getränken stand und die Medaille um den Hals baumelte.
In zwölf Jahren mit Borussia Dortmund gelang dem Publikumsliebling nie der ersehnte Griff nach der Schale – nach dem Wechsel in die USA reichten vier Monate für den Titel. „Man arbeitet immer seine ganze Karriere darauf hin, erfolgreich zu sein, zu versuchen, so viele Finals wie möglich zu erreichen und dann auch zu gewinnen“, sagte Reus vor seinem Spind mit der Nummer 18. „Bei mir hat das in Deutschland nicht so geklappt. Aber wie ich schon gesagt habe, als ich angekommen bin, es war immer das Ziel, weiter erfolgreich zu sein.“
Reus größte Erfolge mit dem BVB: zwei DFB-Pokalsiege
Reus spielte nur die letzten etwa 20 Minuten, er wurde in der 76. Minute eingewechselt und hatte – nach einer guten Chance direkt im Anschluss – nur noch die Aufgabe, die Gäste vom eigenen Tor fernzuhalten. Dass er wegen einer Adduktorenverletzung überhaupt auflief, war bemerkenswert. „Ich habe, glaube ich, in den letzten zwei Wochen zweimal trainiert“, sagte er. Vergangene Woche beim 1:0 gegen die Seattle Sounders war zur Halbzeit Feierabend. „In einem normalen Spiel hätte ich nicht gespielt, keine Chance. Am Ende ist mir das egal“, berichtete er.
Reus hat in Deutschland die Ausbeute von zwei Siegen im DFB-Pokal und drei Erfolgen im deutschen Supercup. Dreimal verlor er ein DFB-Pokal-Finale, erst im Mai unterlag die Borussia in Reus‘ letztem Spiel für Dortmund im Finale der Champions League Real Madrid. Dazu kommen die sieben Vizemeisterschaften in der Bundesliga – die Schale in die Luft halten konnte Reus nie, er kam erst nach der Meisterschaft 2012 zum BVB.
Galaxy ging bei 27 Grad im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien schon nach neun Minuten durch Joseph Paintsil in Führung, der Ex-Frankfurter Dejan Joveljic erhöhte vier Minuten später auf 2:0. Galaxy hatte die mit 26.812 Zuschauern ausverkaufte Partie in der Anfangsphase komplett unter Kontrolle und weitere gute Chancen.
Dann aber führte eine vom Ex-Leipziger Emil Forsberg geschlagene Ecke zum unerwarteten Anschlusstreffer durch Sean Nealis (28. Minute) und die Atmosphäre der Partie veränderte sich. Beobachtet von Red-Bull-Direktor Mario Gomez hatten die Gäste mehr Ballbesitz und brachten die Galaxy-Defensive mehrfach in Verlegenheit. Forsberg hatte in der 72. Minute unmittelbar vor Reus‘ Einwechslung die beste Chance zum Ausgleich, sein Schuss landete aber am Pfosten.
pk