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Mitten in Ebersberg … oder Grafing: Obacht, Bär! – Ebersberg | ABC-Z

Über so manchen Sachverhalt herrscht wenig Uneinigkeit, „weil das ja klar ist“, wie ein früherer bayerischer Ministerpräsident gerne zu sagen pflegte. Einer davon ist sicher – und dürfte mit dem Urheber des vorangegangenen Zitats wohl d’accord gehen – dass mit Bären nicht zu spaßen ist. Eine zwar nicht Parteifreundin, aber über eine Koalition mit des Obengenannten Nachnachnachfolger politisch zumindest verschwippschwägerte Kommunalpolitikerin hat darum kürzlich sogar gefordert, eine bewaffnete bayerische Braunbärenbereitschaft aufzustellen.

Dass man mit Bären vorsichtig sein muss, weiß man auch in der Stadt Ebersberg seit Langem. Da es dabei aber vor allem um die auch als Bärenstadt bekannte Nachbarkommune Grafing geht, ist die bevorzugte Waffe der Humor, der vor allem zur fünften Jahreszeit großkalibrig zum Einsatz kommt und da bevorzugt in der Faschingszeitung. Sehr viel weniger Bärenprävention betreibt man in der Kreisstadt offenbar während der sechsten Jahreszeit – ja, da staunt der Meteorologe – die in diesem Fall natürlich die Zeit des Volksfestes umfasst.

Besonders zur fünften Jahreszeit ist der Grafinger Bär in Ebersberg Zielscheibe des Humors, wie hier in einem Cartoon aus der Faschingszeitung 2024. (Foto: Faschingsgesellschaft Ebersberg/oh)

Damit ist jetzt gar nicht gemeint, dass die Bärenstädter an den Festivitäten nicht teilnehmen dürften – allerdings schicken sie sich offenbar an, diese nach und nach zu übernehmen. Bereits seit einigen Jahren werden die Gäste, was die festen Speisen angeht, durch die Grafinger Metzgerei Kainz verpflegt. Kein Problem, geschah dies doch bislang unter der Aufsicht eines Ebersbergers, dem Unterlaufinger Martin Lohmeyer – der nun aber heuer zum letzten Mal als Festwirt in Aktion tritt. Vom kommenden Jahr an übernehmen Michael und Florian Ebenkofler, und die stammen aus der Ortschaft Gasteig und die wiederum liegt zwar im Schatten des Eberberges – dieser aber genau wie Gasteig auf Grafinger Flur.

Da trappst doch nicht bloß die Nachtigall – da steppt doch der ganze Bär! Doch halt: Bei einer für ein Volksfest nicht ganz unwichtigen Sache ist Grafing – zumindest bislang noch – außen vor: In den Masskrügen befindet sich Bier aus München, nämlich von Hacker Pschorr. Ob das so bleibt? Es soll schon erste Forderungen geben, in Ebersberg eine – natürlich unbewaffnete – Blaubierenbereitschaft aufzustellen.

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