Wirtschaft

Trumps Zoll-Politik: ++ Chrupalla zeigt Verständnis für Trump-Zölle ++ | ABC-Z

Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union zeichnet sich keine Entspannung ab. Zum Wochenauftakt ließ der handelspolitische Rundumschlag von US-Präsident Donald Trump die Börsenkurse noch weiter abstürzen. Unterdessen beraten die betroffenen Länder weltweit über angemessene Gegenreaktionen auf die Trump-Zölle. Und im Umkreis von Trump scheint es erste Absetzbewegungen in der Zollfrage zu geben, vor allem Elon Musk ist mit der aktuellen Politik offenbar nicht einverstanden.

Alle Entwicklungen zum Handelskonflikt und Zöllen im Liveticker:

17:19 Uhr – AfD-Chef Chrupalla zeigt Verständnis für Trump-Zölle

AfD-Chef Tino Chrupalla zeigt Verständnis für die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und äußert sich damit anders als seine Co-Chefin Alice Weidel. Zwar sei die AfD grundsätzlich für freien Handel, zitiert „Bild“ den Politiker. „Aber manchmal muss man Freihandel einschränken, um seine Wirtschaft zu schützen. Präsident Trump will andere Staaten zwingen zu verhandeln. Er will die Handelsbilanz der USA verbessern und die Industrie ankurbeln. Das ist verständlich.“

Weidel hatte gesagt, Zölle seien grundsätzlich Gift für den freien Handel. Mit weiteren Bewertungen zu Trumps Schritt hielt sie sich auf Nachfrage aber zurück. Es gehe nicht darum, ob die Zölle nachvollziehbar oder gerechtfertigt seien, sondern darum, sie möglichst zu verhindern. Weidel sprach sich dafür aus, den USA in Verhandlungen aufzuzeigen, dass es für beide Seiten besser sei, sich zu einigen.

14:02 Uhr – Ökonom wirft Trump vor, seine Studie für die Zoll-Entscheidung missbraucht zu haben

Der Ökonom Brent Nieman hält Trump in der „New York Times“ vor, sich zur Begründung der Zölle argumentativ einer Studie Niemans bedient, diese jedoch missverstanden zu haben. In der Abhandlung untersuchte Nieman mit Kollegen, wer die Hauptlast von Importen trägt – die ausländischen Firmen oder der US-Verbraucher. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die ausländischen Firmen den Großteil der Zölle weitergaben. Bei einer Zollquote von 20 Prozent würden demnach 19 auf den amerikanischen Kunden abgewälzt, was einer „Weitergabequote“ (englisch: pass-through rate) von rund 95 Prozent entspräche.

Diese Formel, so Nieman, sei den nun im Raum stehenden Zöllen jedoch nicht zugrunde gelegt worden. Stattdessen nutze die Regierung eine Weitergabequote von 25 Prozent. Nieman ist sich sicher: Würde die Trump-Administration die wahre Quote von 95 Prozent für ihre Berechnungen verwenden, wären die nun erhobenen Zölle nur ein Viertel so hoch.

13:14 Uhr – EZB-Ratsmitglied warnt vor Folgen des Handelskriegs

EZB-Ratsmitglied Yannis Stournaras weist auf drohende Risiken durch den von den USA ausgelösten Zollkonflikt für die Zinspolitik hin. Eine höhere Inflation und ein globaler Handelskrieg infolge der Zölle von US-Präsident Trump könnten die Normalisierung der Geldpolitik in der Euro-Zone verzögern, sagte der griechische Zentralbankchef. Bereits auf ihrer jüngsten Zinssitzung Anfang März hat die EZB die zunehmenden Spannungen im Handel in den Blick genommen, die das Wachstum in der Euro-Zone dämpfen könnten. Der Einlagensatz liegt seither bei 2,50 Prozent und könnte nächste Woche weiter sinken, wenn die Finanzmärkte mit ihren Spekulationen richtig liegen.

11:04 Uhr – Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka kritisiert Zölle

Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka, einer der größten Fondsmanager Deutschlands, kritisiert die Zollpolitik von US-Präsident Trump scharf. Diese könnten zu geringeren Wachstumsraten und hoher Volatilität an den Märkten für mehrere Monate führen. „Anstatt ‚Make America Great Again‘ zu verfolgen, arbeitet Trump am Projekt ‚Make America weniger wichtig‚ – sowohl wirtschaftlich als auch geopolitisch“, sagt Deka-Vorstandsmitglied Matthias Danne. Die Pläne könnten kurzfristig zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 1,75 Prozentpunkten in den USA, 0,5 Prozentpunkten in der Eurozone und 0,75 Prozentpunkten für die Weltwirtschaft führen.

10:30 Uhr – Von der Leyen macht Druck auf China

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert China auf, eine Verhandlungslösung mit den USA zu finden. In einem Telefonat mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang betont von der Leyen „die Verantwortung Europas und Chinas als zwei der größten Märkte der Welt, ein starkes reformiertes Handelssystem zu unterstützen, das frei, fair und auf gleichen Wettbewerbsbedingungen basiert“, teilt ihr Büro mit. Von der Leyen und Li sprachen demnach auch über einen Mechanismus, wie von den Zöllen verursachte Handelsumlenkungen überwacht werden könnten. Die EU befürchtet, dass China billige Exporte von den USA nach Europa umleiten könnte.

10:01 Uhr – Erholung an den Börsen – auch in Europa

Nicht nur in Deutschland, auch in den anderen europäischen Ländern erholen sich die Börsenkurse. Hier ein Überblick zu Europa und Asien:

Deutschland/Dax: Plus von 0,86 Prozent
Großbritannien/Leitindex FTSE: Plus von 1,27 Prozent
Frankreich/CAC40: Plus von 1,41 Prozent
Italien/FTSE MIB: Plus von 1,73 Prozent
Japan/Nikkei-Index: Plus von 6,02 Prozent
Südkorea/Index Kospi: Plus von 0,26 Prozent
Hongkong/Hang-Seng-Index: Plus von 0,11 Prozent

09:46 Uhr – „Washington Post“: Musk fordert Trump zur Rücknahme der Zölle auf

Tesla-Chef Elon Musk hat einem Bericht der „Washington Post“ zufolge Präsident Donald Trump aufgefordert, die Zölle zurückzunehmen. Dabei beruft sich die Zeitung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Nach dem Bericht soll es sich um die bislang größte Meinungsverschiedenheit zwischen dem Präsidenten und seinem Berater handeln.

09:30 Uhr – Dax nimmt wieder Fahrt auf

Nach dem Ausverkauf der vergangenen Tage geht es beim Dax wieder etwas nach oben. Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsstart mit einem Plus von 1,2 Prozent bei 20.039,69 Punkten. Zuvor hatte er an drei Tagen in Folge zwischen gut drei und knapp fünf Prozent eingebüßt.

08:24 Uhr – Levi’s erwägt „chirurgische“ Preiserhöhungen in den USA

Trumps Zölle könnten in den USA einen amerikanischen Mode-Klassiker teurer machen: die Jeans von Levi’s. Die Chefin von Levi Strauss, Michelle Gass, schloss Preiserhöhungen als Reaktion auf die zusätzlichen Einfuhrzölle für Waren aus Hersteller-Ländern nicht aus. Man werde dabei aber punktuell vorgehen – „sehr chirurgisch“, wie Gass es formulierte. Die Attraktivität der Marke öffne Raum für höhere Preise, zeigte sie sich in einer Telefonkonferenz mit Analysten überzeugt.

Jeans von Levi’s würden in 28 Ländern produziert und aus 20 davon auch in die USA geliefert, sagte Gass. Von den im Heimatmarkt verkauften Jeans stammen dem Unternehmen zufolge rund ein Prozent aus China, etwa fünf Prozent aus Mexiko und ein „mittlerer bis hoher“ einstelliger prozentualer Anteil aus Vietnam. Trump hatte Zölle von 46 Prozent für Waren aus Vietnam und von 25 Prozent für Einfuhren aus Mexiko angeordnet. Für Importe aus China liegt die Zollbelastung inzwischen bei mehr als 60 Prozent – und Trump drohte am Montag, noch weitere 50 Prozent draufzuschlagen.

07:40 Uhr – Dax höher erwartet

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen starten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters in ihrem täglichen Vorbericht. Am Montag hatte der deutsche Leitindex 4,3 Prozent schwächer bei 19.761,89 Punkten geschlossen. Die Verunsicherung über die jüngsten US-Zollerhöhungen brachte den Dax um seinen gesamten Jahresgewinn. Im Fokus bei den Unternehmen stehen unter anderem die Absatzzahlen von Porsche für das erste Quartal. In den USA, Porsches wichtigstem Markt, könnte es zu vorgezogenen Käufen vor dem Inkrafttreten des US-Importzolls von 25 Prozent gekommen sein. Sollten die Zölle beibehalten werden, würde Porsche mangels eigener US-Produktion zu den besonders vom Zoll belasteten Herstellern gehören.

05:33 Uhr – Eine Börse in Asien übertrifft alle anderen

Die asiatischen Börsen erholen sich etwas von ihren Tiefs, nachdem die USA ihre Gesprächsbereitschaft bezüglich der neuesten Zölle signalisierten. Die Erholung des japanischen Nikkei um 6,1 Prozent übertraf bei Weitem die anderer regionaler Märkte. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index demnach auf 33.030,66 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 6,5 Prozent höher bei 2.438,30 Zählern. „Wichtig ist, dass ein kleiner Sonnenstrahl auftaucht, der Hoffnung macht, dass die USA wirklich offen für Handelsverhandlungen sind. Die wichtigste ist zwischen Japan und US-Finanzminister Bessent“, sagte Tapas Strickland, Leiter der Marktwirtschaft bei der National Australia Bank.

Die Börse Shanghai erholte sich im frühen Handel am Dienstag und machte einen Teil des siebenprozentigen Einbruchs vom Montag wieder wett, der durch Handelskriegs- und globale Rezessionsängste ausgelöst worden war. Die chinesische Finanzaufsichtsbehörde plant, die Obergrenzen für Investitionen von Versicherungsfonds in den Aktienmarkt anzuheben, um die Kapitalmärkte und die Realwirtschaft stärker zu unterstützen.

05:21 Uhr – Taiwan: Können jederzeit mit USA über Zölle verhandeln

Taiwans Außenminister Lin Chia-lung teilt mit, dass man jederzeit mit den USA über die neuen Zölle verhandeln könne. „Solange es einen bestätigten Zeitpunkt und eine bestätigte Methode für Verhandlungen gibt, können diese jederzeit mit den Vereinigten Staaten geführt werden“, fügt er hinzu. In einer Rede vor Reportern am Rande der Parlamentssitzung sagt Lin, Taiwan sei bereit, mit den Vereinigten Staaten über eine Reihe von Themen zu sprechen, darunter Investitionen in und Käufe aus dem Land sowie nichttarifäre Handelshemmnisse. Taiwan wurde mit einem Zoll von 32 Prozent belegt und von US-Präsident Donald Trump als einer der Handelspartner der USA mit einem der höchsten Handelsüberschüsse mit dem Land bezeichnet.

04:45 Uhr – Musk postet Zoll-kritisches Video auf X und beleidigt Peter Navarro

Der Multimilliardär und enge Trump-Berater Elon Musk postet auf der Nachrichtenplattform X ein historisches Video, in dem der Ökonom Milton Friedman anhand eines Bleistiftes erklärt, warum internationale Arbeitsteilung und freier Handel elementare Bedingungen für eine prosperierende Wirtschaft sind, aber auch für Frieden und Harmonie auf der Welt. Friedman gilt neben John Maynard Keynes als der einflussreichste Ökonom des 20. Jahrhunderts und wurde 1976 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.

Musk lässt das Video unkommentiert. Er hat allerdings in den Tagen davor bereits öffentlich bekundet, dass er sich zwischen den USA und der EU eine Null-Zoll-Freihandelszone wünsche. Zudem ging er Peter Navarro, Trumps Berater in Handelsfragen, frontal an: Ein Doktortitel aus Harvard, wie in Navarro hat, sei nichts Gutes, sondern etwas Schlechtes, hatte Musk geäußert.

Unter dem jüngsten Post von Musk auf X richten Nutzer Fragen an Grok, die Künstliche Intelligenz, die in X integriert ist. Sie fragen beispielsweise, was der berühmte Ökonom Adam Smith zu Trumps Zöllen sagen würde. Er wäre sicher dagegen, so Grok. „Er betrachtete Zölle als Barrieren, die die Effizienz beeinträchtigen und die Preise erhöhen, und befürwortete stattdessen offene Märkte“, so die KI. Ein anderer Nutzer fragt, warum Musk dieses Video gepostet haben könnte. Antwort der KI: „Er denkt möglicherweise darüber nach, wie sehr Tesla und SpaceX auf globale Lieferketten angewiesen sind, und ist besorgt, dass Handelsbarrieren die Effizienz beeinträchtigen könnten.“

Weiter hat Musk laut einem Medienbericht vergeblich versucht, Trump am vergangenen Wochenende zu einer Kehrtwende bei den Importzöllen zu überreden. Er habe persönlich an den US-Präsidenten appelliert, schrieb die „Washington Post“ unter Berufung auf informierte Personen. Die Sprecherin des Weißen Hauses Karoline Leavitt kommentierte den Bericht mit einem Verweis darauf, dass Trump Personen zusammengebracht habe, die unterschiedliche Ideen lieferten. Aber wenn er eine Entscheidung treffe, zögen alle an einem Strang, sagte sie der Zeitung. Musk, der oft Medienberichte zurückweist, äußerte sich zunächst nicht dazu.

04:32 Uhr – High Noon für China – Trump gibt Peking bis Mittag Zeit

In dem von US-Präsident Donald Trump begonnenen weltweiten Handelskonflikt tickt nun die Uhr zunächst für China. Trump gab der chinesischen Führung bei einem Termin im Weißen Haus bis Dienstag 12.00 Uhr Zeit, die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen. Andernfalls werde er China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent belegen, sagte Trump bei einem Empfang für den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Für China würden die neuen Strafmaßnahmen von 50 Prozent dann Gesamtzölle von 104 Prozent bedeuten. Bereits vor der Ankündigung von Trumps gewaltigem Zollpaket hatten die USA Waren aus China mit 20 Prozent Zöllen belegt. Die neuen weltweiten Zölle sehen für China weitere 34 Prozent vor. Trump hatte zuvor geschrieben, China habe seine „Vergeltungszölle“ in Höhe von 34 Prozent trotz seiner Warnung verhängt, dass er weitere Zölle erheben werde, sollte ein Land solche Gegenmaßnahmen ergreifen.

04:31 Uhr – Grüne wollen Bundestags-Sitzung wegen US-Zöllen

Nach dem Willen der Grünen soll der Bundestag noch in der laufenden Woche zusammenkommen, um über das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpaket zu beraten. Die beiden Fraktionschefinnen Britta Haßelmann und Katharina Dröge bieten ihren Kollegen aus Union und SPD an, gemeinsam eine Extra-Sitzung zu beantragen.

Seit Trumps Ankündigung, sämtliche US-Importe mit massiven Zöllen zu belegen, steige die Sorge vor schwerwiegenden Folgen für den internationalen Handel und die Weltwirtschaft, heißt es in einem Brief. „Diese Entwicklungen drohen deutlich spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, die Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Land zu haben.“ Der neu gewählte Bundestag solle deshalb noch in dieser Woche darüber beraten.

04:03 Uhr – China will „entschlossen“ gegen weitere US-Zölle vorgehen

Trotz scharfer Drohungen aus dem Weißen Haus will China an seinen Gegenzöllen festhalten. Sollten die USA ihre Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde „China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen“, teilte das chinesische Handelsministerium mit.

US-Präsident Donald Trump hatte China vergangene Woche im Zuge seiner Ankündigung globaler Zölle mit einem Zusatzzoll von 34 Prozent belegt, woraufhin Peking mit der Ankündigung eines Gegenzolls in gleicher Höhe reagierte. Am Montag drohte Trump China mit einem weiteren Zoll in Höhe von 50 Prozent, sollte Peking seine Gegenzölle nicht zurücknehmen.

Bestünden die USA weiterhin auf diesem Weg, werde „China sie definitiv bis zum Ende begleiten“, teilte das Handelsministerium mit. Das Vorgehen der USA sei „Erpressung“. China werde dies niemals akzeptieren.

03:45 Uhr – Japans Wirtschaftsminister soll Handelsgespräche mit USA leiten

Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba lässt Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa die bilateralen Gespräche und Verhandlungen über die neuen US-Zölle führen. Dies berichtete der Fernsehsender FNN am Dienstag. Ishiba und Trump vereinbarten am Montag bei einem Telefongespräch die Aufnahme der Gespräche. Trump hat seinerseits US-Finanzminister Scott Bessent und den US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer mit den Handelsverhandlungen mit Japan betraut, wie Bessent in den sozialen Medien mitteilte.

02:20 Uhr – Südkoreas Handelsminister erwägt Maßnahmen zur Steigerung der US-Importe

Südkoreas Handelsminister zufolge zieht seine Regierung Maßnahmenpakete zur Steigerung der US-Importe in Erwägung. Minister Cheong In-kyo, der im Moment auf dem Weg in die USA ist, um über die US-Zölle zu verhandeln sagte, es sei eine gute Nachricht im Vorfeld seines Besuchs, dass US-Präsident Donald Trump die Tür für Gespräche über Zölle mit anderen Ländern geöffnet habe.

01:31 Uhr – Trump weist EU-Vorschlag zu Abschaffung von Industrie-Zöllen zurück

Im Zollkonflikt mit der EU hat US-Präsident Donald Trump den Vorstoß aus Brüssel zu einer Aufhebung aller gegenseitigen Zölle auf Industriegüter abgelehnt. Auf die Frage, ob ein entsprechender Vorschlag von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für ihn ausreichend sei, sagte Trump am Montag vor Journalisten: „Nein, ist er nicht.“ Trump schlug stattdessen vor, die EU-Staaten sollten deutlich mehr Energie aus den USA importieren.

Europäische Staaten müssten eine Menge an Energie erwerben, die dem derzeitigen Handelsdefizit der USA gegenüber der EU entspreche. Dieses Defizit würde infolge entsprechender Energieimporte „schnell verschwinden“, fügte Trump an.

Trump bekräftigte zudem seine Kritik an der aus seiner Sicht unfairen Handelsbeziehung zwischen den USA und den EU-Staaten. „Die Europäische Union hat uns sehr, sehr schlecht behandelt“, sagte Trump vor Reportern und fügte an: „Sie kaufen unsere Autos nicht (…), sie kaufen unsere Agrarprodukte nicht. Sie kaufen praktisch nichts von uns.“

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte am Montag vor dem Hintergrund der in der vergangenen Woche von Trump angekündigten Zölle gesagt, sie habe dem US-Präsidenten „Null-für-Null-Zölle für Industriegüter angeboten“ und angefügt, die EU sei „immer zu einem guten Geschäft bereit“.

00:30 Uhr – Bitkom warnt vor Digitalsteuer als Reaktion auf US-Zölle

Der Digitalverband Bitkom warnt die Europäische Union (EU) vor einer europäischen Digitalsteuer als Antwort auf die US-Zölle. „Eine europäische Digitalsteuer einzuführen, wäre die denkbar schlechteste Reaktion auf amerikanische Zölle“, sagte Fabian Zacharias, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag einer Vorabmeldung zufolge. Der Ansatz, eine zollpolitische Frage mit neuen Steuern zu beantworten, sei grundfalsch, sagte Zacharias weiter. Er forderte eine „robuste Reaktion“ und „mittelfristig Deeskalation“. Eine Digitalsteuer würde dem Bitkom-Experten zufolge nicht nur digitale Produkte in Europa teurer machen, sie würde auch die Digitalisierung verlangsamen.

Montag, 7. April

23:53 Uhr – Japans Ministerpräsident fordert Trump zum Umdenken auf

Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba hat US-Präsident Donald Trump in einem 25-minütigen Telefonat am Montag aufgefordert, sein umfassendes Zollpaket noch einmal zu überdenken. „Die jüngsten Zollmaßnahmen der Vereinigten Staaten sind äußerst bedauerlich“, sagte Ishiba nach dem Gespräch zu Reportern. „Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass Japan seit fünf Jahren in Folge der weltweit größte Investor in den USA ist, und ich habe auch nachdrücklich meine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die US-Zölle die Investitionskapazität japanischer Unternehmen verringern werden.“

23:32 Uhr – Trump sagt Netanjahu bei US-Besuch keine Zoll-Erleichterung zu

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt bei einem Besuch im Weißen Haus im Beisein Trumps, er wollen den Handelsüberschuss seines Landes mit den USA beseitigen. Israel wolle dies sehr schnell tun. „Wir denken, dass es das Richtige ist, und wir werden auch die Handelsbarrieren beseitigen.“ Unter Trumps neuer Politik werden israelische Waren bei einer Einfuhr in die USA mit einem Zoll von 17 Prozent belegt. Auf die Frage, ob er plane, die Zölle auf israelische Waren zu senken, machte Trump keine Zusagen.

21:55 Uhr – EU soll laut Trump Energie aus den USA kaufen

Trump erklärt, dass die EU von den USA Energie wird kaufen müssen. Das werde ein Schwerpunkt seiner Bemühungen sein, das Handelsdefizit mit der EU zu beseitigen. Trump wirft vor der Presse im Weißen Haus den europäischen Ländern vor, nicht genügend US-Waren zu kaufen. „Sie werden ihre Energie von uns kaufen müssen, weil sie sie brauchen, und die werden sie von uns kaufen müssen. Sie können sie kaufen, und wir können in einer Woche 350 Milliarden Dollar gutmachen.“

20:43 Uhr – US-Börsen derzeit unentschlossen

Die US-Börsen pendeln zwischen dem roten und grünen Bereich: Der Leitindex Dow Jones lag am frühen Nachmittag (Ortszeit) mit rund 0,4 Prozent im Minus, der S&P-Index verzeichnete ein Plus von 0,5 Prozent, der Technologieindex Nasdaq lag etwa 0,7 Prozent im Plus.

19:03 Uhr – Starmer bezeichnet Zölle als „riesige Herausforderung“

Der britische Premier Keir Starmer bezeichnet die angekündigten Zölle als „riesige Herausforderung“ für sein Land, die tiefgreifende Folgen für die Weltwirtschaft haben könnte. „Aber dieser Moment hat auch eines sehr deutlich gemacht: Dies ist keine vorübergehende Phase“, sagte er am Montag beim Besuch einer Autofabrik, die Modelle von Jaguar und Land Rover für den Export produziert.

19:00 Uhr – Mexiko würde Zölle am liebsten vermeiden

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum schließt Zölle auf US-Produkte nicht aus. „Wir schließen es nicht aus, aber wir bevorzugen es, weiter im Dialog zu bleiben“, sagte Sheinbaum am Montag vor Journalisten. „Natürlich wollen wir die mexikanische Industrie, mexikanische Unternehmen schützen“, fügte sie hinzu. Wenn möglich, wolle Mexiko jedoch gegenseitige Zölle vermeiden.

18:09 Uhr – Dax rutscht ab – Super-GAU bleibt aber aus

Der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt setzt sich fort. Mit einem Minus von 4,13 Prozent auf 19.789,62 Zähler konnte der Leitindex Dax seinen zum Auftakt verbuchten Verlust von über zehn Prozent aber zumindest deutlich eindämmen. Dennoch war es der dritte tiefrote Handelstag in Folge – die Kursgewinne von bis zu knapp 18 Prozent seit Jahresbeginn sind Geschichte.

18:00 Uhr – „Wir können diesen Konflikt sehr lange durchstehen“, sagt Habeck

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die USA nach einem EU-Handelsministertreffen vor der Ausdauer der Europäer gewarnt. „Wir können diesen Konflikt sehr, sehr lange durchstehen, wenn wir denn gezwungen werden, ihn durchzustehen“, sagte der Grünen-Politiker. Der Druck sei nun erst einmal bei den Amerikanern.

Zur Erklärung sagte Habeck, die Vereinigten Staaten steuerten möglicherweise auf eine Rezession zu – bei hoher Inflation. „Das ist eigentlich für jede offene Gesellschaft eine toxische Mischung. Das werden die sehen und das werden sie nicht lange aushalten“, erläuterte der geschäftsführende Wirtschaftsminister. Vor allem gelte dies, wenn Europa geschlossen sei und sich mit all den anderen Ländern zusammentue, die ebenfalls vom „Zollwahnsinn“ von Trump betroffen seien.

17:33 Uhr – Trump droht China und kündigt Verhandlungen mit anderen Ländern an

Im Streit um Zölle will Donald Trump „sofort“ Verhandlungen mit Ländern aufnehmen, die darum gebeten haben – nicht jedoch mit China. Das kündigte der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social an. Ab dem 9. April würden für China zusätzliche Zölle in Höhe von 50 Prozent gelten, sollte die Volksrepublik ihre Gegenzölle nicht bis zum 8. April zurückziehen. „Darüber hinaus werden alle Gespräche mit China bezüglich der von ihnen gewünschten Treffen mit uns abgebrochen!“, schrieb Trump. Treffen mit anderen Ländern, die ebenfalls um Gespräche gebeten hätten, würden hingegen sofort beginnen.

16:43 Uhr – Wirbel um TV-Interview mit Trump-Berater – Dow Jones und Dax steigen kurzzeitig stark an

Die Börsenkurse zeigen große Schwankungen. Nachdem der Dax zu Börsenbeginn abgestürzt war, kletterte der deutsche Aktienindex am Nachmittag wieder über 20.000 Punkte, kurzzeitig über 20.500 Punkte. Auch der Dow Jones erlebte einen kurzen, kräftigen Aufstieg – stürzte dann aber wieder ab.

Hintergrund sind offenbar Berichte, wonach US-Präsident Trump angeblich eine 90-tägige Pause bei seinen globalen Strafzöllen erwäge. Kevin Hassett, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates der Vereinigten Staaten, wurde in einem Interview zu dieser Idee gefragt und sagte: „Ich denke, der Präsident wird entscheiden, was der Präsident entscheiden wird.“ Danach berichteten einige Medien, der US-Präsident überlege tatsächlich, die Zölle aufzuschieben.

Back to top button