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Mit Luft nach oben: Die Neuzugänge des FC Bayern im AZ-Check | ABC-Z

In München ist es nass und kalt – doch für den FC Bayern beginnt genau jetzt der heiße Herbst: In der zweiten Wiesn-Woche erwartet die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany, die schon mit einigen Spielern ausgelassen im Schützen-Zelt feierte, inklusive Coach, ein strammes Programm: Freitag (20.30 Uhr) in der Liga gegen Werder Bremen, dann am Dienstag in der Champions League nach Zypern zu Pafos FC und am Samstag drauf zum Bundesliga-Kracher bei Eintracht Frankfurt.

Nun dürfte sich zeigen, wie leistungsstark der eher dünn besetzte und von einigen Verletzungen geplagte Kader wirklich ist. Und was die Neuzugänge wert sind.

Rotation wird zur Chance für den teuren Jackson

Denn Kompany wird angesichts der hohen Belastung rotieren (müssen) – wie am Wochenende bereits beim 4:1 in Hoffenheim, als der Belgier neben Youngster Lennart Karl und Innenverteidiger Minjae Kim unter anderem Nicolas Jackson in der Sturmspitze starten ließ. Der 24-jährige Senegalese, erst am letzten Tag der Transferperiode vom FC Chelsea ausgeliehen, stand erstmals in der ersten Elf. Überzeugen konnte er nicht.

“Man merkt, dass die Bindung noch fehlt”, sagte Sportvorstand Max Eberl über Jackson: “Wir erwarten immer Bereitschaft, die hat er auch an den Tag gelegt.” Doch der Angreifer, der vor Zehner Harry Kane spielte, hatte nur 15 Ballkontakte. “Auch er erwartet mehr von sich”, ergänzte Eberl: “Ich glaube, da ist auch noch mehr möglich.”

Er fremdelt noch ein wenig: Stürmer Nicolas Jackson.
© IMAGO/Midori Ikenouchi/Hasan Bratic/DeFodi Images
Er fremdelt noch ein wenig: Stürmer Nicolas Jackson.

von IMAGO/Midori Ikenouchi/Hasan Bratic/DeFodi Images

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Und das muss es auch sein. Immerhin kostet Jackson Bayern laut Aufsichtsrat Uli Hoeneß 13,5 Millionen Euro Leihgebühr für diese Saison. Im nächsten Jahr könnte der Kolumbianer dann fest verpflichtet werden – für eine sehr hohe Ablöse von 65 Millionen Euro. Ob Jackson den Münchnern das wert sein wird? Abwarten. Zunächst einmal bekommt Jackson wohl weitere Chancen, sich zu beweisen. Da Jamal Musiala (Wadenbeinbruch und Sprunggelenksluxation) noch länger ausfällt, wird Jackson als Alternative gebraucht – erst recht bei drei Spielen in einer Woche.

Tah bislang solide – Díaz und die Chancenverwertung

Was freilich genauso für die anderen Neuzugänge gilt, die sich bislang ordentlich eingeführt, aber allesamt Luft nach oben haben in ihren Leistungen. Innenverteidiger Jonathan Tah etwa, der in allen bisherigen Saisonspielen in der Startelf stand und meist solide agierte, fiel teilweise mit Stellungsfehlern, Tempodefiziten und Foulspielen auf. Der Ex-Leverkusener muss sich stabilisieren – denn Minjae Kim drängt ins Team.

In der Offensive fällt die Bewertung von Luis Díaz einen Tick positiver aus. Der Kolumbianer, für mehr als 70 Millionen Euro vom FC Liverpool verpflichtet, kommt bei sieben Einsätzen auf vier Tore und zwei Vorlagen. Die Zahlen stimmen also. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Díaz einige gute Torchancen ausgelassen hat. In diesem Punkt darf er sich steigern.

Tom Bischof, der vierte Neuzugang (für 300.000 Euro aus Hoffenheim geholt), kam erst zu vier Kurzeinsätzen. Er ist im zentralen Mittelfeld die Nummer vier hinter Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Aleksandar Pavlovic. Kompany schätzt den technisch starken Bischof – wann lässt er ihn mal starten?

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