Stadt Dorfen sucht neuen Wirt für den Jakobmayer – Erding | ABC-Z

Acht Jahre, seit April 2017, haben sich die Wirtsleute Steffi Striegl und Simon Huber um die Gastronomie im Jakobmayer gekümmert. Ende des Jahres soll nun Schluss sein. Die Stadt Dorfen sucht seit Ende August und noch bis zum Schluss der Ausschreibungsfrist am 10. Oktober einen Nachfolger, der zum 1. Januar 2026 die Wirtschaft übernimmt. Es hat nach Angaben der Stadt bereits Anfragen gegeben, aber ein konkreter Interessent hat sich noch nicht gemeldet.
Der Jakobmayer in Dorfen ist das Kulturzentrum im Landkreis Erding. Hier treten Künstler wie Sigi Zimmerschied, Rolf Miller oder Luise Kinseher im historischen Jugendstilsaal auf, der der Stadthalle in der Kreisstadt Erding längst den Rang abgelaufen hat. Es gibt auch ein Kino in dem Gebäude, in dem aber nicht die Actionfilme aus Hollywood, sondern anspruchsvolle Streifen aus aller Welt laufen. Ein Erfolgsmodell: Selbst bei kleinen, regionalen Veranstaltungen wie beim 2. Dorfener Poetry Slam am vergangenen Samstag war der Saal ausverkauft. Nur die dritte Säule, die Gastronomie, kommt nicht recht in Schwung.
Striegl und Huber sind bereits die dritten Wirte im Jakobmayer-Lokal seit der Eröffnung im November 2011. Der erste Pächter, Sun Riemer, gab nach zwei Jahren auf. Sein Konzept, auf eine spanisch angehauchte Küche zu setzen, ging nicht auf. Nach ihm probierte es Uwe Gugenberger, der aber ebenfalls nach zwei Jahren kündigte. Er begründete seinen Ausstieg mit „nicht funktionierenden Rahmenbedingungen“. Mit acht Jahren hielten Striegl und Huber doppelt so lange durch wie ihre beiden Vorgänger zusammen. Sie überstanden sogar die für die Gastronomie schwierige Corona-Zeit. Aber nun ist auch für sie Schluss. Über die Gründe wollte sich Striegl nicht äußern.
Eigentlich könnte die Gastronomie im Jakobmayer ein Selbstläufer sein. Vor und nach den Veranstaltungen kehren viele Besucher dort auf ein Getränk oder einen Happen zu essen ein. Striegl und Huber haben das Lokal als „gehobenes Bistro mit Barcharakter“ betrieben, es ging mehr ums Trinken als ums Essen, mehr Kneipe als Restaurant. Es gab nur eine kleine Karte mit wenigen Gerichten und das waren vorwiegend Burger.
Trotz der guten Rahmenbedingungen könnte es schwierig für die Stadt werden, neue Pächter zu finden. Die Gastro klagt allgemein über strukturelle Probleme: Personal ist schwer zu bekommen und die Inflation hat auf den Speisekarten finanzielle Spuren hinterlassen. Zuletzt war beispielsweise das Dorfener Traditionsgasthaus Lebzelter zwei Jahre lang geschlossen, bis sich ein neuer Wirt fand.





















