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Mit Dusche und Bett ausgestattet: Münchner Polizisten heben wieder Spiel-Hölle aus | ABC-Z

München/Ottobrunn – Richtig kuschelig hatten es die Gamer und Zocker in einer Bar in Ottobrunn. Der Wirt hatte für seine Kunden sogar eine separate Dusch- und Schlafmöglichkeit in dem Lokal eingerichtet. Die Polizei hob die illegale Spielhölle aus und machte zudem bei sieben weitere illegalen Glücksspiellokalen im Stadtgebiet eine Razzia. Vier Tatverdächtige wurden dabei festgenommen.

Zweiter Schlag gegen Zocker-Szene in zwei Monaten

Es war bereits die zweite große Polizeirazzia in der Münchner Glücksspielszene innerhalb von zwei Monaten. Erst im Oktober hoben Fahnder bei einer Kontrolle ein illegales Spielcasino am Stadtrand aus, in dem um sehr hohe Einsätze gepokert wurde (AZ berichtete). Die Pokerrunden fanden immer freitagabends statt.

Speziellen Terminals für Sportwetten

Bei der jüngsten Razzia am Freitag vergangener Woche wurde, wie die Polizei jetzt mitteilte, außer der Bar in Ottobrunn noch sieben weitere Lokale im gesamten Stadtgebiet durchsucht. In den Münchner Lokalen waren nach Informationen der Polizei nicht genehmigte Spielautomaten aufgestellt. Zudem bestand für die Zocker die Möglichkeit, an speziellen Terminals Sportwetten abzuschließen. Bei der Durchsuchungsaktion wurden nach Polizeiangaben rund 5000 Euro sichergestellt, die offenbar aus illegalem Glücksspiel stammen sollen.

Bis nach Mitternacht dauert die Razzia

Gegen insgesamt vier Verantwortliche wurde Anzeige erstellt wegen der Veranstaltung eines unerlaubten Glücksspiels. Daneben, so die Polizeisprecherin weiter, wurden Verstöße gegen das Gesundheitsschutzgesetz sowie gegen die Spielverordnung festgestellt. Die Razzia fand am vergangenen Freitag statt. Bis kurz nach Mitternacht durchsuchten die Beamten acht Objekte.

Ermittlungen gegen vier verdächtige Männer

Bei den Verdächtigen handelt es sich um vier Männer im Alter von 26, 31, 58 und 59 Jahren. Alle leben in München, so das Präsidium. Keiner von ihnen war vorher bei der Polizei aufgefallen. Lediglich der 26-Jährige ist aktenkundig wegen Betrugs und Drogendelikten.

Die Zocker-Bar mit Bett und Dusche

In Ottobrunn hatte der Betreiber laut Polizei ein regelrechtes Spielcasino eingerichtet und acht Fun-Gamer aufgestellt, an denen die Gäste spielen konnten. In einem speziellen Nebenraum gab es für die Zocker zudem die Möglichkeit, sich auszuruhen und zu duschen, bevor es zurück an die Spielekonsolen ging.

Hintermänner droht Haftstrafe

Die Ermittlungen im Zusammenhang mit der Razzia im Oktober gehen unterdessen weiter. Ein 46 Jahre alten Serben und drei seiner Freunde sollen die illegalen Pokerrunden im Norden am Stadtrand organisiert haben. Im Fall einer Verurteilung hat es sich für die Verdächtigen ausgezockt. Für gewerbsmäßig organisiertes illegales Glücksspiel drohen laut Paragraf 284 Strafgesetzbuch bis zu fünf Jahre Haft, erklärt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

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