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„Mit den Nerven am Ende“: Mieterin lebt mit Riesen-Loch und tausenden Fliegen | ABC-Z

Beata Daszkowski und ihr Partner leben derzeit unter unerträglichen Bedingungen in ihrer Wohnung in Köln-Neubrück. Wie kam es zu dieser Situation?

Schon seit 22 Jahren bewohnt Beata Daszkowski ihre Wohnung am Europaring in Köln-Neubrück. Seit einiger Zeit lebt auch ihr Partner dort. Seit mehreren Wochen ist die Wohnung jedoch nicht mehr bewohnbar. Ein großes Loch klafft zwischen Küche und Schlafzimmer und tausende Abortfliegen sind zu finden. Beata Daszkowski äußert ihre Verzweiflung: „Ich bin mit den Nerven am Ende. Niemand tut etwas.“

Handwerker bauen Teil der Küche aus und schlagen ein Loch in die Wand

Ende Dezember bemerkten Beata und ihr Partner einen Wasserschaden. Zunächst tropfte es in den Keller, dann erschienen Flecken in der Küche. Am 8. Januar kamen Handwerker. Sie bauten einen Teil der Küche aus und schlugen ein Loch in die Wand – dort, wo sie den Wasserschaden verortet hatten. Seitdem ist jedoch nichts mehr passiert.

Paar muss das Geschirr in der Badewanne spülen

Seit fast sechs Wochen gibt es keine Veränderungen. Das Wasser in der Küche ist abgestellt und das Paar muss das Geschirr in der Badewanne spülen. Die Wohnung wird täglich von tausenden Abortfliegen heimgesucht. Deswegen muss Beata die beiden Räume täglich aussaugen.

„Wir schlafen schon lange nicht mehr im Schlafzimmer. Die Fliegen vermehren sich so schnell, man kommt gar nicht hinterher. Unser Kühlschrank ist kaputtgegangen, weil das Wasser wahrscheinlich auch in den Steckdosen ankommt. Der Herd funktioniert zwar noch, aber ich koche momentan nur noch selten und bewahre in der Küche auch keine Lebensmittel mehr auf“, erklärt Beata gegenüber EXPRESS.de.

„Eines vorweg – wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Mieterin“

Die Verantwortung für das Gebäude liegt bei Vonovia, einem großen Immobilienunternehmen in Deutschland. Der Kontakt mit der Vermietung gestaltet sich jedoch für Beata und ihren Partner als sehr schwierig. „Wir haben so oft versucht, jemanden zu erreichen, der uns weiterhelfen kann. Wir werden immer nur weitergeleitet, niemand meldet sich zurück. Wie wir hier hausen, ist nicht mehr lebenswert.“

Nachdem EXPRESS.de die Vonovia über die Situation informiert hatte, kam Bewegung in die Sache. In einem Brief heißt es, dass das Paar während der Reparaturen der Küchenabwasserleitung umziehen müsse. Unternehmenssprecherin Christina Jordan äußerte sich gegenüber EXPRESS.de: „Eines vorweg – wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Mieterin. Wir sind im Austausch mit ihr und arbeiten mit Hochdruck an der Beseitigung des Schadens in ihrer Wohnung.“

Mieterin widerspricht den Angaben

Jordan erklärt weiter: „Leider ist es, aufgrund eines Rohrbruches, in der Wohnung unserer Mieterin im Haus Europaring zu einem Wasserschaden gekommen. Um den Rohrbruch zu beheben, musste die Küche der Mieterin abgebaut werden. Im Anschluss an die Reparaturarbeiten wurden Trocknungsgeräte in der Wohnung aufgestellt.“ 

Doch Beata Daszkowski widerspricht: „Das ist nicht korrekt, hier wurden keine Trocknungsgeräte aufgestellt. Als wir schon mal einen Wasserschaden in einem anderen Raum hatten vor ein, zwei Jahren, wurden solche Geräte aufgestellt. Im jetzigen Fall stimmt das nicht.“

Mieterin muss in einer Ersatzunterkunft unterkommen

Christina Jordan von der Vonovia erläutert weiter: „Damit wir den Schaden in der Wohnung abschließend beheben können, muss die Mieterin leider in dieser Zeit in einer Ersatzunterkunft unterkommen. Darüber haben wir die Mieter direkt nach Aufstellung der Trocknungsgeräte informiert und sie gebeten, Kontakt mit ihrer Hausratversicherung aufzunehmen, da diese die Kosten für das Ausweichquartier übernehmen muss. Hier hat es offensichtlich Kommunikationsprobleme gegeben, die wir nun gelöst haben.“

Die Mieterin müsse nun mit der Versicherung klären, wann sie in eine Ersatzunterkunft einziehen kann. „Wir beginnen dann umgehend mit der Schadensbeseitigung. Bis zum Abschluss der Arbeiten bleiben wir im engen Kontakt mit der Mieterin und unterstützen sie“, so die Sprecherin der Vonovia.

Beata Daszkowski gibt an, nichts über eine mögliche Ausquartierung erfahren zu haben: „Warum hilft der Vermieter, also die Vonovia, uns nicht dabei? Es stellen sich mir wirklich viele Fragen. Und erstmal müssen wir ja auch weiterhin hier hausen, bis eine Ersatzwohnung gefunden ist.“ Sie sei mit ihrem Latein am Ende, fügt sie im Gespräch mit EXPRESS.de an.

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