Missglückte Statuen von Cristiano Ronaldo oder David Beckham | ABC-Z

Cristiano Ronaldo, die Büste
Süffisantes Grinsen, ein leicht psychopathischer Blick und ein akkurater Seitenscheitel – die Büste des portugiesischen Fußballstars Cristiano Ronaldo ist ein Meisterwerk grotesker Hässlichkeit. Sie wurde im März 2017 zur Umbenennung des Flughafens von Madeira, Ronaldos Heimat, enthüllt. Die Büste sorgte für eine solche Erregung, dass sich der Künstler Emanuel Santos 2018 an ein neues Exemplar machte, das Ronaldo durchaus vorteilhafter ausschauen lässt.

Cristiano Ronaldo, die Statue

Stichwort Erregung: Auf Madeira gibt es ein weiteres Abbild des Angreifers, diesmal in Lebensgröße. Sie steht im Hafen von Funchal und hat auffällig lange Hände. Noch gelungener, weil auffällig, ist diesmal das Gemächt des Portugiesen. Es drückt sich förmlich durch die bronzene Sporthose und verleitet Touristen – natürlich – zum Anfassen. Weswegen Ronaldos Schritt besonders dolle glänzt: An CR7 lässt sich einfach sehr gut reiben.
Melania Trump, erst verbrannt, dann gestohlen

Auf eine Statue der amerikanischen First Lady und gebürtigen Slowenin, Melania Trump, wurde im Jahr 2020 ein Brandanschlag verübt. Die Figur aus Holz sollte sie bei der ersten Amtseinführung ihres Ehemanns im Jahr 2017 zeigen. Sie stand in ihrem Geburtsort Sevnica. Ob sie nun aus politischen oder ästhetischen Gründen zerstört wurde, ist nicht bekannt. Ersatz kam in Form eines bronzefarbenen, kleineren Abbilds. Im Mai dieses Jahres wurde die Statue allerdings als vermisst gemeldet, nur die Füße ließen die Diebe übrig. Vielleicht ein Racheakt dafür, dass Melanija Knavs, so ihr Geburtsname, ihre Heimat offenbar seit Jahren nicht mehr besucht haben soll.
Zlatan Ibrahimović, das Vandalismusopfer

Die Statue von Zlatan Ibrahimović hat sogar einen eigenen englischsprachigen Wikipedia-Artikel. Der dritte Punkt lautet: Vandalismus. Der Schwede, beziehungsweise sein Abbild, kann verdammt viel einstecken. Einmal wurde der Statue die Nase abgebrochen, einmal wurde sie abgesägt und vom Sockel gestoßen. Einmal wurde sie von Fans von Ibrahimovićs Heimatverein Malmö FF mit „Judas“-Schriftzügen beschmiert, als dieser als Investor beim Konkurrenten Hammarby IF einstieg. Aktuell ist die Statue eingelagert, an einem geheimen Ort, wie zu lesen ist. Wie es mit ihr weitergeht? Unklar.

Jesus Christus, der Übermalte

Dass Cecilia Giménez in ihrem hohen Alter noch mal zu Ruhm kommt, hätte sie wohl selbst nicht gedacht. Durch ihre „Restauration“ eines Jesus-Freskos im Jahr 2012, durch die der Gottessohn affenähnliche Züge bekam, wurde sie weltberühmt. Allerdings im besten Sinne: Das Fresko wurde zu einem Tourismusmagnet, das Motiv auf T-Shirts gedruckt. Giménez wurde selbst auf Gemälden verewigt, und sogar eine Oper beschäftigt sich mit der Restauratorin und ihrem Werk.
David Beckham, der Reingelegte

Dass auch David Beckham, die Verkörperung des metrosexuellen Fußballspielers, eine eigene Statue hat, liegt auf der Hand. Sie steht in Carson, unweit von Los Angeles, wo Beckham bis 2012 für den Verein Los Angeles Galaxy gespielt hat. Eigentlich gibt es nichts an ihr auszusetzen: Sie zeigt ihn in einer beckhamesken Ausholbewegung beim Schuss, im langärmligen Trikot und mit einem akkuraten Undercut, samt Strähne, die aufs Gesicht fällt.
Vor Enthüllung dieser Statue wurde Beckham allerdings fies reingelegt, mit einer auf ihn gemünzten Hommage an die Ronaldo-Büste. Der britische Beau war erst geschockt: „Das kann so nicht vor das Stadion gestellt werden, das ist peinlich! Meine Frau wird zur Präsentation kommen, meine Eltern werden zur Präsentation kommen. Ich bin schon froh, dass meine Kinder nicht kommen werden, weil sie wahrscheinlich weinen, wenn sie das sehen.“ Als Spitze der Inszenierung machte ein Gabelstaplerfahrer die Statue kaputt – Beckham war dankbar und bekam sein echtes Denkmal.
