Milliardenschäden drohen: Hafenarbeiter an US-Ostküste treten in den Streik | ABC-Z
Milliardenschäden drohen
Hafenarbeiter an US-Ostküste treten in den Streik
01.10.2024, 11:09 Uhr
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Über Häfen an der US-Ostküste läuft ein großer Teil des amerikanischen Container-Außenhandels. Doch seit Mitternacht geht hier kaum mehr was, Zehntausende Hafenarbeiter streiken. Dies dürfte schnell an vielen Orten zu spüren sein – und täglich Hunderte Millionen Dollar kosten.
Fünf Wochen vor der US-Präsidentenwahl droht ein Hafenarbeiter-Streik, den amerikanischen Außenhandel durcheinanderzubringen. Kurz nach Mitternacht Ortszeit legten Beschäftigte in vielen Häfen an der US-Ostküste die Arbeit nieder, wie unter anderem der US-Fernsehsender CNBC berichtet. Auch ein neues Arbeitgeber-Angebot mit einer Einkommenserhöhung von nahezu 50 Prozent konnte den Streik nicht abwenden.
Über die Ostküsten-Häfen wird rund die Hälfte des Containerumschlags im US-Außenhandel abgewickelt. Der Streik Zehntausender Mitglieder der Gewerkschaft ILA könnte damit relativ schnell zu spüren sein – und mehrere Hundert Millionen Dollar pro Tag kosten. Auch das Weiße Haus hatte die Gewerkschaft International Longshoremen’s Association (ILA) und die Arbeitgeber-Vertretung USMX gedrängt, zu einer Einigung zu kommen.
Die ILA-Mitglieder beladen und entladen Schiffe und sind für die Wartung der Hafentechnik zuständig. Die Gewerkschaft verweist auf die Milliardenprofite in der Container-Schifffahrt. Dem “Wall Street Journal” zufolge verlangte sie in den Verhandlungen ein Einkommensplus von 77 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren. Eine weitere zentrale Forderung sind Schutzmaßnahmen gegen Automatisierung, die zu Jobverlusten führen könnte.
Der Streik legt einige der wichtigsten Einfallstore des Landes für die Einfuhr von Lebensmitteln, Fahrzeugen, schweren Maschinen, Baumaterialien, Chemikalien, Möbeln, Kleidung und Spielzeug lahm. Die großen Einzelhändler, für die die geschäftige Herbsteinkaufssaison gerade erst begonnen hat, sagen, dass sie den Streik vorerst verkraften können, weil sie in diesem Jahr ihre Produkte früher als üblich eingeführt und andere Sendungen für den Fall eines Streiks in die Häfen der Westküste umgeleitet haben. Aber Führungskräfte sagen, dass ein Streik, der eine Woche oder länger dauert, die Versandkosten in die Höhe treiben würde und zu Produktknappheit führen könnte.