“Memoiren einer Schnecke”: Wohnt hier die Kunst? | ABC-Z

Grace heißt Pudel mit Nachnamen, aber ihre Lieblingstiere sind Schnecken. Seit sie ein Kind ist, sammelt sie Schneckenfiguren, Schnecken aus Ton, Keramik und Porzellan, sie trägt eine selbst gehäkelte Mütze mit Schneckenfühlern, und an den Fühlern befinden sich natürlich Augen, sie lebt in einer Wohnung, die gefüllt ist mit Schnecken, und es ist auch eine Schnecke, der sie in diesem Film von ihrem Leben erzählt, die Schnecke heißt Sylvia. Grace Pudel hat in ihrem Leben viele Schmerzen erlitten, darum wäre sie gerne wie eine Schnecke, die sich bei Gefahr in ihr Haus zurückziehen kann. Die Leidenschaft für Schnecken hat sie von ihrer Mutter ererbt, doch die Mutter starb bei ihrer Geburt, und der Vater, ein französischer Straßenjongleur, der ihrer Mutter aus Liebe nach Australien gefolgt war, stirbt vor Gram, als ihr Zwillingsbruder Gilbert und sie gerade noch Kinder sind. Grace und Gilbert müssen sich trennen, Gilbert wird von einer fundamentalistischen Christenfamilie adoptiert, Grace kommt zu einem Paar, das freilich kurz nach ihrer Ankunft die Freuden des Swingertums entdeckt und sich auf ausgedehnten Sexreisen rund um die Welt verliert. So ist sie allein.