Mehrere Tote nach Kentern von Flüchtlingsboot in Griechenland | ABC-Z
Wieder ein Schiffsunglück mit Flüchtlingen im Mittelmeer: Vor Kreta ist ein Boot gekentert. Mindestens fünf Menschen kamen uns Leben. Zuletzt sind die Flüchtlingszahlen in Griechenland gestiegen.
Vor der griechischen Mittelmeerinsel Kreta ist ein Boot mit Flüchtlingen gekentert. Mindestens fünf Menschen sind bei dem Unglück ums Leben gekommen, wie die griechische Küstenwache mitteilte. 39 Menschen konnten gerettet werden. Viele von ihnen sollen aus Pakistan kommen. Nach mehr als 40 Vermissten werde gesucht. Die Küstenwache, Handelsschiffe, eine italienische Fregatte und Marineflugzeuge sind an der Suche nach Überlebenden beteiligt.
Nach Angaben der griechischen Küstenwache kenterte das Boot kurz nach Mitternacht. Eine erste Leiche war am Samstagmorgen gefunden worden. Später teilte die Küstenwache mit, dass die Zahl der Toten weiter gestiegen sei. Lokalen Medien zufolge wurde ein Mann per Helikopter in ein Krankenhaus nach Chania auf Kreta gebracht, wo er intensivmedizinisch betreut wurde.
Auch zwei andere Boote sind am Samstag südlich von Kreta in Not geraten. Ein unter der Flagge Maltas fahrendes Frachtschiff rettete 47 Menschen von einem Boot, das etwa 40 Seemeilen vor der kleinen Insel Gavdos unterwegs war. Ein Tanker nahm 88 Migranten an Bord. Ersten Informationen zufolge geht die Küstenwache davon aus, dass die Boote gemeinsam von Libyen aus in See gestochen sind.
Gefährliche Überfahrten nach Europa
In Griechenland kommt es immer wieder zu Unglücken mit Flüchtlingsschiffen, bei denen es sich häufig um seeuntüchtige Boote oder völlig überfüllte Schlauchboote handelt. Vor allem auf zwei Routen wagen die Menschen die gefährlichen Überfahrten: Von der türkischen Westküste zu den griechischen Inseln Samos, Leros, Lesbos, Kos und Chios und von der libyschen Küste Richtung Kreta.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr nahmen die Flüchtlingszahlen in Griechenland in diesem Jahr zu. Waren es 2023 knapp 49.000 Ankünfte, kamen laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in diesem Jahr bis zum 8. Dezember bereits rund 58.000 Personen an.