Meeresmuseum Stralsund: Abtauchen in die bunte Unterwasserwelt | NDR.de – Ratgeber – Reise | ABC-Z

Stand: 05.05.2025 08:59 Uhr
Anemonenfische, Schildkröten oder Korallen: Nach umfangreicher Modernisierung hat das Meeresmuseum Stralsund wieder geöffnet. In einem neuen Aquarienrundgang zeigt es die Vielfalt der tropischen Meere.
Es ist ein faszinierender Kontrast: In einer ehemaligen Klosterkirche aus dem Mittelalter zeigt das traditionsreiche Meeresmuseum in der Altstadt von Stralsund die bunte Unterwasserwelt der Tropen, außerdem riesige Modelle von Haien und Walen. Allein die ungewöhnlichen Räumlichkeiten schaffen eine besondere Atmosphäre und lohnen einen Besuch. Nach einer mehrjährigen Modernisierung präsentiert sich das Museum auf 7.500 Quadratmetern mit seinen Ausstellungen und einem neuen Aquarienrundgang mit 31 Becken, die die Lebensräume der Karibik, des Pazifiks und des Indischen Ozeans zeigen.
Vom karibischen Riff bis zum Indopazifik
Der Rundgang beginnt in einem neuen Anbau. Besondere Attraktion ist das 800.000 Liter fassende Großaquarium, das ein karibisches Riff nachbildet und auch bedrohte Korallenarten zeigt. Weil es noch ohne Meeresbewohner ist, gilt vorerst noch der reduzierte Eintrittspreis von 9 statt 18 Euro. Der Weg führt barrierefrei über eine gläserne Brücke zu den Aquarien im Gewölbekeller. Zahlreiche Becken zeigen weitere Lebenswelten der warmen Tropengewässer.
Der Weg durch den Pazifik führt in kältere Gewässer vor der Küste Kaliforniens, zu den Fidschi-Inseln, an die Küsten Australiens und zum Indopazifik. Eine Besonderheit: In einem Aquarium kann man im Dunkeln unter UV-Licht fluoreszierende Korallen beobachten. Auch wenn noch nicht alle Becken mit Fischen besetzt sind, trifft man bereits auf exotische Meeresbewohner wie Ohrfleck-Röhrenaal, Mandarin- und Clownfisch. Im neu gestalteten Malediven-Aquarium sind wieder die Meeresschildkröten zu Hause.
Finnwalskelett und Modelle von Haien und Rochen
Zu sehen sind neben bereits bekannten Attraktionen wie einem 15 Meter langen Finnwalskelett oder dem Bronzeabguss der Lederschildkröte Marlene, die 1965 in der Ostsee gefangen wurde, auch viele neue Ausstellungsstücke. So sollen mehrere original große Modelle von Haien, Delfinen und einem Brydewal einen Eindruck von der Vielfalt der Tierwelt in den Weltmeeren vermitteln. Größtes Modell ist ein zehn Meter langer Walhai. Eine Vitrinenwand widmet sich Kraken, Quallen und Krebsen. Neu ist auch ein digitaler Globus, auf den mithilfe aktueller Daten die Wolkenbewegungen der Erdatmosphäre projiziert werden.
Einblicke in den Lebensraum Meer
Das Deutsche Meeresmuseum befasst sich nicht nur mit der Vielfalt der Unterwasserwelt, sondern auch mit dem komplizierten Verhältnis des Menschen zum Meer. Themen der Ausstellung sind daher neben der Meeresbiologie unter anderem auch die Seefischerei und der Einfluss des Menschen auf die Ozeane.
Ozeaneum und Natureum sind weitere Standorte
Das Meeresmuseum eröffnete bereits 1951. Neben der Ausstellung im einstigen Katharinenkloster gehören drei weitere Standorte zur Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Das Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel widmet sich dem Leben in den nördlichen Meeren. Im Natureum am Leuchtturm Darßer Ort auf der Halbinsel Darß-Zingst geht es um die Landschaft an und hinter der Ostseeküste. Das ebenfalls zur Stiftung gehörende Nautineum auf der Insel Dänholm vor Stralsund dient als Sammlungs- und Forschungsstandort und ist für Besucher aktuell nicht geöffnet.
Karte: Hier liegt das Meeresmuseum Stralsund
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