„Meeresgürtel-Sicherheit“: Iran, Russland und China halten gemeinsames Militärmanöver ab | ABC-Z

„Meeresgürtel-Sicherheit“
Iran, Russland und China halten gemeinsames Militärmanöver ab
10.03.2025, 11:26 Uhr
Sie wollen ein Gegengewicht zu den mächtigen USA bilden: Chinas, Russlands und Irans Marine treffen sich für eine gemeinsame Übung im Indischen Ozean. Es geht unter anderem darum, die Bekämpfung von Zielen auf dem Meer und Festnahmen zu trainieren.
Für ein gemeinsames Marinemanöver sind russische und chinesische Kriegsschiffe in iranischen Gewässern eingetroffen. Nach Angaben des iranischen Militärs beteiligt sich Russland mit zwei Zerstörern und einem Versorgungsschiff, China entsendet einen Zerstörer und ein Versorgungsschiff. Iran stellt mit seiner Marine und den Revolutionsgarden insgesamt zehn Schiffe. Stattfinden sollen die Manöver im „nördlichen Indischen Ozean“.
Laut der Nachrichtenagentur Tasnim beginnt am Dienstag der Hauptteil des Manövers nahe der Küstenstadt Tschahbahar. Angaben zur Dauer des Manövers wurden in dem Bericht nicht gemacht. Staatsmedien zufolge nehmen an der Marineübung mit dem Titel „Meeresgürtel-Sicherheit 2025“ auch militärische Beobachter aus Asien und der Region teil, darunter Aserbaidschan, Südafrika, Oman, Kasachstan, Pakistan, Katar, Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate und Sri Lanka.
Nach Angaben des chinesischen Verteidigungsministeriums werden bei der Übung unter anderem die Bekämpfung von Zielen auf dem Meer, Festnahmen und gemeinsame Rettungsaktionen trainiert. Als Ziele gab Tasnim an, „die Sicherheit in der Region zu stärken und die multilaterale Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Ländern auszuweiten“.
Die Gewässer zwischen dem Iran und Oman sind für den Seehandel von besonderer Bedeutung. Die Straße von Hormus, die den Golf von Oman mit dem Persischen Golf verbindet, zählt zu den wichtigsten Schifffahrtsrouten für den globalen Ölexport. Angesichts der militärischen Spannungen mit dem Erzfeind Israel drohten iranische Kommandeure im vergangenen Jahr, die Meerenge jederzeit blockieren zu können. Auch im Atomstreit haben die Spannungen zuletzt wieder zugenommen.
Das gemeinsame Marinemanöver der drei Staaten findet seit mehreren Jahren regelmäßig im März statt. Teheran, Moskau und Peking wollen gemeinsam ein Gegengewicht zum globalen Einfluss der USA schaffen. Angesichts harter internationaler Sanktionen haben der Kreml und der Iran ihre Beziehungen zuletzt deutlich ausgebaut. Russland will mit der Teilnahme an Manövern in verschiedenen Weltregionen demonstrieren, dass es trotz seines seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskriegs gegen die Ukraine militärisch präsent bleibt.