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Martinsried: Fahrplan für neue Institute steht – Landkreis München | ABC-Z

500 Millionen Euro will der Freistaat Bayern in den neuen Campus der Max-Planck-Gesellschaft stecken. Auf dem riesigen Gelände am Ortsrand von Martinsried werden in den nächsten Jahren die seit mehr als 50 Jahren bestehenden wissenschaftlichen Gebäude des Max-Planck-Instituts für Biochemie und das heutige Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz durch Neubauten ersetzt, es wird ein neues großes Computerzentrum entstehen, der gesamte Campus stellt sich neu auf.

Im Vorfeld hatte es zwischen der Gemeinde Planegg als Genehmigungsbehörde und der Max-Planck-Gesellschaft starke Irritationen gegeben, als die Gesellschaft im Oktober vergangenen Jahres ihren mehr als 200 Seiten umfassenden Bauantrag zur Genehmigung vorlegte – und die Gemeinde zunächst prompt ablehnte. Man störte sich an massiven Bauüberschreitungen und vor allem am Energiekonzept für den Campus. Mittlerweile sind die Wogen offenbar wieder geglättet, wie sich auf einem ersten Treffen der möglichen Teilnehmer des Realisierungswettbewerbs „Max-Planck-Campus Martinsried in Planegg“ vor einigen Wochen zeigte.

Die Max-Planck-Institute in Martinsried bestehen mittlerweile seit 50 Jahren. (Foto: Florian Peljak)

Nationale und internationale Architekturbüros sollen das 75 000 Quadratmeter große Gelände überplanen. Die Büros mussten dazu einen umfangreichen Katalog mit speziellen Fragen beantworten, nun können erste Entwürfe für das internationale Leuchtturmprojekt für Life Sciences eingereicht werden. Bis zum Sommer diesen Jahres, so Stefanie Merker, die die Leitung Kommunikation des MPI für biologische Intelligenz innehat, werde man einen Überblick über die Teilnehmer haben. Das Preisgericht, bestehend aus Architekten, Planern, Ingenieuren, Vertretern der MP-Gesellschaft, Politikern und der Gemeinde Planegg traf sich jetzt erstmals, um das Gelände zu begutachten und über die Auslobungsunterlagen zu diskutieren.

Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU), seine Stellvertreterinnen Judith Grimme (Grüne) und Christine Hallinger (SPD) halten das für wichtig, „da es auch ums Kennenlernen geht“, wie Nafziger sagte. Die Gemeinde habe in geringem Umfang an den Unterlagen mitarbeiten können: „Uns ist wichtig, dass der Campus lebenswert und nachhaltig sein soll“. Gemeinsam hat man eine Pressemitteilung formuliert, in der es heißt: „Der neue Campus soll die beiden Institute in einer gemeinsam genutzten Gebäudestruktur beherbergen. Ziel ist es, einen zukunftsfähigen Campus zu schaffen, der den hohen Anforderungen von wissenschaftlicher Spitzenforschung, Nachhaltigkeit und sozialen Faktoren gerecht wird.“ Eine Entscheidung über die Teilnehmer wird noch heuer fallen. Erst danach muss der Planegger Gemeinderat ein weiteres Mal die eingereichten Unterlagen prüfen und genehmigen. Es besteht kein Zweifel daran, dass er das auch tun wird.

Derzeit sind mehrere Baukörper geplant mit einer Gesamtlänge von 41 auf 76 Metern und einer Wandhöhe von maximal 17 Metern – deutlich höher als jetzt. Die Gemeinde müsste jedenfalls einige Ausnahmen für die Bauhöhen erlassen und auch etliche Außenanlagen sind derzeit außerhalb des derzeit zulässigen Bauraum geplant.

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