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Marktbericht: Höhenflug an den Börsen hält an | ABC-Z


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Stand: 06.12.2024 22:22 Uhr

Auch zum Ende der Woche haben die Börsen ihre Kursrally weiter fortgesetzt. Dies- und jenseits des Atlantiks sind erneut die Rekorde gepurzelt, der Rekordhunger der Anleger ist noch nicht gestillt.

Es ist eine Woche der Rekorde: Am Freitag sind an den US-Aktienmärkten erneut neue Höchststände erreicht worden. Aktuelle US-Arbeitsmarktdaten beflügelten Händlern zufolge die Wetten auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed noch im Dezember. Der marktbreite S&P 500 erreichte am Freitag einen Höchststand und endete 0,25 Prozent höher bei 6.090 Zählern

Auch der Nasdaq 100 schaffte eine Bestmarke und stieg letztlich um 0,92 Prozent auf 21.622 Punkte. Daraus resultierte für den technologielastigen Auswahlindex ein Wochengewinn von rund 3,3 Prozent. Lediglich der Dow Jones Industrial konnte von dem Aufwärtstrend nicht profitieren. Er schloss 0,28 Prozent tiefer bei 44.642 Punkten. Auf Wochensicht hat der Leitindex damit 0,6 Prozent verloren.

Marktteilnehmer sehen die US-Notenbank Fed nach dem jüngsten Arbeitsmarktbericht auf Kurs, im Dezember eine weitere Zinssenkung vorzunehmen. Händler an den Terminmärkten setzten nach Daten mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 85 Prozent auf eine Senkung um 25 Basispunkte am 18. Dezember. Im November kamen 227.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt mit 200.000 gerechnet.

Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote stieg auf 4,2 Prozent nach 4,1 Prozent im Vormonat. Noch wichtiger als die Beschäftigung ist für die Notenbanker nach Worten von Fed-Vertreterin Michelle Bowman die Inflation. Deswegen fielen die in der kommenden Woche erwarteten Teuerungsdaten stärker ins Gewicht, sagte Portfolio-Manager Jack McIntyre von Brandywine Global.

Noch wichtiger als die Beschäftigung ist für die Notenbanker nach Worten von Fed-Vertreterin Michelle Bowman die Inflation. Es gebe weiterhin Inflationsrisiken für die Wirtschaft, was zu Vorsicht bei weiteren Entscheidungen über Zinssenkungen anhalte, sagte sie. In Anbetracht dessen fielen die in der kommenden Woche erwarteten Teuerungsdaten stärker ins Gewicht, sagte Portfolio-Manager Jack McIntyre von Brandywine Global.

Auch zum Ende der Woche hat der DAX seine Kursrally weiter fortgesetzt. Am Freitag kletterte der deutsche Leitindex schon im frühen Handel erstmals über die Marke von 20.400 Punkten, konnte sie aber nicht halten und ging letztlich 0,13 Prozent höher bei 20.384,61 Zählern ins Wochenende. Es war der siebte Gewinntag in Folge. Sein Wochenplus beträgt fast vier Prozent und sein Jahresgewinn knapp 22 Prozent.

Die Rekordjagd sei allerdings eher ein Verdienst der international aufgestellten Unternehmen im DAX als ein Qualitätsurteil für den Standort Deutschland, kommentierte Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater mit Blick auf die schwächelnde deutsche Konjunktur.

Langsam werden die mahnenden Stimmen aber lauter: “Das wirtschaftlich und politisch schwierige Umfeld in Frankreich und Deutschland spielt an den Aktienmärkten offensichtlich keine große Rolle”, heißt es im Tageskommentar der Helaba. Für Unterstützung sorgten indes Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen vonseiten der EZB und der Fed. Wie lange dies den Aufschwung am deutschen Aktienmarkt noch tragen werde, bleibe abzuwarten, so die Fachleute.

Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, wirft einen Blick in die weitere Zukunft: Für den stark exportlastigen DAX werde der weitere Weg nach oben schon aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich der drohenden Trump-Zölle schwierig. “Dazu kommt, dass es in den beiden größten Euro-Ländern derzeit keine wirklich handlungsfähigen Regierungen gibt. Eine solche Konstellation ist erst einmal keine gute Basis für weitere starke Anstiege, solange hier nicht mehr Klarheit herrscht”, stellt der Ökonom fest.

Derweil öffnet sich ein anderer Markt für deutsche Produkte: Die EU-Kommission und vier südamerikanische Staaten haben sich nach jahrzehntelangen Verhandlungen auf ein Freihandelsabkommen verständigt. Zuletzt hatte vor allem die Bundesregierung Druck gemacht, die Verhandlungen endlich zu finalisieren und den Text für das Abkommen den EU-Staaten zur Abstimmung vorzulegen. Die Bundesregierung sprach von einer “einmaligen Gelegenheit”, auch Wirtschaftsvertreter wie die deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der Außenhandelsverband BGA zeigten sich erfreut über die Einigung.

Durch das Freihandelsabkommen der 27 EU-Länder mit der Mercosur-Gruppe würde eine der größten Handelszonen der Welt mit mehr als 700 Millionen Menschen entstehen. Sie würde fast 20 Prozent der Weltwirtschaft und mehr als 31 Prozent der globalen Warenexporte abdecken.

Und ein Stärkesignal kommt aus der Eurozone. Sie verdoppelt das Wachstum im 3. Quartal auf 0,4 Prozent. Im zweiten Quartal hatte es nur zu einem halb so hohen Plus von 0,2 Prozent gereicht. Die EU-Kommission rechnet im zu Ende gehenden Jahr für die Währungsunion mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 0,8 Prozent.

Wie kritisch derweil die fundamentale Lage in Deutschland bleibt, zeigen aktuelle Konjunkturdaten. Im Oktober hat es überraschend einen weiteren Produktionsdämpfer in der Industrie gegeben. Im Monatsvergleich sank die Fertigung in den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes um 1,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im Jahresvergleich fiel die Fertigung unerwartet stark um 4,5 Prozent. “Ein halbwegs versöhnlicher Jahresabschluss wird damit für die deutsche Wirtschaft insgesamt unwahrscheinlicher”, kommentiert Elmar Völker, Ökonom bei der LBBW.

Der Euro hat sich am Freitag im US-Geschäft nur wenig bewegt und sein Niveau aus dem europäischen Handel in etwa gehalten. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0554 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0581 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9450 Euro gekostet.

Unterdessen nimmt der Bitcoin noch einmal Schwung und schaffte es erneut über die 100.000-Dollar-Marke. Die umsatzstärkste Kryptowährung verteuerte sich im Tagesverlauf um bis 2,9 Prozent auf 101.849 Dollar. Gewinnmitnahmen hatten die Cyberdevise zuvor bis auf 92.092 Dollar absacken lassen.

“Offensichtlich befinden sich noch zahlreiche Anleger hinter der Seitenlinie, welche nur auf einen vermeintlich günstigen Einstieg warten. Die erste Belastungsprobe scheint damit bestanden”, sagt Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Neben der Hoffnung auf ein kryptofreundliches Washington setzen Anleger auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Federal Reserve, was zinslosen und riskanten Anlagen wie Bitcoin in die Karten spielt.

Michael Grosse soll ab dem kommenden Sommer die Geschäfte des Labor- und Pharmazulieferers Sartorius leiten. Der Aufsichtsrat habe den Manager am Freitag mit Wirkung zum 1. Juli 2025 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt, teilte der DAX-Konzern nach Börsenschluss in Göttingen mit.

TikTok muss eine Niederlage im Kampf gegen das US-Gesetz zum Verkauf der populären Kurzvideo-App einstecken. Ein Berufungsgericht in der Hauptstadt Washington erklärte das Gesetz für rechtens. TikTok bleibt jetzt noch der Gang vor das Oberste Gericht der USA. Das Gericht verwies unter anderem darauf, dass das Gesetz der langjährigen regulatorischen Praxis entspreche und der US-Kongress nicht bestimmte Äußerungen unterdrücken wolle.

Der Flugzeugbauer Airbus hat im November 84 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert. Insgesamt wurden damit im laufenden Jahr 643 Maschinen übergeben. Airbus hat es sich zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr 770 Passagierjets auszuliefern. Dabei ziehen die Auslieferungen üblicherweise zum Jahresende an.

Knapp ein halbes Jahr nach der Übernahme von Encavis will der US-Finanzinvestor KKR den Hamburger Wind- und Solarpark-Betreiber von der Börse nehmen. KKR und die Familie Viessmann, die als Co-Investor auftritt, halten bereits 87,7 Prozent an Encavis, wie das Unternehmen mitteilte. Die übrigen Aktionäre bekommen wie vorgeschrieben vorher erneut ein Übernahmeangebot, das mit 17,50 Euro je Aktie genauso hoch ist wie die erste Offerte im Frühjahr.

Der US-Agrarchemie- und Saatgutkonzern Corteva will Bayer im brasilianischen Sojasamen-Markt deutlich mehr Konkurrenz machen. Brasilien sei der Zielmarkt für weiteres Konzernwachstum, erklärte Corteva-Chef Chuck Magro in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg. Er sehe keinen Grund, warum “nicht 20 oder 30 Prozent der brasilianischen Sojaanbauflächen bis zum Ende des Jahrzehnts bedient” werden könnten. Aktuell ist vor allem Bayer in dem Land stark vertreten, das der weltweit größte Sojabohnen-Produzent ist.

Der Mobilfunk- und TV-Anbieter Freenet will im laufenden Jahr dank eines Verkaufs überflüssiger IP-Adressen wachsen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte 2024 zwischen 515 und 530 Millionen Euro liegen, teilte das im MDAX notierte Unternehmen mit. Bislang standen 500 bis 515 Millionen Euro auf dem Zettel nach einem Vorjahreswert von 500,2 Millionen Euro.

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