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Marktbericht: Deutscher Aktienindex-Rekordserie setzt sich fort | ABC-Z


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Stand: 05.06.2025 12:56 Uhr

Der DAX steigt vor der Leitzinsentscheidung der EZB erneut auf ein Rekordhoch. Allerdings verläuft der Handel schwunglos – ob von der EZB ein überraschender Impuls ausgeht, darf bezweifelt werden.

Kurz vor der Zinssitzung der EZB erreicht der DAX bei 24.399 Punkten ein weiteres Rekordhoch. Aktuell liegt das Plus bei 0,4 Prozent auf 24.382 Zählern. Bereits gestern hatte der DAX ein Rekordhoch aufgestellt und damit seine erst in der vergangenen Woche markierte Bestmarke geknackt. Das Jahresplus liegt derzeit bei rund 22 Prozent.

Trotz des erneuten Rekords sehen viele Experten das aktuelle Kursniveau kritisch: Die Fachleute der Helaba bezeichnen das Korrekturrisiko nach den jüngsten Gewinnen als hoch. Das Handelsvolumen bleibe relativ dünn, und das weitere Kurspotenzial werde knapper, meint Marktexperte Andreas Lipkow. Es brauche schon Fantasie, um auf dem aktuellen Kursniveau noch ein hinnehmbares Chance-Risiko-Verhältnis im DAX lokalisieren zu können.

“Historisch betrachtet ähneln die aktuellen Bewegungen den typischen Verlaufsmustern früherer Sommermonate, in denen neue Hochs häufig ohne Trendfortsetzung verblassten”, schreiben die Marktbeobachter von Index Radar. “Eine Long-Gelegenheit bietet sich bei einer Korrektur in Richtung der Ausbruchszone um 23.500 Punkte”, lautet ihre Einschätzung.

Der EZB-Zinsentscheid ist das bestimmende Thema des heutigen Tages, aber das Potenzial für einen kursbewegenden Impuls ist eher gering. Ökonomen erwarten mit großer Mehrheit eine erneute Senkung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte, sodass von diesem Ereignis kein frischer Schwung ausgehen dürfte. Für Spannung sorgt aber wie üblich die anschließende Pressekonferenz. Die Investoren erhoffen sich Signale von Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde über den weiteren Zinspfad.

“Eine erneute Reduzierung der Leitzinsen um 25 Basispunkte scheint nahezu sicher”, heißt es auch von der Helaba. “So hat die Mehrheit der Ratsmitglieder in der jüngeren Vergangenheit darauf hingewiesen, dass eine Zinssenkung gerechtfertigt sei. Einerseits ist das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht, andererseits gibt es konjunkturelle Risiken insbesondere mit Blick auf die Zollpolitik von US-Präsident Trump”.

Unterstützung erhält der DAX von aktuellen Konjunkturdaten: Die deutsche Industrie hat wegen der anziehenden Binnennachfrage im April überraschend mehr Aufträge an Land gezogen. Ihr Neugeschäft wuchs um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Fachleute hatten mit einem Rückgang gerechnet.

“Nach dem guten Vormonat ist der erneute Zuwachs ein starkes Zeichen. Die Auftragslage befindet sich zwar weiter im Tal, der Blick zeigt aber aufwärts”, kommentiert Alexander Krüger, Chefvolkswirt bei Hauck Aufhäuser Krüger.

Unter den großen Tech-Firmen liegt die Deutsche Telekom bei den Treibhausgasen nach einem UN-Bericht weltweit auf Platz 18. Deutlich mehr klimaschädliche Gase produzieren vor allem chinesische und amerikanische Firmen, wie aus dem Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) hervorgeht. Getrieben werde dies durch Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI). Insgesamt werden 200 Tech-Firmen betrachtet. 166 davon haben ihre Treibhausgasemissionen veröffentlicht.

Die mit Abstand meisten Emissionen produzierte nach dieser Aufstellung China Mobile, gefolgt vom US-Giganten Amazon. Deutlich niedriger liegen dahinter Samsung Electronics aus Südkorea, gefolgt von China Telecom, China Unicom und der Halbleiterfirma TSMC aus Taiwan. Dahinter liegen die Google-Mutter Alphabet und Microsoft. Der Facebook-Konzern Meta kommt auf Platz 15. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2023, weil aktuellere Angaben nicht für alle Firmen vorlagen. 

Thyssenkrupp will beim geplanten Börsengang der Marine-Tochter Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) fast die Hälfte der Anteile abspalten und den Aktionären in ihre Depots legen. “Die neue Holding-Gesellschaft der TKMS, an der die Aktionäre der Thyssenkrupp AG im Zuge der Abspaltung zu 49 Prozent beteiligt sein werden, soll an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Börsenhandel zugelassen werden”, sagte Vorstandsmitglied Volkmar Dinstuhl. Die Entscheidung darüber sollen die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung treffen.

Im Rahmen eines Umbaus der Randaktivitäten will der US-Komsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) jede sechste Stelle in diesen Geschäftsbereichen streichen. Rund 7.000 Jobs sollen wegfallen, etwa 15 Prozent der Belegschaft in Sparten, die nicht zum Kerngeschäft gezählt würden, sagten P&G-Manager. Außerdem werde sich das Unternehmen wohl aus einigen Produktgruppen und Märkten zurückziehen sowie sich von bestimmten Marken trennen.

Der Cloud- und Webhosting-Anbieter Ionos steigt knapp zweieinhalb Jahre nach seinem Börsengang in den Nebenwerteindex MDAX. auf. Die United-Internet-Tochter, die eine Kursrally hinter sich hat, verdrängt Jenoptik, deren Aktie im vergangenen Jahr ein Drittel verloren hat, wie die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx mitteilte.

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