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Marktbericht: Der Börse fehlen frische Impulse | ABC-Z


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Stand: 03.01.2025 09:57 Uhr

Zum Handelsauftakt bewegt sich der DAX wieder unter der Marke von 20.000 Punkten. Die internationalen Vorgaben sind dabei wenig inspirierend.

Der DAX tendiert sich bei mäßigen internationalen Vorgaben zum Wochenschluss leicht schwächer. Der deutsche Leitindex notierte zuletzt rund 0,3 Prozent im Minus und damit wieder unter der Marke von 20.000 Punkten. Gestern hatte der Index im späten Geschäft von frühen Avancen der Wall Street profitiert und noch leicht darüber geschlossen.

“Der DAX sucht weiter vergeblich nach überzeugten Käufern, die den Index wieder nachhaltig über die 20.000er Marke befördern”, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. “Der bevorstehende Amtsantritt von Donald Trump stellt die Entschlossenheit der Anleger auf eine harte Probe.” Viele fürchten, dass die angedrohten Strafzölle Trumps die Wirtschaft in Europa weiter schwächen könnten.

Darüber hinaus bleibt der Terminkalender in den ersten Tagen des neuen Jahres überschaubar. der MDAX der mittelgroßen Werte verliert im frühen Geschäft rund ein halbes Prozent.

Gegen den schwächeren Trend legen Papiere der Telekom moderat zu. Am Markt hieß es, der Beginn des Aktienrückkaufprogramms der Bonner komme gut an. Bereits gestern hatte die T-Aktie höher geschlossen.

Der Euro erholt sich am Morgen von seinen deutlichen Kursverlusten des Vortages. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0288 Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Gestern war der Euro deutlich unter Druck geraten und erreichte bei 1,0256 Dollar den tiefsten Stand seit Ende 2022.

Zum Jahresauftakt hatten schwache Konjunkturdaten den Euro belastet. Ein Indikator für die Stimmung der Einkaufsmanager in den Industriebetrieben war enttäuschend ausgefallen und hatte Hoffnungen auf eine baldige Belebung der Konjunktur gedämpft. Außerdem wurde der Euro durch Sorgen belastet, dass die exportorientierte Wirtschaft im Währungsraum stark unter Zöllen des künftigen US-Präsidenten Trump leiden könnte.

Im weiteren Handelsverlauf wird zunächst mit eher wenig Impulsen am Devisenmarkt gerechnet. Erst am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten für mehr Bewegung sorgen. Auf dem Programm stehen Daten zur Stimmung der US-Einkaufsmanager in der Industrie.

Nur drei deutsche Unternehmen haben 2024 den Sprung unter die 100 wertvollsten Börsenkonzerne der Welt geschafft. SAP, Siemens und die Deutsche Telekom sind nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY die einzigen deutschen Vertreter im Ranking der Top 100, das wie schon in den Vorjahren von US-Techkonzernen dominiert wird.

Auf Platz eins bleibt danach Apple mit einem Börsenwert von rund 3,78 Billionen Dollar zum Stichtag 31.12.2024, gefolgt vom Chipkonzern Nvidia (3,28 Billionen Dollar) und Microsoft (3,13 Billionen Dollar).

“Nach wie vor bewegt vor allem das Thema Künstliche Intelligenz die Börsen und treibt die Wertentwicklung von Technologieunternehmen weltweit an”, sagte Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY. Die schwache Konjunktur und die geopolitischen Krisen schienen in den Hintergrund zu treten. Von den wertvollsten 100 Börsenkonzernen seien allein 24 Technologieunternehmen, davon 17 aus den USA.

Der Boom um Künstliche Intelligenz (KI) trägt dazu bei, dass die USA an der Börse unangefochten bleiben: 62 der 100 teuersten Unternehmen der Welt sitzen in den Vereinigten Staaten. Sie stellen neun der zehn teuersten Konzerne, darunter die Google-Mutter Alphabet , der Versandriese Amazon und der Internetkonzern Meta (Facebook). Nur der Ölkonzern Saudi Aramco auf Platz 6 durchbricht die Phalanx der US-Konzerne.

Anhaltende Konjunktursorgen verderben den Aktienanlegern in China die Kauflaune. Die Shanghaier Börse verlor heute 1,6 Prozent auf 3.210 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gab 1,2 Prozent nach. Auf Wochensicht verloren beide Indizes mehr als fünf Prozent.

Für Verunsicherung sorgten zuletzt enttäuschende Konjunkturdaten und vor allem die Furcht vor Strafzöllen unter dem künftigen US-Präsidenten Trump. “Trumps Zollpolitik ist ein Damoklesschwert”, schrieben die Analysten vom Broker Huaan Securities. Die japanische Börse blieb feiertagsbedingt geschlossen.

Um die schwächelnde chinesische Konjunktur wieder auf Kurs zu bringen, setzen Anleger auf weitere stützende Maßnahmen der Führung in Peking. Laut einem Bericht der Financial Times will Chinas Zentralbank die Zinssätze von derzeit 1,5 Prozent “zu einem geeigneten Zeitpunkt” im Jahr 2025 senken.

Die Zentralbank will danach die Rolle von Zinsanpassungen in den Vordergrund stellen und von quantitativen Zielen für das Kreditwachstum abrücken. Dies würde auf eine Umgestaltung der chinesischen Geldpolitik hinauslaufen. “Angesichts des schwachen Wachstums und der in den meisten Ländern unter dem Zielwert liegenden Inflation gehen wir davon aus, dass die Zentralbanken in Asien ihre Politik weiter lockern werden”, teilten die Analysten von Capital Economics mit.

Die Anleger haben den US-Aktienmärkten am ersten Handelstag des neuen Jahres einen Dämpfer verpasst. Der Dow Jones legte gestern im frühen Handel erst merklich zu, geriet im weiteren Verlauf aber unter Druck und schloss mit einem Minus von 0,36 Prozent bei 42.392 Punkten. Der S&P 500 fiel um 0,22 Prozent auf 5.868 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,17 Prozent auf 20.975 Punkte abwärts, der Composite-Index gab in der gleichen Größenordnung nach.

Börsenbeobachter sprachen von einem “sehr unruhigen” Handel mit dünnen Umsätzen und ohne größere Impulse. Was aber das düstere Ende des Börsenjahres 2024 betreffe, sei es viel zu früh, um es als schlechtes Omen zu bezeichnen, sagte Marktexpertin Lisa Shalett von Morgan Stanley Wealth Management.

Von ihren Rekordständen aus dem Dezember haben sich die Indizes in New York angesichts der jüngsten Gewinnmitnahmen zwar etwas entfernt. Doch für das neue Jahr rechnen Marktexperten mit weiter steigenden US-Kursen und Bestmarken – dank des wohl anhaltenden Boom-Themas Künstliche Intelligenz (KI) und der “America First”-Politik Trumps.

Der scheidende US-Präsident Joe Biden will einem Insider zufolge die geplante Milliardenübernahme des Stahlkonzerns US Steel durch den japanischen Konkurrenten Nippon Steel untersagen. Der Fall liegt bei ihm, nachdem das Komitee für ausländische Investitionen in den USA (CFIUS) keine Entscheidung erreicht hatte.

Die geplante Übernahme mit einem Volumen von 14,9 Milliarden Dollar hat in den USA eine kontroverse Debatte ausgelöst. Kritiker sehen die nationale Sicherheit gefährdet und befürchten den Verlust von Arbeitsplätzen. Auch der designierte US-Präsident Donald Trump lehnt die Transaktion ab. Kurz vor dem Jahreswechsel hatte Nippon Steel der US-Regierung einem Insider zufolge weitreichende Zugeständnisse angeboten, etwa ein Vetorecht der Regierung gegen mögliche Kapazitätskürzungen.

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