Marktbericht: DAX zeigt fast keine Schwäche | ABC-Z
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Die Rekordserie im DAX dürfte sich zumindest im frühen Handel nicht fortsetzen. Gewinnmitnahmen sind zwar nicht ausgeschlossen, aber die Stimmung bleibt dank Trumps KI-Plänen konstruktiv.
Der DAX dürfte heute kaum bewegt in den Handel starten. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex nur wenige Punkte tiefer auf 21.252 Punkte. Gestern hatte der deutsche Leitindex erneut ein frisches Allzeithoch markiert und bis zu 1,4 Prozent auf 21.330 Punkte zugelegt. Aus dem Handel ging er ein Prozent fester bei 21.254 Zählern.
Ein Grund für die positive Stimmung sind die neuen KI-Investitionspläne in den USA. Noch kompensierten die Ankündigungen milliardenschwerer Investitionen in das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz Trumps gleichzeitige Androhungen von Strafzöllen gegen fast den kompletten Rest der Welt, schrieb Marktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. In den Kursgewinnen spiegele sich die Hoffnung wider, „dass am Ende alles nicht so schlimm kommt wie befürchtet“.
„Der deutsche Leitindex konnte das Einsammeln neuer Allzeithochs die vergangenen Tage eindrucksvoll fortsetzen“, schrieb am Morgen der Chartexperte Martin Utschneider von Finanzethos. Er habe seinen kurzfristigen Aufwärtstrend sogar noch mit neuer Dynamik nach oben verlassen und sich damit einen zusätzlichen Puffer zu diesem geschaffen. Somit wären etwaige Gewinnmitnahmen bis in den Bereich von 20.887 Punkten auch kein Beinbruch, ergänzte er.
Von Konjunkturseite stehen heute in den USA die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an. „Diese waren in den letzten Wochen rückläufig und haben zwischenzeitlich bei 203.000. den niedrigsten Stand seit knapp einem Jahr erreicht“, schreibt die Helaba. Zwar sei es zuletzt zu einem kleinen Anstieg gekommen, das Niveau sei aber niedrig und Hinweise auf eine merkliche Abschwächung des Beschäftigungsaufbaus ließen sich davon nicht ableiten.
„Insgesamt dürfte die US-Notenbank darin bestärkt werden, bezüglich weiterer Zinssenkungen eine vorsichtige und abwartende Haltung einzunehmen“, so das Fazit. In der kommenden Woche stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve und der EZB an.
An der Wall Street hatten die Indizes gestern zugelegt, gestützt von positiven Quartalszahlen von Netflix und Trumps KI-Plänen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 44.156 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,6 Prozent auf 6.086 Punkte, und die technologielastige Nasdaq stieg um 1,3 Prozent auf 20.009 Stellen.
Getragen von positiven Entwicklungen in China und Japan drehen die asiatischen Märkte heute ins Plus. Getrieben von neuen Stützungsmaßnahmen der Regierung in Peking gewann die Börse in Shanghai 1,0 Prozent auf 3.246 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,6 Prozent auf 3.820 Punkte.
In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im Vorfeld der Zinsentscheidung der Bank of Japan am Freitag um 0,6 Prozent auf 39.882 Punkte, gestützt von Technologiewerten, die nach den jüngsten KI-Investitionsplänen des neuen US-Präsidenten Donald Trump dem positiven Trend ihrer US-Pendants folgten. Der breiter gefasste Topix stieg um 0,4 Prozent auf 2748,11 Punkte.
Der KI-Spezialist OpenAI und der japanische Technologiekonzern SoftBank wollen einem Medienbericht zufolge jeweils 19 Milliarden Dollar in das gemeinsame Projekt „Stargate“ für KI-Rechenzentren in den USA investieren. Das berichtete das Magazin „The Information“. OpenAI, der Entwickler des Chatbots ChatGPT, soll demnach 40 Prozent der Anteile an Stargate halten und als verlängerter Arm des Unternehmens fungieren, hieß es unter Berufung auf Aussagen von OpenAI-Chef Sam Altman. SoftBank würde demnach ebenfalls 40 Prozent der Anteile übernehmen.
2024 steigerte Puma, die weltweite Nummer drei der Sportartikelhersteller hinter Nike und Adidas, den Umsatz währungsbereinigt zwar um mehr als vier Prozent auf 8,82 Milliarden Euro, im vierten Quartal sogar um fast zehn Prozent. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen stagnierte 2024 aber bei 622 (2023: 622) Millionen. Das entsprach einer Ebit-Marge von 7,1 Prozent. Der Nettogewinn ging auf 282 (305) Millionen Euro zurück.
Der Online-Händler Amazon gibt seine konzerneigenen Aktivitäten in der kanadischen Provinz Quebec auf. Betroffen davon seien rund 1.700 Vollzeitstellen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. In den nächsten zwei Monaten würden sieben Standorte dort geschlossen. Quebec ist die einzige Provinz in Kanada mit gewerkschaftlich organisierten Amazon-Mitarbeitern. Die Gewerkschaft CSN zeigte sich erbost. Die Schließungen seien Teil einer Kampagne gegen die Gewerkschaft und die Beschäftigten, sagte CSN-Präsidentin Caroline Senneville. Die Schließung verstoße zudem gegen das Arbeitsgesetz.