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Marktbericht: DAX markiert zwölftes Rekordhoch in diesem Jahr | ABC-Z


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Stand: 07.02.2025 09:31 Uhr

Der DAX hat zurück in die Rekordspur gefunden. Zu Wochenschluss stellt er das nächste Allzeithoch auf – es ist bereits das zwölfte in diesem Jahr. Viel fehlt nun nicht mehr bis zur Marke von 22.000 Punkten.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben auch zum Wochenschluss in Kauflaune. Der DAX steigt im frühen Handel bis auf 21.945 Punkte – und übertrifft damit seine erst gestern aufgestellte historische Bestmarke von 21.921 Punkten. Die Rekordrally des noch jungen Börsenjahres 2025 geht damit ungebremst weiter, es ist bereits das zwölfte Allzeithoch in diesem Jahr.

Mit der runden Marke von 22.000 Punkten rückt der nächste Tausender für den DAX immer mehr in Schlagdistanz. Die Chancen, dass die 20.000 bald in Angriff genommen werden, stehen gut. Schließlich üben runde Marken auf die Anleger für gewöhnlich eine große Anziehungskraft aus.

Je weiter aber der DAX nach Norden stürmt, desto wichtiger ist es für Anleger, auch an die Absicherung ihrer Gewinne zu denken. Eine erste Unterstützung für den DAX stellt nun die gestrige Aufwärtskurslücke (21.586 zu 21.692 Punkte) dar. Darunter markiere das zyklische Tief vom Wochenauftakt bei 21.253 Punkten eine wichtige horizontale Rückzugslinie, betont HSBC-Charttechnikexperte Jörg Scherer.

Gemischte Nachrichten kamen am Morgen von der deutschen Konjunkturfront. Im Dezember sank die Produktion in der deutschen Industrie im Monatsvergleich um 2,4 Prozent und damit deutlich stärker als erwartet. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Es war zugleich der stärkste Produktionsdämpfer seit vergangenem Juli. Die Industrie bleibe „der größte konjunkturelle Schwachpunkt der deutschen Wirtschaft“, resümiert Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen.

Bei den deutschen Exporten zeigte der Trend im Dezember dagegen überraschend nach oben: Zum Jahresschluss wuchsen die Ausfuhren um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Minus von 0,6 Prozent gerechnet.

Derweil mahnt ein Blick auf den Börsenkalender die Anleger heute zur Vorsicht. Schließlich steht mit dem US-Arbeitsmarktbericht für Januar der wohl wichtigste Konjunkturtermin der Woche auf der Agenda. Sollte sich der Arbeitsmarkt in den USA so robust zeigen wie bisher, dürften Zinssenkungen in weitere Ferne rücken – nicht gerade das erwünschte Szenario für die Aktienmärkte.

Im Vorfeld des wichtigen Termins hatten die US-Börsen gestern keine gemeinsame Richtung gefunden. Unsicherheit über die nächsten Schritte von US-Präsident Donald Trump sorgte für Zurückhaltung unter den Anlegern.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones verabschiedete sich mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 44.747 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,4 Prozent auf 6.083, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,5 Prozent auf 19.791 Stellen an.

Die asiatischen Aktien haben zum Wochenschluss keine gemeinsame Richtung gefunden. In Tokio gab der Leitindex Nikkei 0,7 Prozent auf 38.787 Punkte nach, der breiter gefasste Topix-Index notierte 0,5 Prozent niedriger. Ein stärkerer Yen dämpfte die Risikofreude der Anleger. Die japanische Devise kletterte auf ein Neun-Wochen-Hoch, da die Marktteilnehmer darauf spekulierten, dass die Bank von Japan in diesem Jahr ihre Zinsen weiter erhöhen wird.

In China hellte hingegen der Erfolg des heimischen KI-Startups DeepSeek die Stimmung auf. Die Börse Shanghai stieg um ein Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen zog um 1,3 Prozent an. „Im Jahr 2025 wird Chinas KI-Industrie wahrscheinlich in eine Blütezeit eintreten“, sagte Gao Zhe, Portfoliomanager von Harfor Fund Management.

Die Ölpreise sind zwar im frühen Handel angestiegen, bleiben aber dennoch auf dem besten Weg, die dritte Woche in Folge zu sinken. Nach Ansicht von Analysten geht dies vor allem auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zurück. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich aktuell um 0,8 Prozent auf 74,86 Dollar je Barrel (159 Liter). Seit Trumps Amtsantritt am 20. Januar ist der Weltmarktpreis für Rohöl der Sorte Brent um mehr als acht Prozent eingebrochen.

Der Goldpreis zieht am Morgen bis auf 2.870 Dollar je Feinunze an. Das gelbe Edelmetall bleibt damit in Reichweite seines in dieser Woche bei 2.882 Dollar aufgestellten Rekordhochs. Der Euro tendiert bei 1,0382 Dollar seitwärts.

Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche AG legt nach einem Gewinneinbruch ein Spar- und Investitionsprogramm auf und nimmt dafür in diesem Jahr weitere Ergebniseinbußen von rund 800 Millionen Euro in Kauf. Unter anderem sollen wieder mehr Porsche-Modelle mit Verbrennungs- oder Plug-in-Hybridmotoren ausgestattet und gebaut werden, nachdem das Geschäft mit Elektro-Sportwagen schleppend läuft.

Der Versicherungskonzern Talanx hat seine Gewinnprognose übertroffen und schon 2024 an der Zwei-Milliarden-Euro-Marke gekratzt. Der Nettogewinn stieg um ein Viertel auf 1,98 Milliarden Euro. Erst im November hatte die Firma das Ziel von 1,7 auf 1,9 Milliarden Euro geschraubt. Im laufenden Jahr sollen es 2,1 Milliarden Euro werden. Der größere Teil des Gewinns von Talanx kommt weiterhin von der Tochter Hannover Rück, dem weltweit drittgrößten Rückversicherer.

Der US-Tech-Gigant Amazon hat die Börse mit seiner Prognose für das laufende Quartal enttäuscht. Die Aktie geriet im nachbörslichen US-Handel unter Druck. Für das laufende Quartal sagte Amazon einen Umsatz zwischen 151 und 155,5 Milliarden Dollar voraus. Analysten waren im Schnitt von über 158 Milliarden Dollar ausgegangen.

Der Elektro-Lkw-Hersteller Nikola steht einem Medienbericht zufolge kurz vor einem Konkursantrag. Nikola arbeite mit einer Anwaltskanzlei zusammen, um Optionen wie einen Verkauf oder eine Umstrukturierung des Unternehmens im Rahmen eines Konkurses zu prüfen, berichtete das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Aktien des Unternehmens fielen im nachbörslichen Handel um 21 Prozent auf 59 Cents.

Der französische Kosmetikkonzern L’Oréal hat im vierten Quartal weniger Umsatzwachstum erzielt als erwartet. Auf vergleichbarer Basis kletterten die Erlöse im Jahresvergleich um 2,5 Prozent. Fachleute hatten mit fast vier Prozent Plus gerechnet. Das Geschäft in China blieb schwierig für die Franzosen. Enttäuschend verlief aber vor allem das Geschäft im wichtigen Markt Nordamerika.

Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.

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