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Marktbericht: DAX dürfte sich wieder dem Rekordhoch nähern | ABC-Z


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Stand: 06.03.2025 07:39 Uhr

Nach dem gestrigen Kurssprung dürfte der DAX auch heute zulegen. Die Anleger setzen auf die positiven Wirkungen des Schuldenpakets für die Konjunktur. Ansonsten steht die EZB-Zinsentscheidung im Fokus.

Der DAX dürfte Berechnungen von Banken und Brokerhäusern heute höher starten. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex 0,5 Prozent höher bei 23.198 Punkten.

Nach einem herben Rückschlag am Dienstag hat der DAX gestern eine fulminante Erholungsrally hingelegt. Ausgelöst wurde sie durch die Verständigung von Union und SPD auf ein enormes Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur. Der deutsche Leitindex war mit einem Plus von 3,4 Prozent auf 23.081 Punkten aus dem Handel gegangen.

„Trotz hoher Schwankungen bleibt der Aufwärtstrend im DAX intakt und das mögliche, aus technischer Sicht ableitbare Ziel von knapp 27.000 Punkten bestehen“, kommentiert Jochen Stanzl, Marktbeobachter bei CMC Markets. Hätten solche Niveaus bis vor kurzem mehr als unrealistisch geklungen, seien sie mit den Hunderten von Milliarden Euro, die jetzt zusätzlich in das Wachstum der deutschen Wirtschaft investiert werden sollen, gar nicht mehr so fern.

Positiv dürfte sich auswirken, dass US-Präsident Donald Trump nach Angaben des Weißen Hauses zugestimmt hat, die Zölle auf einige in Nordamerika hergestellte Fahrzeuge für einen Monat auszusetzen. Auf ähnliche Erleichterungen hofften Anleger nun auch für Unternehmen aus anderen Branchen.

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht heute die Zinssenkung der EZB. Ökonomen rechnen damit, dass die Notenbank den richtungsweisenden Einlagenzinssatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent herabsetzen wird. Damit würde die EZB die Konjunktur im Währungsraum stützen.

Wie sich das neue Schuldenpaket auf die künftige Zinspolitik der EZB auswirken könnte, ist nun die Frage, die die Anleger beschäftigt: „Da die Maßnahmen Inflation und Wachstum in Deutschland sowie in Europa anschieben dürften, werden zudem weniger Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank erwartet. Nach der mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit erfolgenden Zinssenkung im Rahmen der heutigen Sitzung gehen die Marktakteure nur noch von höchstens zwei weiteren Zinsschritten bis zum Jahresende aus“, schreibt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.

Die Vorgaben aus den USA sehen einladend aus: Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich gestern nach einem Zickzack-Kurs mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 43.006 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 gewann 1,1 Prozent auf 5.842 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 1,5 Prozent auf 18.552 Stellen an.

In Asien hat der Aufschub bei den angedrohten Autozöllen die Marktstimmung heute aufgehellt. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,8 Prozent auf 37.698 Punkte zu, und der breiter gefasste Topix notierte 1,1 Prozent höher bei 2.748 Zählern. Die Börse Shanghai gewann 1,1 Prozent auf 3.377 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 1,3 Prozent auf 3.951 Punkte.

Die Anleger blieben zwar vorsichtig, was die US-Zollpolitik angeht, sagte Shuutarou Yasuda, Marktanalyst beim Tokai Tokyo Intelligence Laboratory. „Aber jetzt erwarten sie, dass Trump nichts tun wird, was der Weltwirtschaft schaden könnte.“

2024 verdiente der Logistikkonzern DHL mit 5,9 Milliarden Euro operativ gut 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz legte um drei Prozent auf gut 84,2 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich entfielen 2024 auf die Aktionäre mit 3,3 Milliarden Euro gut 9 Prozent weniger Gewinn als 2023.

Streiks, höhere Kosten und gesunkene Ticketpreise haben der Lufthansa im vergangenen Jahr einen herben Gewinnrückgang eingebrockt. Die Kernmarke Lufthansa Airlines schrieb im Tagesgeschäft sogar rote Zahlen. Insgesamt legte der Umsatz um sechs Prozent auf 37,6 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich blieb konzernweit ein Überschuss von knapp 1,4 Milliarden Euro und damit 18 Prozent weniger als im Vorjahr.

Volkswagen setzt bei seinem Einstiegs-Elektroauto auf die Software aus der Zusammenarbeit mit dem US-Startup Rivian. Der ID.Every1, der zu einem Preis von rund 20.000 Euro auf den Markt kommen soll, ist damit das erste Fahrzeug, das von dem Gemeinschaftsunternehmen profitieren soll. Das Auto solle auf dem europäischen Markt verkauft werden, sagte Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer gestern. Für China oder Amerika sei das Fahrzeug nicht vorgesehen, in anderen Märkten könne es verkauft werden, wenn es Sinn ergebe.

Der DAX bleibt unverändert, darunter tut sich etwas: In den Nebenwerteindex MDax steigen nach Berechnungen der Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx drei Unternehmen auf: Der Panzergetriebehersteller Renk, der Online-Broker FlatexDegiro und der zur Deutschen Bank gehörende Vermögensverwalter DWS. Sie ersetzen den Wafer-Hersteller Siltronic, der unter der Chip-Krise leidet, den Verpackungshersteller Schott Pharma und den Finanzdienstleister Hypoport. Alle drei steigen in die dritte Liga, den Kleinwerteindex SDAX ab. Die Änderungen werden am 24. März wirksam.

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