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Marktbericht: DAX bleibt weiter stabil | ABC-Z


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Stand: 16.10.2025 10:09 Uhr

Der deutsche Aktienmarkt bleibt weiter stabil auf hohem Niveau. Der DAX startet ohne größere Impulse in den Handel. Das wichtigste Thema bleibt der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China.

Die Stagnation auf hohem Niveau am deutschen Aktienmarkt hält an. Der DAX startete minimal höher bei 24.174 Punkten in den Handel, ehe er leicht ins Minus drehte. Damit verbleibt der Leitindex in einer Spanne, die vom jüngsten Tief bei knapp 24.000 Punkten bis zum Rekordhoch von 24.771 Zählern reicht. Schon gestern hatte sich der DAX nach drei schwierigen Tagen weitgehend stabil präsentiert und 0,2 Prozent auf 24.181 Punkte eingebüßt.

“Gegen ein weiteres Absacken kämpft der DAX bislang erfolgreich an”, sagte Analyst Martin Utschneider vom Broker RoboMarkets mit Blick auf die Charttechnik. Ein immens wichtiger Schritt dabei gewesen, dass die Marke von 24.162 Zählern hielt. “Hier befindet sich das ‘Gap’ vom 2. Oktober”, also das Niveau, von dem aus es dem Börsenbarometer gelungen war, bis auf das Rekordhoch von 24.771 Punkte zu klettern.

Solange sich daran nichts ändere, bleibt der Weg nach oben, auch über die bisherige Bestmarke hinaus, offen, so Utschneider. Das Bild habe sich eingetrübt, schreiben dagegen die Fachleute der Helaba. “Innerhalb der seit längerem dominierenden Seitwärtsphase sollten daher neuerliche Rücksetzer nicht ausgeschlossen werden, die Kurse um oder unter 23.500 zur Folge haben könnten.”

Der Blick der Anlegerinnen und Anleger richtet sich nun verstärkt auf die Quartalsbilanzen der Unternehmen – heute etwa auf den Laborzulieferer Sartorius. Außerdem legt die Bundesbank ihren Konjunkturbericht für Oktober vor. Und die EU-Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht Daten zum Außenhandel der Euro-Zone im August.

Belastend wirkt der weiter schwelende Handelskonflikt mit China. US-Finanzminister Scott Bessent erklärte jedoch, die USA wollten diesen nicht eskalieren lassen. Demnach sei eine Verlängerung der derzeitigen Zollaussetzung möglich. Zudem wolle US-Präsident Donald Trump den chinesischen Staatschef Xi Jinping weiterhin noch in diesem Monat in Südkorea treffen. “Die geopolitische Nachrichtenlage beruhigt sich derzeit insgesamt etwas, dennoch bleiben Spannungen im Handelsstreit zwischen den USA und China erkennbar”, merkte Marktexperte Andreas Lipkow an.

Noch dominiert aber die Zuversicht. “Der Markt glaubt nicht an einen ausgewachsenen chinesisch-amerikanischen Handelskrieg”, stellte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets fest. “Auch wenn Sorgen darüber immer wieder kurzzeitig aufflammen, ist eine Eskalation unwahrscheinlich, solange nicht zumindest Trump und Xi Ende des Monats in Südkorea miteinander sprechen.”

Sorgen bereitet indes auch die Lage in Frankreich. Die Minderheitsregierung von Premierminister Sebastien Lecornu muss sich im Parlament zwei Misstrauensvoten stellen. Es wird erwartet, dass Lecornu die Abstimmungen übersteht, da er den Sozialisten angeboten hatte, die umstrittene Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron auszusetzen und sich so deren entscheidende Unterstützung gesichert haben dürfte.

“Damit würde den Börsen die Hängepartie von Neuwahlen weiterhin erspart bleiben. Allerdings wird der Preis dafür hoch sein”, sagte QC-Partners-Experte Thomas Altmann mit Blick auf die Zugeständnisse, die Lecornu machen müsste. Diese dürften eine Konsolidierung des Haushalts erschweren. “Und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis Frankreichs Schulden wieder für Turbulenzen auf den Finanzmärkten sorgen werden”, resümierte Altmann.

Der gestern Abend veröffentlichte Konjunkturbericht der US-Notenbank Federal Reserve, das sogenannte “Beige Book”, brachte derweil wenig neue Erkenntnisse über die Wirtschaftsentwicklung in den USA. Die Konjunktur habe sich zuletzt kaum verändert, während sich der Arbeitsmarkt weitgehend stabil zeigte, erklärte die Fed. Zugleich meldeten jedoch mehr Unternehmen einen Stellenabbau. Wegen des teilweisen Regierungsstillstands in den USA rückt die Erhebung stärker in den Fokus, da viele staatliche Stellen die Veröffentlichung von Konjunkturdaten ausgesetzt haben.

Insgesamt stützte der Bericht aber die Erwartung, dass die Fed den Leitzins in diesem Jahr noch zwei Mal senken wird. Für den nächsten Zinsentscheid am 29. Oktober erwarten die Märkte eine weitere Senkung um einen Viertelprozentpunkt. Die Notenbank hatte den Leitzins im September um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent gesenkt. Bei sinkenden Zinsen werden Aktien gegenüber zinsabhängigen Papieren wieder attraktiver.

Nach dem durchwachsenen Vortag sind die US-Indizes daraufhin nach erfreulichem Auftakt unterschiedlich aus dem Handel gegangen. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,4 Prozent auf 6.671 Punkte hinauf. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor minimal auf 46.253 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,7 Prozent auf 24.745 Zähler zu.

Ein guter Start in die Berichtssaison und die Zinshoffnungen hatten die Wall Street zunächst beflügelt. So hatten sowohl Morgan Stanley als auch die Bank of America für das dritte Quartal dank guter Geschäfte im Investmentbanking Gewinnsprünge vermeldet.

Die wichtigsten Aktienmärkte in Fernost haben uneinheitlich tendiert, wobei die Gewinner überwogen. Japanische Aktien präsentierten sich vergleichsweise stark. Der Leitindex Nikkei 225 legte um 1,3 Prozent auf 48.278 Punkte zu. Auch australische Aktien waren gefragt. Der S&P/ASX 200 schloss 0,9 Prozent fester mit 9.068 Punkten.

Durchwachsen war dagegen die Entwicklung in China. Während der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der Festlandsbörsen zuletzt um 0,2 Prozent auf 4.614 Punkte stieg, verlor der Hang Seng der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong 0,5 Prozent auf 25.796 Punkte.

Der Kurs des Euro ist weiter gestiegen. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1656 Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Der Euro kann bereits den dritten Handelstag in Folge zulegen. Die Gemeinschaftswährung profitiert von einer Dollar-Schwäche, die sich zuletzt gezeigt hat. Am Morgen stand der Dollar erneut zu den meisten anderen wichtigen Währungen unter Druck. Hintergrund ist die Spekulation auf weiter sinkende Zinsen in den USA, die seit einigen Tagen auf dem Dollar lastet.

Der Goldpreis springt weiter von einem Rekordhoch zum nächsten: Heute stieg die Notierung an der Börse in London bis auf 4.242 Dollar je Feinunze (etwa 31,1 Gramm). Das Edelmetall hat damit den vierten Handelstag in Folge einen Höchstwert erreicht. Nach wie vor gelten der Handelsstreit zwischen den USA und China und die Spekulationen auf weitere Zinssenkungen in den USA als stärkste Preistreiber am Goldmarkt.

Der wachsende Bedarf an Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) hat TSMC einen überraschend deutlichen Gewinnsprung beschert. Das Nettoergebnis sei im dritten Quartal um rund 39 Prozent auf umgerechnet 12,65 Milliarden Euro gestiegen, teilte der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger mit. Der Umsatz wuchs ähnlich stark. Mit 27,83 Milliarden Euro erreichte auch er einen Höchstwert. Bislang beeinträchtigt die US-Handelspolitik das Geschäft des Konzerns, der den Chip-Hersteller Nvidia oder den iPhone-Anbieter Apple zu seinen Kunden zählt, kaum.

Die Erholung beim Labor- und Pharmazulieferer Sartorius geht weiter. Der Konzern erhöhte nach einem guten Abschneiden im dritten Quartal die Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht. Der Erlös soll um rund sieben Prozent zulegen, wie der kürzlich in den MDAX abgestiegene Konzern mitteilte. Bislang hatte er mit einem Anstieg um rund sieben Prozent mit einem Korridor von etwa plus und minus zwei Prozentpunkten gerechnet. Bei der Marge gemessen am um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) geht Sartorius von etwas mehr als 29,5 Prozent aus. Bislang hatte das Unternehmen einen Wert von rund 29 bis 30 Prozent angepeilt.

Nach dem jüngsten Konzernumbau sieht sich der Darmstädter Merck-Konzern für weiteres Wachstum gut aufgestellt. Mittelfristig strebe das DAX-Unternehmen ein jährliches organisches Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich an, hieß es dazu heute in einer Mitteilung anlässlich des Kapitalmarktes. Die operative Marge will Merck mittelfristig um rund einen Prozentpunkt steigern, dieser Wert wird gemessen am bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Verhältnis zum Umsatz. Wie viel Jahre die Mittelfristziele konkret umfassen, beziffern die Darmstädter nicht.

Beim krisengeplagten Nahrungsmittelriesen Nestlé erholt sich das Wachstum allmählich. Der Hersteller von Nespresso, Maggi und KitKat steigerte den Umsatz in den ersten neun Monaten 2025 bereinigt um Wechselkurseinflüsse sowie Zukäufe und Verkäufe von Geschäftsbereichen um 3,3 Prozent auf 65,9 Milliarden Franken. Im Halbjahr hatte das Schweizer Unternehmen noch ein organisches Wachstum von 2,9 Prozent verzeichnet. Analysten hatten einer von Nestlé selbst erhobenen Umfrage zufolge für neun Monate ein Plus von 3,2 Prozent geschätzt.

Der neue Nestle-Konzernchef Philipp Navratil tritt zudem auf die Kostenbremse und streicht 16.000 Stellen. Das bis Ende 2027 angepeilte Sparziel schraubte der Manager auf 3,0 Milliarden von 2,5 Milliarden Franken hoch. “Die Welt verändert sich, und Nestlé muss sich noch schneller verändern”, erklärte Navratil.

Die Online-Apotheke DocMorris ist im dritten Quartal 2025 weiter gewachsen. Wichtigster Wachstumstreiber bleibt das elektronische Rezept in Deutschland, wo die Nachfrage erneut deutlich zulegte. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Beflügelt vom Optimismus der Anleger für die Halbleiterbranche hat die Aktie des südkoreanischen Chipherstellers Samsung Electronics ein Rekordhoch erreicht. In der Spitze stieg das Papier um bis zu zwei Prozent auf 96.900 Won und übertraf damit den bisherigen Rekord von 96.800 Won vom 11. Januar 2021. Samsung erwartet den größten Quartalsgewinn seit drei Jahren. Seit Anfang 2025 hat die Aktie des weltgrößten Speicherchip-Herstellers um 80 Prozent zugelegt.

Der bei Apple für die Entwicklung einer KI-gesteuerten, mit ChatGPT vergleichbaren Suchmaschine zuständige Manager Ke Yang verlässt einem Medienbericht zufolge den Konzern und wechselt zum Konkurrenten Meta. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Stellungnahmen lagen zunächst nicht vor.

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