Marktbericht: Aktien sind wieder gefragt | ABC-Z

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Nach dem Rücksetzer zum Monatsanfang haben sich DAX-Anleger heute wieder zurück aufs Börsenparkett gewagt. Ein Dämpfer kam von der Euro-Inflation.
Nach einem schwachen Auftakt des Börsenmonats Dezember haben sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt stabilisiert. Die Kursgewinne hielten sich jedoch unterm Strich in engen Grenzen. Am Ende einer eher ruhigen Sitzung legte der Deutsche Aktienindex (DAX) 0,5 Prozent auf 23.711 Punkte zu.
“Der Index hält sich zwar stabil oberhalb der Unterstützungszone von 23.500 Punkten, doch es fehlt weiterhin an frischen Impulsen”, kommentierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. Positiv wirkte aber weiter die Erwartung einer Zinssenkung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche.
Auch an der Wall Street ziehen die Kurse bis zur Stunde wieder an. Vor allem gilt dies im Technologiesektor, doch auch der breit gefasste S&P 500 verbuchte im frühen Handel Gewinne. Durch die anhaltende Gewinnserie wachse aber auch die Gefahr von Rückschlägen, warnten Marktexperten.
Einer Umfrage der Bank of America zufolge halten 58 Prozent der Profianleger Aktien inzwischen für überbewertet, ein Rekordwert. “Mehr als 20 Prozent des MSCI-World-Index bestehen heute aus Unternehmen, die mehr als das Zehnfache ihres Umsatzes kosten – ähnlich wie während der Dotcom-Blase”, berichtet Dan Taylor, CIO beim US-Vermögensverwalter Man Numeric.
Einen Dämpfer erhielten Anleger von der Inflation im Euroraum. Im November sind die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 2,2 Prozent gestiegen, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg laut einer ersten Schätzung mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate noch bei 2,1 Prozent gelegen. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer unveränderten Rate gerechnet.
Vor allem der Preisanstieg für Dienstleistungen trieb die Inflation an. Der Preisauftrieb beschleunigte sich hier von 3,4 Prozent im Vormonat auf 3,5 Prozent im November.
Auf Unternehmensseite hat der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer im milliardenschweren Rechtsstreit um etwaige Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup Unterstützung von der US-Regierung erhalten. In einem Schreiben forderte der höchste Anwalt der Regierung von Präsident Donald Trump den Obersten Gerichtshof der USA auf, sich des Falles anzunehmen.
Damit stützt die Regierung Bayers zentrale Argumentation, wonach die Zulassung eines Pestizids durch eine Bundesbehörde nicht durch Klagen in einzelnen Bundesstaaten ausgehebelt werden dürfe. Dies sei ein weitreichender Schritt, die Belastungen aus den Rechtsstreitigkeiten endlich abzuhaken, kommentierte James Quigley von Goldman Sachs. Die Annahme durch das oberste US-Gericht sei nun wohl nur noch eine Formalie.
Bayer-Aktien setzten sich den ganzen Tag über an der Spitze der DAX-Gewinner fest. Die Papiere legten um bis zu 16 Prozent zu.
Das Rennen um eine Übernahme des Medienkonzerns Warner Bros Discovery ist Insidern zufolge gestern in die nächste Runde gegangen. Die Investmentbanker von Netflix, Paramount Skydance und Comcast hätten während des langen Thanksgiving-Wochenendes an verbesserten Angeboten für Warner Bros als Ganzes oder für Teile davon gearbeitet, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Per Montagsschluss kam Warner Bros. an der Börse auf eine Bewertung von gut 59 Milliarden Dollar.





















