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Markt Schwaben: Weiherspiele 2025 abgesagt – Ebersberg | ABC-Z

Keine bunten Lichter, keine Musik, kein Lachen und kein Herzschmerz: Diesen Sommer wird es ungewöhnlich ruhig zugehen am Kirchweiher in Markt Schwaben. Denn die beliebten „Weiherspiele“ finden 2025 nicht statt. Der Kreis der Verantwortlichen des Theatervereins, der die Freilichttheaterspiele bereits seit 40 Jahren veranstaltet, hat es sich mit dieser Entscheidung nicht leicht gemacht, sagt der Vorsitzende Michael Siegert: „Wir haben lange überlegt und sorgsam abgewogen. Sicher ist: 2026 wollen wir mit neuer Kraft wieder starten!“

Mit der Organisation und Ausführung der Weiherspiele ist der Verein jedes Mal rund ein dreiviertel Jahr beschäftigt. Von der ersten Idee zum Stück bis zum „letzten Vorhang“ ist viel zu tun: Die schwimmenden Bühnen und die aufwendigen Kulissen müssen geplant, Lizenzen, Genehmigungen sowie Angebote eingeholt werden. Sogar ein Bauantrag für die Aufbauten am Weiher ist für jede Saison notwendig. Hinzu kommt freilich die Suche nach Personal, das die Weiherspiele auf, hinter und rund um die Bühne ermöglicht. Zum Beispiel will ja immer auch ein gastronomisches Angebot auf die Beine gestellt werden. „Und das alles ist nur ein kleiner Teil der Aufgaben“, sagt Siegert und ergänzt: „Jedes Jahr werden die Seebühnen und Tribünen am Kirchweiher vollständig auf- und auch wieder abgebaut.“

Allein der Bühnenaufbau auf dem See ist jedes Jahr mit viel Aufwand verbunden. (Foto: Veranstalter)

Die finanziellen Möglichkeiten des Theatervereins allerdings sind begrenzt. Das bedeutet: Ein wesentlicher Teil all dieser Arbeiten rund um die Weiherspiele muss ehrenamtlich geleistet werden. Anders wäre es nicht möglich, denn „wir wollen die Kartenpreise so stabil wie möglich halten“, erklärt Siegert. Der Kreis der freiwilligen Helfer, beispielsweise rund um den Bühnenbau, im Gastrobereich oder auch bei der Presse- und Medienarbeit, müsse daher größer werden, um den jährlichen Rhythmus der Freilichtspiele weiter beibehalten zu können.

Deshalb will der Theaterverein die Pause in diesem Jahr unbedingt dazu nutzen, das Helfer-Team für die Zukunft zu erweitern und sich an der ein oder anderen Stelle neu zu organisieren. „Jeder, der mit anpacken möchte, ist herzlich willkommen“, sagt Schriftführer Stephan Buchenrieder. Interessenten können sich jederzeit per E-Mail an info@theater-marktschwaben.de wenden.

Ob dieser Aufruf wohl erfolgreich sein wird? Der Theaterverein jedenfalls schaut optimistisch in die Zukunft: „Die letzte Spielsaison verlief äußerst erfolgreich, der Publikumszuspruch und die Reaktionen auf ‚Brandner Kaspar 2‘ waren überwältigend“, berichtet Ferdinand Maurer, seit 2018 Spielleiter und Regisseur der Weiherspiele. „Daran wollen wir nächstes Jahr anknüpfen!“

Ein ruhiges Jahr wird 2025 für die Markt Schwabener Kreativen ohnehin nicht werden, denn im vereinseigenen Theater am Burgerfeld stehen wieder zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm: Theater, Kabarett, Konzerte, Musical – ein Blick auf die Website www.theater-marktschwaben.de lohnt sich also eigentlich immer.

Am Donnerstag, 20. März, zum Beispiel kann man den Kabarettisten Christian Springer in der Theaterhalle erleben. Sein neues Programm „Leider“ ist ein „Vorschlag zum Optimismus“, weil es da ansetzt, wo andere sagen: „Geht nicht.“ Denn Springer ist im Bayern des Franz Josef Strauß aufgewachsen, hat als Student Nazis aufgespürt und eine linke Partei gegründet, aus der er sich dann selbst gleich wieder rausgeschmissen hat. „Das hat seinen Blick geschärft und die Leidenschaft zur Realsatire genährt.“ Und Ende März zeigt die Jugendgruppe des Theatervereins Futura das Kammerspiel „There is no … escape“, ein Stück, das Spannung verspricht, aber auch gesellschaftlich relevante Themen beleuchten will.

Das Kindertheater spielt im Schlossgarten am Rathaus

Außerdem wollen die Theatermacher trotz der Pause am Weiher auch in diesem Jahr nicht ganz auf Freilichtveranstaltungen verzichten: Im Juli wird die jüngste Nachwuchsgruppe, das Kindertheater, im Schlossgarten am Rathaus ein Stück auf die Bühne bringen. Was genau zu sehen sein wird, hält Leiterin Christa Hermannsgabner noch geheim, aber so viel sei schon mal verraten: „Es wird viel zu lachen geben – für Klein und Groß!“

Erheblichen Einsatz erfordert überdies ein weiteres Vorhaben, denn der Verein erfüllt sich derzeit einen lange gehegten Traum: ein gemütliches Foyer für das Theater am Burgerfeld. Fünf Container-Module der ehemaligen Grundschule sollen dafür genutzt werden, sie stehen bereits vor dem Haupteingang. Die Module sollen nun an der Außenseite verkleidet und auch innen ansprechend gestaltet werden. Künftig können sich dort Gäste vor den Veranstaltungen und während der Pausen bewirten lassen. Eine zweite Bühne in diesem Foyer soll außerdem die Möglichkeit bieten, kleinere Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte in intimerem Kreis stattfinden zu lassen. Das Publikum darf sich also auch ohne Weiherspiele 2025 auf ein spannendes und unterhaltsames Jahr mit dem Theaterverein Markt Schwaben freuen.

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