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Marina Krauss: Seilpartnerin von Laura Dahlmeier schildert tödlichen Unfall | ABC-Z

Marina Krauss, die Seilpartnerin der beim Bergsteigen in Pakistan tödlich verunglückten Biathletin Laura Dahlmeier, hat drei Tage nach dem Unfall Details zu dessen Hergang geschildert. Das Unglück geschah demnach beim Abseilen, wie Krauss im Gespräch mit mehreren Medien in der Stadt Skardu schilderte. 

Krauss zufolge hatten sie und Dahlmeier die Besteigung des Laila Peak in Pakistan vor dem Erreichen des Gipfels in 5.700 Metern Höhe abgebrochen. “Wir wussten, dass wir das technisch auf jeden Fall draufhaben, dass laut der Wettervorhersage und wenn wir eben in der Nacht starten, dass es alles machbar ist”, sagte sie über die Vorbereitung der Besteigung. Dennoch hätten sie sich am Berg entschlossen, umzudrehen, ehe sie den Gipfel erreichten, weil sich die Bedingungen verschlechtert hätten. “Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen”, sagte Krauss.

Beim Abstieg seilte sich Dahlmeier demnach als Zweite ab. “Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat, und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde. Von dem Moment an hat sie sich auch nicht mehr bewegt”, sagte Krauss, die unverletzt blieb. “Ich habe nach ihr gerufen und es kam keine Reaktion.” Für sie sei es nicht möglich gewesen, sicher an die Unglücksstelle zu kommen. Die einzige Möglichkeit, ihrer Partnerin zu helfen, sei gewesen, den Helikopter zu rufen.

Am Mittwoch, zwei Tage nach dem Unglück, teilte Dahlmeiers Management mit, dass “vom sofortigen Tod” der Olympiasiegerin auszugehen sei. Grundlage dafür waren demzufolge Erkenntnisse eines Hubschrauber-Überflugs sowie die Schilderungen von Krauss.

Dahlmeiers Leichnam wird vorerst nicht geborgen

Dahlmeiers Leichnam kann aufgrund der Witterungsbedingungen derzeit nicht geborgen werden. Das sagte ein Sprecher der zuständigen Provinzregierung Gilgit-Baltistan der Nachrichtenagentur dpa. Die pakistanischen Behörden wollten damit den ausdrücklichen Wunsch Dahlmeiers respektieren, dass im Fall ihres Todes niemand sein Leben riskieren solle, um sie zu bergen. 

“Die Angehörigen werden im Austausch mit den Behörden vor Ort die Situation am Laila Peak beobachten und halten es sich offen, eine Bergung zu einem späteren Zeitpunkt zu veranlassen”, teilte Dahlmeiers Management mit. Auch der bayerische Alpinist Thomas Huber, der zum Rettungsteam gehörte, verwies auf die große Gefahr durch das schwierige Terrain und die Wetterverhältnisse. “Als erfahrene Bergsteiger haben wir uns entschieden, nicht zu gehen”, sagte Huber. Dem Team sei beim Überflug mit dem Hubschrauber und der Sichtung Dahlmeiers klar gewesen, dass sie den Unfall nicht überlebt habe.

Dahlmeier hatte als Biathletin bei mehreren Weltmeisterschaften Gold gewonnen sowie zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen von Pyeongchang 2018. 2019 beendete sie ihre Karriere im Alter von 25 Jahren. Zu ihrem Tod bekundeten unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Kirsty Coventry, die Präsidentin des Internationalen Olympischen Komitees, ihr Beileid.

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