Marco Rubio: US-Außenminister plant Ukraine-Verhandlungen in Saudi-Arabien | ABC-Z

Die USA treiben Bemühungen um ein Ende des Ukrainekriegs weiter voran. Nächste Woche will offenbar US-Außenminister Marco Rubio zu direkten Friedensgesprächen mit Russland nach Saudi-Arabien reisen. Das berichten unabhängig voneinander die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP unter Berufung auf informierte Personen aus der Regierung sowie auf US-Abgeordnete. Auch der Sender Fox News berichtet das.
Neben Rubio sollen demnach auch der Nationale
US-Sicherheitsberater Mike Waltz sowie der amerikanische Nahost-Sondergesandte Steve
Witkoff an den Gesprächen teilnehmen. Wer von russischer Seite nach Saudi-Arabien kommen soll, war zunächst nicht klar. Nach AFP-Informationen sollen aber auch ukrainische Unterhändler beteiligt werden.
Der republikanische US-Abgeordnete Michael
McCaul sagte Reuters, er gehe davon aus, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj zu den Gesprächen eingeladen worden sei. Ziel sei es, ein Treffen von US-Präsident Donald Trump, dem
russischen Präsidenten Wladimir Putin und Selenskyj zu
arrangieren, „um endlich Frieden zu schaffen und diesen Konflikt
zu beenden“, sagte McCaul, der zugleich Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im Repräsentantenhaus ist.
Auch über den genauen Zeitpunkt des Treffens ist noch nichts öffentlich bekannt. Saudi-Arabien ist jedoch eine Station auf der ersten Nahost-Reise
Rubios. Zum Auftakt seines Besuchs in der Region, der bis Dienstag
dauern soll, war der US-Außenminister am Samstagabend in Israel eingetroffen.
Weitere Stationen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und
schließlich Saudi-Arabien.
Außenminister Russlands und der USA telefonieren erstmals
US-Präsident Trump hatte am Mittwoch mit dem
russischen Präsidenten Putin telefoniert. Anschließend teilte Trump mit, er habe mit Putin einen „unverzüglichen“ Beginn von Verhandlungen über die
Zukunft der Ukraine vereinbart. Zudem kündigte er an, sein erstes
Treffen mit Putin würde wahrscheinlich in Saudi-Arabien stattfinden.
Am Samstag telefonierten dann die Außenminister Russlands und der USA erstmals miteinander. US-Außenminister Rubio und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow hätten ihre
Bereitschaft „zur Zusammenarbeit in aktuellen internationalen Fragen,
einschließlich der Lösung des Konflikts in der Ukraine“ bekundet, teilte das russische Außenministerium mit.
Beide Außenminister planten die „Wiederaufnahme regelmäßiger Kontakte,
einschließlich der Vorbereitung eines russisch-amerikanischen
Gipfeltreffens auf höchster Ebene“, hieß es weiter. Das Gespräch sei auf Initiative der US-Regierung erfolgt. Neben dem Krieg in der Ukraine sei es auch um die Lage im Nahen Osten und die Verbesserung der bilateralen Handelsbeziehungen gegangen.
Das US-Außenministerium bestätigte das Gespräch. Minister Rubio habe erneut die Entschlossenheit Trumps betont, ein Ende für den Konflikt in der Ukraine zu finden.
Europäer fürchten Ausschluss von Verhandlungen
Trump hatte sich vor dem Gespräch mit Putin nicht mit den Verbündeten in
Europa oder der Ukraine abgestimmt. Dies weckte bei westlichen
Verbündeten die Befürchtung, die Ukraine wie auch die europäischen
Partner würden von den Ukraine-Gesprächen ausgeschlossen. Später stellte
die US-Regierung klar, dass die ukrainische Regierung an den Gesprächen beteiligt werden
solle. US-Vizepräsident J. D. Vance machte seinerseits am Freitag bei der
Sicherheitskonferenz in München deutlich, dass auch die Europäer an den
Verhandlungen beteiligt werden sein sollten.
Die Amerikaner verlangen allerdings mehr militärische Unterstützung vonseiten der Europäer. Sie sollen nach dem Willen der USA maßgeblich mit ihren Truppen den Frieden in der Ukraine sichern. Bundeskanzler Olaf Scholz
will sich nach Angaben von Diplomaten am Montag mit anderen
europäischen Staats- und Regierungschefs in Paris treffen, um die Lage
zu erörtern.
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