Mann bei Angriff an Holocaust-Mahnmal verletzt – Verdächtiger festgenommen | ABC-Z

Nacht dem Angriff auf einen Mann am Berliner Holocaust-Mahnmal hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Etwa drei Stunden zuvor wurde im Stelenfeld des Mahnmals einen 30 Jahre alten Tourist aus Spanien bei einem Angriff, mutmaßlich mit einem Messer, schwer verletzt. Sein Zustand sei aber stabil und er befinde sich außer Lebensgefahr, teilte die Polizei mit.
Der Tatverdächtige habe bei seiner Festnahme Blut an den Händen gehabt, teilte die Polizei am Abend mit. „Und das war für die Kräfte natürlich der ausschlaggebende Moment, um sofort hier zuzugreifen, eine Festnahme durchzuführen“, sagte Polizeisprecher Florian Nath am Abend. Der mutmaßliche Täter sei zu Boden gebracht und gefesselt worden, so der Polizeisprecher. Den Angaben der Ermittler zufolge hatte der Festgenommene keine Ausweispapiere bei sich und verweigerte zunächst die Aussage.
Die Tatwaffe blieb zunächst verschwunden. Es könnte sich laut Polizei um ein Messer gehandelt haben. Das Opfer habe mehrere Stiche in den Oberkörper erlitten.
Der Verletzte wurde nach Polizeiangaben in ein Krankenhaus gebracht. Mehrere Menschen, die das Geschehen mit ansahen, wurden zudem von Rettungskräften vor Ort betreut. Der Bereich um das Mahnmal wurde abgesperrt. Drei Feuerwehrwagen sowie ein Dutzend Polizeifahrzeuge waren im Einsatz. Eine Feuerwehrleiter wurde ausgefahren, um von oben das Mahnmal auszuleuchten.
Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. „Wir haben absolut keine Ahnung, was das Motiv für die Tat war“, sagte Polizeisprecher Nath. In der Nähe des Tatorts liegen das Brandenburger Tor und die amerikanische Botschaft.
Das Holocaust-Denkmal des Architekten Peter Eisenman war im Mai 2005 der Öffentlichkeit übergeben worden. Mit dem Stelenfeld und einem unterirdischen Informationsort wird in der Hauptstadt nahe dem Brandenburger Tor an die rund sechs Millionen ermordeten Juden unter der Herrschaft des Nationalsozialismus erinnert.