Manege frei – für die nächste Krone-Generation | ABC-Z
München – Draußen applaudiert das Publikum schon der Krone-Crew, die ruck-zuck den großen Raubtierkäfig abgebaut hat, damit Elisa Cussadie mit ihren Papageien auftreten kann. Hinter den Kulissen liegt sich noch immer eine Familie glücklich in den Armen: das Circus-Krone-Direktorenpaar und ihr ältester Sohn Alexis.
Der 17-jährige Alexis Lacey-Krone hatte jetzt bei der Premiere des neuen Zirkusprogramms seine ganz persönliche Premiere: sein Manegendebüt im Raubtierkäfig.
Zuvor Ponys und Ziegen, jetzt Löwen und Tiger
“Er hat es so toll gemacht”, sagte die sichtlich gerührte Zirkus-Chefin Jana Mandana Lacey-Krone der AZ: “Für mich als Mutter ist es aber auch nicht einfach, denn bei Raubtieren kann ja in jeder Sekunde etwas passieren.”
Nicken beim Ehemann und vielfach preisgekrönten Tierlehrer Martin Lacey jr., der mit Alexis zuvor bereits mit Kamelen, Ponys oder Ziegen gearbeitet hat – und nun erstmals gemeinsam im Zentralkäfig stand.
Lampenfieber hatte der 17-Jährige
“Es war unglaublich, er war unglaublich”, so Martin Lacey jr., seinen Sohn geradezu glückselig und stolz im Arm. Alexis strahlte, wirkte aber recht entspannt. War das Lampenfieber groß vor der Premiere? “Ja, schon etwas”, sagte er der AZ: “Sobald man in der Manege steht, blendet man das aber aus und konzentriert sich ganz auf die Tiere.” Keine Frage: Eine erfolgreiche Manegen-Karriere dürfte dem 17-jährigen Spross der Krone-Lacey-Dynastie sicher sein.
Diese präsentierte jetzt traditionell am ersten Weihnachtsfeiertag ein wieder völlig neues Programm für die aktuelle Winterspielzeit. Bis zum 6. April 2025 geben sich 39 Weltklasseartisten aus 14 Nationen ein circensisches Stelldichein in Europas größtem Zirkus mit Stammsitz in München. Der Krone-Bau war bis auf den letzten Platz gefüllt – mit 3000 kleinen und großen Zirkusfans. Viele saßen sogar in drei Generationen rund um die Manege.
“Freestyle” heißt das neue Krone-Programm
Dort ist unter dem neuen Motto “Freestyle” ein Feuerwerk an Sensationen geboten. Die Zirkus-Künstler und -Künstlerinnen sorgen für Staunen, Lachen und reichlich Nervenkitzel.
Letzteres trifft für “Flying Lucky Hell” zu, eine Australierin, die die Kunst des Schwertschluckens in luftiger Höhe zeigt. An Strapaten schwebt sie unter der Zirkuskuppel und lässt dabei scheinbar mühelos Schwerter in ihrem Körper verschwinden – 60 Zentimeter lang oder sogar noch leuchtend.
Weltweite Sensation in der Luft
Lucky Hell, die weltweit einzige fliegende Schwertschluckerin, bekam für ihren Auftritt Dauer-Applaus – wie auch das “Duo Medel” aus Mexiko mit seiner kraftvoll-schönen Akrobatikkür oder die Gruppe “Triple Breath” aus Usbekistan, die ein einmaliges Hochseil-Schauspiel zeigt. Spektakulär ist der sogenannte Zahnhang, bei dem zwei Artisten eine Kollegin im Spagat nur durch ein kleines Gestell im Mund über das Seil befördern.
Quasi eine “Kür mit Biss” präsentiert auch das “Duo Sky Angels” mit seinem waghalsigen Liebesduett in der Luft. Magier Christopher Eötvös lässt Showgirls scheinbar zerteilen, verschwinden oder sich verdreifachen. Pavel Valla Bertini überzeugt mit weltweit einmaligen Kunststücken auf 17 übereinander gestapelten Rädern, fünf BMX-Künstler mit ihrer rasanten Biker-Show.
Zirkus-Direktorin und Tierlehrerin Jana Mandana Lacey-Krone präsentiert auf edlen Hengsten perfekt gerittene Hohe Schule. Hans Ludwig Suppmeier zeigt die Feinheiten eines Pferde-Trainings und gewährt so einen Blick hinter die Zirkus-Kulissen.
Als sich nach fast drei Stunden schließlich der Vorhang schloss, stand fest: Die Premiere war ein voller Erfolg. Mehrfach hatte das Programm aus klassischer und moderner Zirkuskunst das begeisterte Publikum von den Sitzen gerissen – und das wird sicher nicht nur beim Premierenpublikum so sein.