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Mammendorf: Neues Haus der Begegnung eröffnet – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Das kompakte Gebäude der einstigen Mädchenschule in Mammendorf ist nun das Domizil von Vereinen und Organisationen. Als „Haus der Begegnung“ soll es vielfältige Entfaltungsmöglichkeiten bieten und zu einem Ort werden, den die Bürgerinnen und Bürger gerne aufsuchen. Der lang gezogene Bau bildet zudem den nördlichen Abschluss des neuen Dorfplatzes, der nach der Erweiterung des Rathauses samt einer Tiefgarage mit 31 Plätzen errichtet wurde.

Das Gesamtprojekt ist laut dem Architekten-Team Gerum und Haake aus Germering „von Anfang an unter der Zielsetzung geplant worden, an der Bundesstraße 2 beim Rathaus ein attraktives Ortszentrum zu schaffen, wo man auch Feiern ausrichten kann“. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Gemeinde in den vergangenen zehn Jahren etwas mehr als zwölf Millionen Euro ausgegeben. „Das hat sich gelohnt, wie mir schon mehrfach bestätigt wurde, und wir sind stolz darauf, nun eine schöne, geräumige Ortsmitte mit hoher Aufenthaltsqualität und ansehnlichem Ensemble zu haben“, sagte Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) am Sonntag, als Diakon Jürgen Richter das Ortszentrum einweihte.

Danach standen im Rathausanbau und im Haus der Begegnung die Türen zur Besichtigung der Räumlichkeiten offen. Der Heimat- und Trachtenverein D’ Moasawinkler hatte zum Tag der offenen Tür sein erstes Herbstfest auf dem Dorfplatz organisiert, das bei Starkregen begann, nach Abzug der Regenfront jedoch gut angenommen wurde.

Wie Bürgermeister Heckl nach seinen Dankesworten an alle Beteiligten erläuterte, hatte die Gemeinde vor zehn Jahren den Bau eines Ortszentrums angestoßen und zunächst durch einen Anbau ans Rathaus mehr Platz für die Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft geschaffen. Um danach eine Tiefgarage und den Dorfplatz mit Begrünung und Springbrunnen bauen zu können, sei ein ehemaliges Klostergebäude abgerissen worden. „Dadurch ist der Blick von der B2 auf das alte Schulhaus frei geworden, das nun den Dorfplatz nach Norden hin abgrenzt und mit dem Rathaus das Ortsbild prägt“.

Das Gebäude selbst sei dann generalsaniert und zu einem Haus der Begegnung umgebaut worden, erklärte der Bürgermeister. „Begegnung deswegen, weil wir hoffen, dass darin Leben einkehrt und es von den Bürgern als Haus mit vielen Angeboten angenommen wird und dadurch die Dorfgemeinschaft gestärkt wird“, so Heckl. Erste Resonanzen zeigten, dass dies gelungen sei. Lediglich der rote Anstrich sei kritisch betrachtet worden, passe nach Ansicht der meisten Bürger aber zur Farbe des Rathausanbaus.

Die Gemeindebibliothek hat sich in den hellen Räumen des Obergeschosses bereits bestens eingerichtet. (Foto: Johannes Simon)
Der Trachtenverein D'Moasawinkler kann im „Haus der Begegnung einen Raum mit Tischen und Schänke nutzen.
Der Trachtenverein D’Moasawinkler kann im „Haus der Begegnung einen Raum mit Tischen und Schänke nutzen. (Foto: Johannes Simon)
Im Dachgeschoss bietet der Weltladen seine Waren an.
Im Dachgeschoss bietet der Weltladen seine Waren an. (Foto: Johannes Simon)

Das circa 75 Jahre alte Gebäude ist barrierefrei, dafür wurde unter anderem auf der Nordseite ein Anbau mit Treppenhaus und Aufzug errichtet. Das Haus der Begegnung, für das 4,2 Millionen Euro ausgegeben wurden – 2,2 Millionen Zuschuss kommen vom Freistaat – beherbergt im Keller und in Hochparterre den Verein Jugendcafé, der dort offene Jugendarbeit betreiben wird.

Daneben hat der Gesangverein die Möglichkeit zu proben und weil es eine kleine Küche gibt, können dort kleinere Feiern stattfinden. Im Erdgeschoss hat der Trachtenverein D’ Moasawinkler seine erste Bleibe überhaupt seit seiner Gründung vor 17 Jahren. Die Trachtler haben nun einen Übungsraum und ein eigenes Stüberl mit Theke, einer Schänke und 50 Sitzplätzen. „Hier ist es ja richtig wohnlich, da lässt es sich sicher auch schön feiern“, stellte ein Besucher schmunzelnd fest. Den Übungsraum darf laut Heckl auch die Volkshochschule nutzen, auch anderen Vereinen könne er kurzzeitig zugänglich gemacht werden.

Das Rathaus der Verwaltungsgemeinschaft gegenüber bildet den anderen Fixpunkt des neuen Mammendorfer Ortszentrums.
Das Rathaus der Verwaltungsgemeinschaft gegenüber bildet den anderen Fixpunkt des neuen Mammendorfer Ortszentrums. (Foto: Johannes Simon)

In den hellen, großen Räumen des Obergeschosses hat sich die Gemeindebibliothek bereits bestens eingerichtet. Neben der Bücherausleihe will sie dort auch andere Veranstaltungen wie zum Beispiel Lesungen organisieren. Für Kinder gibt es einen kleinen Kletterbereich. Unter dem Dach stehen drei Räume zur Verfügung, jeweils einer für das Musikinstitut Kindl-App, für den Bläserkreis Da capo und für den Weltladen, für den eine „Mehrfach-Umzug-Serie“ zu Ende geht. „Der Weltladen unterm Dach und ohne Schaufenster, das ist sicher nicht sehr günstig fürs Geschäft“, meinte eine Besucherin. Ihr Partner aber hielt dagegen, dass die Betreiber auf eine große Stammkundschaft bauen könnten und sich die neue, ansprechende Örtlichkeit schnell herumsprechen werde.

Das Herbstfest hatte mit einem Wortgottesdienst begonnen, der wegen des schlechten Wetters vom Dorfplatz in die Pfarrkirche St. Jakobus verlegt worden war. Wie der Vorsitzende des Trachtenvereins, Christian Hittinger, während der Begrüßung erklärte, sollte das erste Herbstfest den „Respekt vor dem Bayerischen“ bezeugen und ein Dankeschön dafür sein, dass die Trachtler nun eine eigene Heimstatt haben. Nach dem Regen wurde bei Musik und Tanzvorführungen bis in den Abend hinein gefeiert.

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