Magdeburg: Wie der Attentäter Lücken in Absperrungen nutzte | ABC-Z
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt war gesichert, trotzdem konnte ein Angereifer dort in die Menge rasen. Unsere Grafiken zeigen detailliert den Ablauf des Anschlags.
Große Betonquader schützen den Weihnachtsmarkt in der Magdeburger Innenstadt. Durch ihre kräftigen Farben und Noppen auf
der Oberseite sehen sie aus wie große Legosteine. Doch es gab zwei
Lücken, und der Täter nutzte sie am Freitagabend, um auf das Gelände zu fahren und kurze Zeit
später auch wieder heraus.
Um 19.02 Uhr kommt der Fahrer im schwarzen BMW X5 mit unauffälliger
Geschwindigkeit von der Ernst-Reuter-Allee, der größten Verkehrsachse in der Magdeburger
Altstadt. Er biegt nach rechts in den Breiten Weg und umgeht die Betonabsperrungen,
indem er auf den Straßenbahnschienen fährt: Laut Polizei fährt der Täter hier “zielgerichtet und mit langsamer Geschwindigkeit”, er nutzt einen Flucht-
und Rettungsweg. Zwischen Schienen und Gehweg ist zudem der Bordstein
abgesenkt, sodass er zwischen der letzten Bude und der Pyramide auf den
Weihnachtsmarkt abbiegen kann.