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Magdeburg: Täter forderte vor Todesfahrt Ermittlungen gegen Flüchtlingshelferin | ABC-Z


Realitätsferne Anschuldigungen

Täter forderte Ermittlungen gegen Flüchtlingshelferin

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Beim Attentat durch einen saudischen Arzt in Magdeburg kommen mehrere Menschen ums Leben. Der Justiz war Taleb A. kein Unbekannter. Er soll unter anderem dadurch auffällig geworden sein, dass er Ermittlungen gegen eine Flüchtlingshelferin gefordert hat.

Der Täter von Magdeburg hat vor seiner Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt vergeblich strafrechtliche Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Köln gegen eine Flüchtlingshelferin verlangt. Die Staatsanwaltschaft habe solche Ermittlungen jedoch abgelehnt, weil sie keine Grundlage dafür gesehen habe, berichtete Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der Deutschen Presse-Agentur. Taleb A. habe dieses Schreiben dann auf X eingestellt. Es sei authentisch.

Bei der Flüchtlingshelferin handelt es sich dem Vernehmen nach um ein Vorstandsmitglied der Säkularen Flüchtlingshilfe. Dieser Verein setzt sich für religiös Verfolgte und religionsfreie Flüchtlinge ein.

Die Säkulare Flüchtlingshilfe teilte selbst in einer Erklärung mit, der Täter habe in der Vergangenheit zahlreiche Anschuldigungen und Behauptungen über den Verein und ehemalige Vorstandsmitglieder geäußert, die in keiner Weise der Realität entsprächen. Taleb A. sei zu keinem Zeitpunkt Mitglied des Vereins gewesen. “Wir distanzieren uns aufs Schärfste von ihm”, betonte der Verein.

Anzeige wegen Verleumdungen gegen Taleb A.

Der letzte außergerichtliche Kontakt mit dem Verdächtigen datiere von 2018. Ursprünglich habe die Überlegung einer Zusammenarbeit bestanden, um die Hilfe für atheistische Geflüchtete aus Saudi-Arabien zu koordinieren. Diese Kooperation sei jedoch gescheitert. Seitdem habe der Kontakt zum späteren Täter nur noch über Anwälte und Gerichte bestanden, “denn 2019 erstatteten Mitglieder der Säkularen Flüchtlingshilfe nach übelsten Verleumdungen und verbalen Angriffen durch ihn Anzeige bei der Polizei. Wir konnten in der gesamten Zeit keinen Grund ausmachen, welcher seine Diffamierungskampagne und die Aggressivität seiner Vorwürfe erklärt.”

Aus der Anzeige sei ein Prozess entstanden, den die ehemaligen Vorstandsmitglieder vor dem Landgericht Köln gewonnen hätten, mit der Aufforderung des Gerichts an die Person, die betreffenden Social-Media-Posts zu löschen. Das Verfahren befinde sich aktuell noch in der Berufung vor dem Oberlandesgericht Köln.

Taleb A. ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Der aus Saudi-Arabien stammende Arzt war nach der Tat festgenommen worden. Er war am Freitagabend mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg gerast. Die Zahl der Toten ist mittlerweile auf fünf gestiegen. Es gibt über 200 Verletzte.

In einem Tweet, den Taleb A. kurz nach seiner Tat veröffentlichte, war die Säkulare Flüchtlingshilfe ebenfalls thematisiert worden. Darin spricht eine virtuelle Version von Elon Musk darüber, wie die Behörden angeblich systematisch den Missbrauch saudi-arabischer Frauen, die vor dem Regime geflohen sind, durch einen Kölner Flüchtlingshilfeverein decken.

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